Alt 05.06.12, 21:50
Standard Dienstleister zerstreuen Konjunkturängste
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NEW YORK (Dow Jones) - Gute Nachrichten aus dem US-Dienstleistungssektor haben am Dienstag die Konjunktursorgen der Anleger an Wall Street gelindert. Der ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe war überraschend gestiegen und drängte Europa mit seinen Problemen in den Hintergrund.

Der Dow-Jones-Index (DJIA) kletterte um 0,2 Prozent auf 12.128 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,6 Prozent auf 1.286 Punkte und der Nasdaq-Composite um 0,7 Prozent auf 2.778 Punkte. Die Umsätze waren mit 0,71 (Montag: 0,82) Milliarden Aktien recht dünn. Auf 2.230 Kursgewinner kamen 795 -verlierer. Unverändert schlossen 103 Titel.

Der ISM-Index für den Servicesektor stieg im Mai auf 53,7 Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 53,0 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei 53,5 gelegen hatte. Ein Schönheitsfehler war die Beschäftigungskomponente des Index, die mit 50,8 nur knapp im expansiven Bereich lag. Das deutete darauf hin, dass Dienstleister zwar mehr produzieren, dabei aber nur wenige zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Diese Entwicklung wiederum fügt sich in das Bild eines nur zögerlichen Beschäftigungsaufbaus, das der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung vom vergangenen Freitag gezeigt hatte.

Neben Zweifeln an einer tragfähigen Erholung der US-Wirtschaft verhinderten enttäuschende europäische Konjunkturdaten und die Schuldenkrise in der Eurozone einen deutlicheren Anstieg der Aktienkurse. Am Dienstag drängten Finanzminister und Notenbanker der G-7-Länder Europa während einer Telefonkonferenz, die Schuldenkrise entschlossener anzugehen. Eine gemeinsame Stellungnahme der G-7 gab es jedoch nicht.

Zuvor hatte der spanische Finanzminister Montoro die Märkte mit der Aussage aufgeschreckt, sein Land könne an den Kapitalmärkten praktisch kein Geld mehr aufnehmen. Das drückte den Euro im europäischen Vormittagsgeschäft deutlich unter die Marke von 1,25 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung erholte sich auch im Tagesverlauf nicht und ging im späten US-Handel mit rund 1,2450 Dollar um.

Am Anleihemarkt kam es abermals zu Gewinnmitnahmen. Die Rendite zehnjähriger US-Treasurys stieg auf 1,57 Prozent. Der Ölpreis reagierte an der US-Rohstoffbörse Nymex verhalten positiv auf den ISM-Index. Der Juli-Kontrakt auf die US-Referenzsorte WTI schloss bei 84,29 Dollar und damit um 0,4 Prozent bzw 0,31 Dollar höher als zum Settlement am Montag. Die europäische Referenzsorte Brent litt jedoch unter den schlechten Konjunkturdaten aus der Eurozone und sank an der ICE um 0,01 Dollar auf 98,84 Dollar.

Die Facebook-Aktie setzte ihre Talfahrt fort und gab um 3,8 Prozent auf 25,87 Dollar nach. Damit hat sie sich noch weiter von ihrem Ausgabekurs von 38 Dollar entfernt, zu dem sie vor gut zwei Wochen an die Börse gebracht worden war.

Starbucks fielen um 2,8 Prozent auf 52,41 Dollar. Die Kaffeehaus-Kette kauft für 100 Millionen Dollar eine Bäckereikette, um ihr Angebot an Speisen zu erweitern. Sears ermäßigten sich um 0,1 Prozent auf 47,85 Dollar. Der Einzelhandelskonzern wird seine Kmart Super Stores nicht mehr rund um die Uhr öffnen, um Kosten zu sparen. Das könnte nach Meinung von Analysten dem Wettbewerber Wal-Mart zugute kommen. Dessen Aktien sanken jedoch um 0,7 Prozent auf 65,50 Dollar.

SanDisk profitierten von einer Kaufempfehlung der Analysten von Pacific Crest und legten um 5,5 Prozent auf 33,41 Dollar zu. Allerdings hat die Aktie des Chipherstellers in den vergangenen beiden Monaten schon um rund 40 Prozent nachgegeben. RF Micro sprangen um 13,2 Prozent auf 4,03x Dollar, nachdem Avian Securities die Titel auf "Positive" hochgestuft hatte.

DJG/DJN/cln

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