Alt 22.09.15, 10:45
Standard Aufwärts mit steigendem Dollar - Autoaktien gesucht
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SCHANGHAI (Dow Jones) - Erholungen an den Aktienmärkten und ein steigender US-Dollar haben am Dienstag das Geschehen an den asiatischen Finanzmärkten geprägt. Nach den Verlusten zu Wochenbeginn legten die meisten Aktienindizes wieder zu und schlossen sich damit den US-Vorgaben an. Die Gewinne bewegten sich dabei überwiegend zwischen 0,7 und 1 Prozent. In Schanghai stieg der Composite-Index um 0,9 Prozent auf 3.186 Punkte. In Tokio wurde erneut nicht gehandelt. Dort ruht das Geschäft wegen dreier Feiertage bis am Donnerstag.

Am Devisenmarkt stützten weitere Äußerungen diverser US-Notenbanker den Dollar und beförderten ihn vielfach wieder auf Niveaus, die er vor der am vergangenen Donnerstag für viele überraschend ausgebliebenen Zinswende in den USA erreicht hatte. Den Aussagen zufolge ist die Zinswende nur aufgeschoben und könnte schon im Oktober bei der nächsten Fed-Sitzung Realität werden. Zudem nimmt Beobachtern zufolge der Druck auf andere Banken zu, die sich noch im Lockerungsmodus befinden, ihre Geldpolitik noch weiter zu lockern - allen voran die EZB.

Unter anderen gab der malaysische Ringgit um 0,5 Prozent nach, der thailändische Baht und die indonesische Rupiah sanken um 0,3 Prozent. Der anziehende Dollar wiederum verbessert die Exportsituation vieler Unternehmen aus der Region und sorgt damit seinerseits für Rückenwind an den Börsen.

Die Sorge vor einer von China ausgehenden weltweiten Wachstumsverlangsamung rückte dagegen zumindest vorübergehend in den Hintergrund. Keine belastende Rolle spielten gesenkte Wachstumsprognosen der asiatischen Entwicklungsbank. Für China senkte sie die Schätzung auf 6,8 Prozent von zuvor 7,2 Prozent, für die Region insgesamt für 2015 auf 5,8 und für 2016 auf 6,0 Prozent nach zuvor jeweils 6,3 Prozent. Die neue Schätzung für China bewegt sich im Rahmen der von China selbst als Ziel ausgegebenen rund 7 Prozent. Positiv kam an, dass der Index der Frühindikatoren für China im August um 1 Prozent gestiegen ist, gestützt vor allem von höheren Krediten der Banken und besser als gedacht ausgefallenen Hausbaubeginnen.

In Australien half eine deutlich verbesserte Stimmung unter den Verbrauchern den Kursen auf die Sprünge. Der Wechsel an der Regierungsspitze, die jüngste Erholung am Aktienmarkt und der festere Austral-Dollar hätten dafür gesorgt, dass von den Daten ein Signal für einen Neustart ausgegangen sei, meinten Beobachter.

Für Zuversicht am chinesischen Aktienmarkt habe gesorgt, dass der von Peking ausgehende Druck auf die Einstellung der illegaler kreditfinanzierter Aktiengeschäfte nachgelassen habe, sagte Analyst Shen Zhengyang von Northeast Securities. Zuletzt hatte es geheißen, dass viele Brokerhäuser bis zum Ende der laufenden Woche den überwiegenden Teil dieser Geschäfte aus den Büchern haben dürften.

Gesucht waren Aktien aus dem Energiesektor, nachdem, sich die Ölpreise am Montag wieder erholt hatten. Das Barrel Brent-Öl ging zuletzt mit 48,24 Dollar um, rund 1,5 Prozent über dem Stand vom Vortag zur gleichen Zeit. Auftrieb erhielt der Ölpreis da von Spekulationen über einen Rückgang der Ölproduktion in den USA. Woodside Petroleum stiegen in Sydney um 2,8 Prozent, Oil Search um 4,3 und Santos um 4,4 Prozent.

In Seoul waren die beiden großen Autoaktien gesucht. Sie profitierten von dem Betrugsskandal um Abgastests des Konkurrenten VW in den USA. Hyundai Motor und Kia Motors legten um jeweils 3,1 Prozent zu.

"Die Bewegung gestern war eine starke Überreaktion", befand ein Marktexperte und verwies auf extrem niedrige Umsätze als eine Begründung. In Sydney habe er 30 Prozent unter dem Durchschnittsniveau gelegen. Insofern hätten die Börsen dies nun wieder korrigiert, ohne dass dahinter neue Nachrichten gestanden hätten.

Stärkere Impulse dürften am Mittwoch mit der Bekanntgabe des chinesischen Einkaufsmanagerindex für September zu erwarten sein. Daneben hätten die Akteure den Besuch des chinesischen Ministerpräsidenten Xi Jinping in den USA im Fokus, hieß es.

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