Alt 06.06.12, 17:46
Standard Draghi verhilft Aktien zu Höhenflug
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NEW YORK (Dow Jones) - Die US-Aktienmärkte legen im Gefolge der europäischen Börsen am Mittwoch kräftig zu. Zu verdanken haben die Märkte ihre Kursgewinne dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi. Seine Aussagen im Anschluss an die Zinssitzung der EZB haben Hoffnungen geweckt, dass die Politik sich entschlossener um eine Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone bemühen werde.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) gewinnt 1,7 Prozent auf 12.328 Punkte. Der S&P-500 steigt um 1,7 Prozent auf 1.307 Punkte. Der Nasdaq-Composite legt um 2 Prozent auf 2.832 Punkte zu.

Die EZB ließ ihren Leitzins erwartungsgemäß unverändert. Einige Mitglieder des EZB-Rats hätten sich aber für eine Zinssenkung ausgesprochen, sagte Draghi während der Pressekonferenz nach dem Zinsentscheid. Draghi gab zwar keine Hinweise darauf, dass die EZB Maßnahmen zur Bekämpfung der Schuldenkrise ergreifen werde, sagte aber, dass sich die Politik um eine Lösung bemühe und die Märkte dieses Bemühen unterschätzten.

Die EZB wolle der Politik nicht vorgreifen, kommentiert Josh Feinman von der Deutsche-Bank-Tochter DB Advisors die Aussagen des EZB-Präsidenten. Wenn sich aber die Politiker in der Frage einer fiskalischen Integration annäherten, hätte auch die Zentralbank mehr Spielraum und könnte zum Beispiel die Zinsen senken.

Die Konjunkturdaten des Tages finden kaum Beachtung, auch wenn sie Zweifel an einer Erholung der Wirtschaft nährten. In den USA wurden die Daten zur Produktivität im ersten Quartal nach unten revidiert, und in Europa enttäuschte die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe.

Die wiedererwachte Risikofreude hilft dem Euro über die Marke von 1,25 Dollar. Auch der Ölpreis legt zu, obwohl die Daten zu den Öllagerbeständen der USA auf einen Anstieg der Vorräte schließen lassen. Der Juli-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI steigt um 1,50 US-Dollar auf 85,79 Dollar. Verlierer ist der Anleihemarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Treasurys im Zuge sinkender Kurse auf 1,63 Prozent steigt.

Am Aktienmarkt sind besonders die Sektoren Rohstoffe und Energie gesucht, die in den vergangenen Wochen stärker als andere Segmente unter der Angst vor einer Konjunkturschwäche gelitten hatten.

Unternehmensnachrichten sind rar. Merck & Co (+0,4 Prozent) tendieren schwächer als der Markt. Die US-Gesundheitsbehörde hat eine zusätzliche Indikation des Krebsmedikaments Ridaforolimus zunächst abgelehnt und zusätzliche Tests gefordert. UnitedHealth Group (+1,6 Prozent) profitieren davon, dass das Unternehmen seine Quartalsdividende um 31 Prozent erhöht und den Rückkauf von 110 Millionen Aktien angekündigt hat.

Heftige Verluste verbuchen die Aktien des Matratzenhersteller Tempur-Pedic International (-46,9 Prozent) und des Bettwarenhändlers Mattress Firm (-20,7 Prozent). Beide Unternehmen haben Gewinnwarnungen ausgesprochen.

DJG/DJN/cln

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