Alt 07.06.12, 14:00
Standard China-Zinssenkung dürfte Kursfeuerwerk zünden
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NEW YORK (Dow Jones) - Nach der Rally vom Mittwoch dürften die US-Aktienmärkte ihre Kursgewinne am Donnerstag ausbauen. Dazu werden nicht nur die positiven Vorgaben aus Europa beitragen, sondern auch die überraschende Zinssenkung der chinesischen Notenbank. Viele Anleger setzen darauf, dass die US-Notenbank nun ebenfalls Bereitschaft zu neuerlichen Konjunkturstimuli signalisiert.

Gegen 14.35 Uhr MESZ steigt der S&P-Future um 0,8 Prozent. Der Nasdaq-Future legt um 0,7 Prozent zu.

China hat gegen Mittag europäischer Zeit die Sätze für einjährige Einlagen und Ausleihungen um je 25 Basispunkte gesenkt. Damit reagierte die chinesische Zentralbank auf die zuletzt schlechteren Konjunkturdaten.

Vor diesem Hintergrund bekommt die Anhörung des US-Notenbank-Chairmans Ben Bernanke vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss von Senat und Repräsentantenhaus noch mehr Gewicht. Bernanke wird ab 16.00 Uhr MESZ über die Aussichten der US-Wirtschaft sprechen. Am Mittwoch hatten sich mit Janet Yellen und Dennis Lockhart zwei hochrangige US-Notenbanker offen für geldpolitische Maßnahmen zur Unterstützung der Konjunktur gezeigt. Sollte sich Bernanke ebenfalls in diese Richtung äußern und Bereitschaft zu einer weiteren Runde der quantitativen Lockerung erkennen lassen, werde der Dollar nachgeben und die Risikobereitschaft der Anleger noch einen Tick zulegen, sagt Kathleen Brooks, Research Director bei Forex.com.

Als einziges Konjunkturdatum wurden vorbörslich die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche veröffentlicht. Hier wurde ein unerwartet deutlicher Rückgang um 12.000 Anträge verzeichnet. Volkswirte hatten mit minus 3.000 gerechnet.

Mit Erleichterung wurde an den Märkten die Auktion spanischer Staatsanleihen aufgenommen. Das Land musste zwar höhere Zinsen bieten, traf aber auf eine rege Nachfrage und platzierte ein etwas höheres Volumen als geplant. Die Auktion zerstreute die Bedenken, die der spanische Finanzminister vor wenigen Tagen mit seiner Aussagen geweckt hatte, Spanien könne am Kapitalmarkt praktisch kein Geld mehr aufnehmen. Zudem mehren sich die Hinweise darauf, dass die europäische Politik Spanien bei der Bewältigung seiner Bankenkrise unterstützt.

Davon profitiert der Euro, der die Marke von 1,2600 US-Dollar überwand. Spekulationen darauf, dass billigeres Geld die chinesische Nachfrage ankurbelt, lassen den Ölpreis zulegen. Ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,20 Dollar auf 86,22 Dollar.

Am Anleihemarkt scheint der Ausverkauf der vorigen Tage zunächst gestoppt. Die Rendite zehnjähriger Treasurys notiert kaum verändert bei 1,66 Prozent.

Unternehmensnachrichten sind rar und kommen eher aus der zweiten Reihe. Navistar hat mit den Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal enttäuscht. Die Aktien des Nutzfahrzeug- und Motorenherstellers zeigen sich vorbörslich um 15 Prozent niedriger. Lululemon Athletica werden um 12 Prozent schwächer indiziert, nachdem der Hersteller von Yoga-Kleidung einen enttäuschenden Ausblick auf das zweite Quartal gegeben hat. Schwache Erstquartalszahlen gepaart mit einem pessimistischen Ausblick lassen Men's Wearhouse um 19 Prozent einbrechen.

DJG/DJN/cln

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