Alt 17.10.17, 21:49
Standard Dow klettert im Verlauf erstmals über 23.000 Punkte
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NEW YORK (Dow Jones)--Der Dow-Jones-Index hat am Dienstag erstmals die Marke von 23.000 Punkten überwunden, blieb zum Handelsschluss aber knapp darunter. Eine verhaltene Kauflaune reichte aus für neue Rekorde beim Dow und beim S&P-500. Im Blick stand die Berichtssaison, die mit guten Quartalsausweisen bedeutender Unternehmen überzeugte. Dies bewegte Einzelwerte, ein größerer Impuls für den Gesamtmarkt blieb indes aus.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 22.997 Punkte, der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent und Nasdaq-Composite tendierte unveränderz. Umgesetzt wurden 691 (Montag: 695) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.261 (1.446) Kursgewinner und 1.658 (1.486) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 141 (128) Titel.

Die Bilanzsaison lässt sich bislang gut an. Unter anderem hat vor der Startglocke der Krankenversicherer Unitedhealth überzeugende Zahlen vorgelegt. Überdies hat das Unternehmen seine Prognose angehoben. Mit einem Plus von 5,5 Prozent führte die Aktie die Gewinner im Dow an. An zweiter Stelle standen Johnson & Johnson mit plus 3,4 Prozent. Auch dieses Unternehmen hat überraschend gut abgeschnitten und sich ehrgeizigere Ziele gesetzt.

Goldman-Aktie trotz guter Zahlen im Minus

Positiv überrascht haben auch die Zahlenausweise der beiden Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs. Allerdings profitierte davon nur die Aktie von Morgan Stanley, die um 0,4 Prozent stieg. Goldman fielen dagegen um 2,6 Prozent.

Schon am Montag nach US-Börsenschluss hatte Netflix über den Verlauf des dritten Quartals berichtet. Der Streaming-Anbieter hat im Quartal mehr Neukunden als erwartet gewonnen. Die Analysten der UBS haben die Zahlen zum Anlass genommen, ihre Kaufempfehlung für Netflix zu bekräftigen und das Kursziel für die Aktie auf 237 von 225 Dollar zu erhöhen. Die Aktie notierte dennoch 1,6 Prozent niedriger. Einige Analysten warnten, dass die Bewertung der Aktie zu hoch sei.

Die Aktie von W.W. Grainger stieg um 12,6 Prozent. Der Industriebedarfsanbieter versucht, eine Abwanderung kleinerer Kunden zu verhindern. Üblicherweise bietet Grainger Großkunden mit Langfristverträgen die besten Konditionen. Doch die dynamischen Online-Wettbewerber haben Grainger zu Preissenkungen gezwungen, um andere Kunden zu halten. Damit konnte der Umsatz mit diesem Kundensegment zulegen.

An Konjunkturdaten wurden die Import- und Exportpreise sowie die Industrieproduktion aus dem September veröffentlicht. Die Importpreise stiegen demnach im vergangenen Monat im Vergleich zum August um 0,7 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet. Die Industrieproduktion stieg wie erwartet um 0,3 Prozent auf Monatssicht. Die Kapazitätsauslastung lag dagegen leicht unter den Erwartungen.

Zinsspekulationen stützen Dollar

Nachdem die jüngsten Wirtschaftsdaten überwiegend positiv ausgefallen sind, wächst an den Finanzmärkten die Überzeugung, dass die US-Notenbank an ihrem Straffungskurs festhalten wird. Das verschaffte dem Dollar etwas Auftrieb, im späten Geschäft gab er aber einen Teil der Gewinne wieder ab. Für einen Euro wurden gut 1,1768 Dollar gezahlt, am Montag im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung knapp unter 1,18 Dollar.

Für Gold sind höhere Zinsen und ein festerer Dollar allerdings keine guten Nachrichten. Zum einen wirft das Edelmetall selbst keine Zinsen ab und wird daher im Wettbewerb um die Gunst der Anleger den Kürzeren ziehen, wenn am Anleihemarkt höhere Renditen winken. Zum anderen verteuert der festere Dollar Gold, das in der US-Währung bezahlt wird, für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,8 Prozent auf 1.287 Dollar.

Am Anleihemarkt kam keine Kauflaune auf, weil die Aussicht auf steigende Zinsen für umlaufende Anleihen negativ ist. Der Verkaufsdruck blieb aber ebenfalls gering. Die Rendite zehnjähriger Schuldtitel verharrte bei 2,30 Prozent.

Am Ölmarkt zeigten sich die Preise volatil, am Ende lag das Settlement nahezu auf dem Niveau des Vorabends. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um 1 Cent auf 51,88 Dollar. Die Unsicherheit um die geopolitischen Spannungen sorgte für ein Auf und Ab der Preise. Einige Händler sagten, die jüngsten Käufe im Gefolge des Konflikts im kurdischen Nordirak seien übertrieben gewesen. Auch die Auseinandersetzung zwischen den USA und Iran hatte die Preise gestützt. Der stellvertreternde iranische Ölminister sagte am Dienstag indes, ein AUsstieg der USA aus dem Atomabkommen werde nicht die Ölindustrie seines Landes tangieren.

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October 17, 2017 16:11 ET (20:11 GMT)

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