Alt 01.06.12, 13:53
Standard Desaster am Arbeitsmarkt macht Hoffnung zunichte
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NEW YORK (Dow Jones) - Triumph der Bären: die Arbeitsmarktdaten aus Amerika sind schlecht ausgefallen wie selten. Mit einem Stellenplus von nur 69.000 im Mai wurde die Erwartung von plus 155.000 mehr als deutlich verfehlt. Dazu wurden auch noch die Vormonatsdaten nach unten revidiert. Dementprechend verliert der Nasdaq-Futures 1,7 Prozent, der S&P-Futures 1,8 Prozent.

Auch sonst können sich die Bären am Aktienmarkt genüsslich im Schlamm suhlen. Denn eine ganze Serie schlechter Nachrichten hat die Investoren am Freitagvormittag überrascht. Aus China wie aus Europa prasselten schwache Einkaufsmanager-Indizes hernieder. Das immer lautere Stottern des Wachstumsmotors in Fernost und die in eine Rezessison rutschende Eurozone dämpften weltweit die Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Wirtschaft. Die europäischen Aktien sausten südwärts, der deutsche Leitindex DAX rutschte deutlich unter die 200-Tagelinie. Um 16.00 Uhr wird nun noch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe im Mai erwartet.

Bereits am Vortag hatten schwache Daten vom US-Arbeitsmarkt belastet. Und natürlich schwelen die Ängste um die Eurozone weiter im Hintergrund, bei den aktuellen Sorgenkindern Griechenland und Spanien zeigt sich kein Silberstreif am Horizont. Die Strategen von Barclays urteilen, dass die langsame Reaktion der EU auf die anhaltenden Schuldenprobleme eine Gefahr für den Aufschwung weltweit sei.

Hauptprofiteur dieser Sorgen sind am Devisenmarkt Yen und Dollar. Die japanische Währung ist zum Euro auf den höchsten Stand seit November 2000 gestiegen, und zum Dollar ist der Euro auf ein neues Zwei-Jahrestief bei 1,2294 Dollar gefallen. Der Ölpreis sackt mit den Konjunktursorgen weiter ab, der Preis für die Nordseesorte Brent ist unter 100 Dollar gerutscht, und das US-Öl WTI kostet nur noch 82,75 Dollar je Barrel. Die US-Anleihen legen dagegen deutlich zu und die Rendite der zehnjährigen Treasurys sinkt auf 1,52 Prozent.

Unter den Einzelwerten sorgt OmniVision Tchnologies mit einem schwachen Quartalsausblick vom späten Donnerstag für Druck auf die eigene Aktie. Das Papier verliert vorbörslich 7,9 Prozent auf 14,89 Dollar. Das im Bereich Bildtechnologie tätige Unternehmen rechnet in seinem ersten Quartal mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 0,16 bis 0,27 Dollar, wohingegen Analysten bislang 0,29 Dollar erwarteten. Die Umsatzprognose von Omnivision liegt dagegen deutlich über den Konsenserwartung. Im berichteten vierten Quartal verbuchte das Unternehmen einen Gewinn- und Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Vera Bradley schnellen dagegen um 3,7 Prozent nach oben auf 22,67 Dollar, gestützt von besser als erwartet ausgefallenen Geschäftszahlen. Der Hersteller von Handtaschen und Mode-Accessoires senkte zudem seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr leicht, hielt an seiner Gewinnschätzung allerdings fest.

Walt Disney hat am späten Donnerstag mitgeteilt, dass Alan Horn zum Chairman der Walt Disney Studios ernannt wurde. Horn war zuvor Präsident und COO von Warner Brothers Entertainment, wo er für Filmlizenzen einschließlich der "Harry-Potter-Serie" zuständig war. Walt Diesney werden 2,6 Prozent leichter gestellt. Hewlett-Packard gehen 1,7 Prozent leichter. Jefferies hat die Aktie auf Hold von Buy gesenkt.

Am Donnerstag verlor der Dow-Jones-Index 0,2 Prozent auf 12.394 Punkte, der S&P-500 reduzierte sich um 0,2 Prozent auf 1.310 Zähler und der technologielastige Nasdaq-Composite gab 0,4 Prozent auf 2.827 Stellen ab.

DJG/DJN/raz

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