Alt 17.10.17, 15:40
Standard Gute Quartalszahlen setzen keine Akzente an Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones)--Nach der jüngsten Rekordserie legen die US-Börsen erst einmal eine Pause ein. Zwar hat der Dow-Jones-Index unmittelbar nach der Startglocke ein neues Allzeithoch erreicht, doch lag dieses wieder nur geringfügig über dem vorigen, und die Gewinne bröckelten rasch weg. Überzeugende Quartalsausweise bedeutender Unternehmen geben dem Markt vorerst keine positiven Impulse.

Der Dow-Jones-Index steigt im frühen Geschäft um 0,1 Prozent auf 22.968 Punkte. Der S&P-500 tendiert kaum verändert. Der Nasdaq-Composite gibt um 0,1 Prozent nach.

Die Bilanzsaison lässt sich bislang gut an. Unter anderem hat vor der Startglocke der Krankenversicherer Unitedhealth überzeugende Zahlen vorgelegt. Überdies hat das Unternehmen seine Prognose angehoben. Mit einem Plus von 5,2 Prozent führt die Aktie die Gewinner im Dow an. An zweiter Stelle stehen Johnson & Johnson mit plus 1,1 Prozent. Auch dieses Unternehmen hat überraschend gut abgeschnitten und sich ehrgeizigere Ziele gesetzt.

Goldman-Aktie trotz guter Zahlen im Minus

Positiv überrascht haben auch die Zahlenausweise der beiden Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs. Allerdings profitiert davon nur die Aktie von Morgan Stanley, die um fast 2 Prozent steigt. Goldman, die vorbörslich noch klar positiv indiziert wurden, fallen dagegen um 1,7 Prozent. Damit zerschlagen sich zunächst die vor der Startglocke geäußerten Hoffnungen, dass die Goldman-Aktie aufgrund ihres hohen Gewichts im Dow Jones dem Index am Dienstag über die Marke von 23.000 Punkten helfen werde.

Schon am Montag nach US-Börsenschluss hat Netflix über den Verlauf des dritten Quartals berichtet. Der Streaming-Anbieter hat im Quartal mehr Neukunden als erwartet gewonnen. Die Analysten der UBS haben die Zahlen zum Anlass genommen, ihre Kaufempfehlung für Netflix zu bekräftigen und das Kursziel für die Aktie auf 237 von 225 Dollar zu erhöhen. Die Aktie hatte im vorbörslichen Handel ebenfalls zugelegt, notiert nun aber 1,7 Prozent niedriger.

An Konjunkturdaten wurden vorbörslich schon die Import- und Exportpreise sowie die Industrieproduktion aus dem September veröffentlicht. Die Importpreise stiegen demnach im vergangenen Monat im Vergleich zum August um 0,7 Prozent. Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet. Die Industrieproduktion stieg wie erwartet um 0,3 Prozent auf Monatssicht. Die Kapazitätsauslastung lag dagegen leicht unter den Erwartungen.

Zinsspekulationen treiben Dollar

Nachdem die jüngsten Wirtschaftsdaten überwiegend positiv ausgefallen sind, wächst an den Finanzmärkten die Überzeugung, dass die US-Notenbank an ihrem Straffungskurs festhalten wird. Das verschafft dem Dollar Auftrieb. Für einen Euro werden gut 1,1740 Dollar gezahlt, am Montag im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung knapp unter 1,18 Dollar.

Für Gold sind höhere Zinsen und ein festerer Dollar allerdings keine guten Nachrichten. Zum einen wirft das Edelmetall selbst keine Zinsen ab und wird daher im Wettbewerb um die Gunst der Anleger den Kürzeren ziehen, wenn am Anleihemarkt höhere Renditen winken. Zum anderen verteuert der festere Dollar Gold, das in der US-Währung bezahlt wird, für Käufer aus dem Nicht-Dollarraum. Die Feinunze ermäßigt sich um 0,9 Prozent auf 1.285 Dollar.

Am Anleihemarkt geben die Notierungen leicht nach, weil die Aussicht auf steigende Zinsen für umlaufende Anleihen ebenfalls negativ ist. Anleger trennen sich in der Regel von diesen Papieren, um in Neuemissionen mit höheren Kupons umzuschichten. Die Rendite zehnjähriger Schuldtitel steigt um 1 Basispunkt auf 2,31 Prozent.

Am Ölmarkt behaupten die Preise ihre Gewinne, trotz des stärkeren Dollar. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI notiert kaum verändert bei 51,87 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent steigt um 0,4 Prozent auf 58,07 Dollar. Wie schon am Montag sind es auch am Dienstag die Spannungen im Nahen Osten, die den Ölpreisen Auftrieb geben. Die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen kurdischen Kämpfen und irakischen Streitkräften gefährden die Ölförderung im Norden des Irak. Und der Streit um das Atomabkommen mit Iran weckt Befürchtungen, dass neue Sanktionen den Export iranischen Öls behindern könnten.

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