Alt 25.01.22, 18:40
Standard XETRA-SCHLUSS/Erst Nachbeben - und dann doch erholt
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FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten konnten sich die Kurse am Dienstag nach einer Achterbahnfahrt erholen. Der DAX gewann knapp 0,8 Prozent auf 15.124 Punkte. Gekennzeichnet war die Entwicklung von schnellen Tendenzwechseln zwischen knapp 15.000 und gut 15.200 Punkten. "Das sind typische Nachbeben", so ein Händler zum schnellen "hin und her". Nach dem eigentlichen Beben vom Wochenauftakt mit dem Minus von knapp 4 Prozent sei damit zu rechnen gewesen. Die Chance sei aber da, dass die Märkte die Tiefs zumindest erst einmal gesehen hätten und die Ausschläge nun zurückgingen.

Etwas gestützt wurde die Stimmung vom ifo-Geschäftsklima-Index, der entgegen den Erwartungen deutlich zugelegt hat auf 95,7 von 94,7 im Dezember. Die Deutsche Bank meint, das Szenario eines kräftigen Aufschwungs bleibe damit intakt. Trotzdem bleiben die Marktteilnehmer nach dem Absturz voraussichtlich zunächst noch nervös. Denn zum einen schwächt sich das Wachstum in den USA bereits ab, und trotzdem kommt die US-Notenbank wegen der hohen Inflation an Zinserhöhungen wohl nicht vorbei. Aufschlüsse darüber werden von ihrer Sitzung am Mittwoch erwartet. Und zum anderen könnte eine Eskalation der Ukraine-Krise die Energiepreise in neue Höhen treiben und Aktienkurse weiter drücken.

Fresenius Medical Care stark erholt - große Umsätze

Angeführt wurde die Gewinnerseite im DAX von Fresenius Medical Care, die bei großen Umsätzen 6,6 Prozent gewannen. Damit holten sie nicht nur die Abschläge vom Montag auf, sie näherten sich sogar wieder dem Jahreshoch, das zugleich den höchsten Stand seit Anfang November markierte. "Hier wird aggressiv gekauft, möglicherweise sind das Short-Eindeckungen um jeden Preis von einer Einzeladresse", so ein Marktteilnehmer. Im Fahrwasser gewannen die Aktien der Mutter Fresenius 2 Prozent. Siemens Energy erholten sich um 2,7 Prozent. Beiersdorf zogen um 2,5 Prozent an und Deutsche Bank um 2,9 Prozent.

Auf der anderen Seite gaben Delivery Hero 2,9 Prozent ab und Hellofresh 1,3 Prozent. Beide Titel fielen auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr. Bei Deutsche Börse setzten Gewinnmitnahmen ein, nach den Rallygewinnen der vergangenen Wochen fiel der Kurs um 2,8 Prozent zurück.

Commerzbank profitieren von Morgan Stanley - Adva von Ericsson

Im MDAX stiegen Commerzbank um 4,3 Prozent auf 7,42 Euro, nachdem Morgan Stanley das Kursziel auf 9,10 Euro erhöht hat von 8,90 Euro. Lufthansa standen im Blick mit möglichem Kaufinteresse in Italien. Die Airline und die Reederei MSC haben ihr Interesse an der Mehrheit der ITA Airways offiziell bekundet. Marktteilnehmer fürchten zwar erneuten Kapitalbedarf, um den Zukauf zu stemmen, die Lufthansa-Aktien zogen trotzdem um 1,8 Prozent an. Im SDAX gewannen Adva Optical nach starken Zahlen von Ericsson 8 Prozent.

Die Aktie von Home24 knickte dagegen um fast 10 Prozent ein. Der Online-Möbelhändler hat im vergangenen Jahr seine Umsatzprognose knapp verfehlt. Das währungsbereinigte Umsatzwachstum von 27 Prozent lag demnach knapp unter dem prognostizierten Anstieg von 28 bis 32 Prozent.

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