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FRANKFURT (Dow Jones) - Deutlich erholt von den Kurseinbrüchen der Vortage sind die deutschen Aktien am Donnerstag aus dem Handel gegangen. "Durch die deutsche Hilfezusage für die Griechen herrscht neues Wohlbefinden am Markt", sagte ein Händler. Der DAX stieg um 1% oder 61 auf 6.145 Punkte. Umgesetzt wurden in DAX-Titeln auf Xetra rund 194,2 (Vortag: 240,9) Mio Aktien im Wert von rund 6,47 (Vortag: 7,75) Mrd EUR.
Vor allem Investoren, die in den vergangenen Tagen durch den rapiden Kurseinbruch ausgestoppt worden seien, seien in den Markt zurückgekommen. Zudem sei eine italienischen Bond-Auktion gut aufgenommen worden. Die Abstufungen Portugals und Spaniens durch die Ratingagenturen seien indes als "den Wirtschaftsdaten nachlaufend" eingestuft worden. Sie hätten daher keine negativen Auswirkungen gezeigt. In den Fokus rückten deshalb die länger vernachlässigten Quartalsberichte. Unter anderem legten Siemens, Bayer und BASF ihre Zahlen vor. Auch die US-Notenbank sorgte für etwas Rückenwind und zog die Kurse an Wall Street nach oben. Die Fed hatte am Mittwochabend abermals für einen "ausgedehnten Zeitraum" extrem billiges Geld in Aussicht gestellt. "Damit schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve noch im dritten Quartal die Zinswende einleiten wird", kommentierte die Helaba. Positiv wurden auch die Konjunkturdaten aus den USA aufgenommen. So verbesserte sich der nationale Aktivitätsindex der Chicago-Fed (CFNAI) im März auf minus 0,07 nach minus 0,44 im Februar. Wichtiger sei jedoch der Anstieg im Dreimonatsdurchschnitt der Daten, der von Analysten mehr beachtet werde als die Monatsdaten. Er stieg auf -0,18 nach -0,31 Indexpunkt. Die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wurden mit -11.000 im Rahmen der Erwartung veröffentlicht. Positiv wurden jedoch die Laufenden Anträge ("Continuing Claims") gesehen, die um 18.000 auf nunmehr 4.645.000 zurückgingen. Unterm Strich unterstreiche dies das Bild einer leichten Wirtschaftserholung in den USA, so ein Händler. Der verteidigte Unterstützungsbereich um 6.050 Punkte im DAX sei ein gutes Zeichen, fügten Technische Analysten hinzu. Mit guten Quartalszahlen setzten sich VW an die DAX-Spitze. Die Wolfsburger überzeugten den Markt mit ihren endgültigen Daten und legten um 5,6% auf 72,41 EUR zu. Auch MAN sprangen dank eines sehr guten Auftragsbestandes und einer erhöhten Gewinnprognose um 5,2% auf 70,25 EUR. MAN sieht den operativen Gewinn 2010 nun über dem Niveau des Vorjahres liegen. Zudem teilte MAN mit, dass die Gespräche über eine Nutzfahrzeugkooperation zwischen MAN, VW und Scania Fahrt aufnähmen. Von den hohen Umsätzen an der Terminbörse Eurex profitierten die Aktien der Deutschen Börse, die um 5,1% auf 57,92 EUR stiegen. An der Eurex waren am Mittwoch 330.000 DAX-Futures umgesetzt worden und damit soviel wie seit Oktober 2008 nicht mehr. Lufthansa legten um 3,6% auf 12,645 EUR zu. Die Airline hat trotz der Flugausfälle nach dem Vulkan-Ausbruch die Jahresprognose bestätigt. Siemens stiegen nach Zahlen um 1,3% auf 72,91 EUR. Der Konzern hat wie erwartet die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Umsatz und Ergebnis im zweiten Quartal lagen über den Konsensschätzungen. K+S stiegen um 1% auf 43,59 EUR, nachdem der Konkurrent Potash die Prognose erhöht hatte. BASF fielen nach ihren Quartalszahlen um 1% auf 45,925 EUR. Das Zahlenwerk wurde jedoch positiv bewertet: "Alles in allem sehr gute Ergebnisse", merkte Nadeshda Demidova von equinet an und bestätigt die Aktie mit "Kaufen". Händler vermuteten, dass das Kursminus dem Motto "sell on good news" zu verdanken sei. Immerhin habe es in der Branche zuletzt schon positive Überraschungen gegeben, beispielsweise von DuPont oder Dow Chemical. Bayer gaben sogar 2,3% auf 48,975 EUR nach. Das operative Ergebnis im ersten Quartal lag unter der Konsensprognose von Analysten. Zudem hat Bayer die Ziele für die Sparten Pharma und Pflanzenschutz gesenkt. Sehr gut lief hingegen die Kunststoff-Sparte. Nur optisch hohe Verluste wiesen Münchener Rück und Deutsche Post aus. Beide Unternehmen schütteten am Berichtstag ihre hohen Dividenden aus. Münchener Rück verloren 4,6% auf 107,60 EUR, Post 4,4% auf 12,485 EUR. In der zweiten Reihe befeuerten Quartalsberichte besonders stark. ProSiebenSat.1 sprangen nach "ordentlichen" Zahlen um 11,4% auf 14 EUR glatt, Hugo Boss legten 10,6% zu auf 32 EUR glatt nach einem präzisierten Umsatzausblick. Praktiker stiegen 3,7% auf 7,63 EUR. Im TecDAX fielen Aixtron nach dem Ausweis der Quartalszahlen um 6,2%, Manz legten 0,3% zu. DJG/mod/cln Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc. | ||
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