Alt 16.10.17, 22:52
Standard Erneut Rekorde - Dow nähert sich der 23.000er Marke
Beitrag gelesen: 182 x 

NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen haben die neue Woche so begonnen, wie sie die vorige beendet haben: mit neuen Rekordständen. Der Dow-Jones-Index kam im Hoch bis auf 40 Punkten an die Marke von 23.000 Punkten heran. Der überraschend stark ausgefallene Empire State Manufacturing Index belegte erneut die Kraft der US-Wirtschaft. Zudem bekräftigte US-Präsident Donald Trump seine Absicht einer Steuerreform bis zum Ende des Jahres.

Im übrigen herrschte weiter Zuversicht angesichts der starken Konjunktur und der Ertragskraft der Unternehmen. Nun müssen allerdings die hohen Bewertungen der Aktien durch eine gute Berichtssaison fundiert werden, die in dieser Woche Fahrt aufnimmt. Am Montag nach Börsenschluss wird Netflix Quartalszahlen vorlegen. Am Dienstag folgen vor der Startglocke mit Morgan Stanley und Goldman Sachs zwei große Banken, daneben noch mit Unitedhealth und Johnson & Johnson zwei weitere Dow-Mitglieder.

Die politischen Krisen dämpften kaum die Risikofreude der Anleger. Gegenwärtig stehen hier der Streit um das Atomabkommen mit Iran und die Unabhängigkeitsbestrebungen der autonomen Region Katalonien im Blick.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,4 Prozent auf 22.957 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite legten um 0,2 und 0,3 Prozent zu. Umgesetzt wurden 695 (Freitag: 767) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.446 (1.737) Kursgewinner und 1.486 (1.185) -verlierer gesehen. Unverändert schlossen 128 (133) Titel.

An US-Konjunkturdaten wurde am Montag nur der Empire State Manufacturing Index für Oktober veröffentlicht. Er stieg im Oktober überraschend auf 30,2 Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 20 Punkte erwartet, nachdem der Index im September 24,4 Punkte erreicht hatte.

Yellen stützt Dollar

Am Devisenmarkt gab der Euro nach und notierte bei 1,1794 Dollar nach von Ständen um 1,1820 am Freitagabend im späten US-Handel. Der Greenback erhielt etwas Rückenwind von US-Notenbankchefin Janet Yellen. Sie hatte am Wochenende bekräftigt, dass die Fed die geplanten Zinserhöhungen vorantreiben wolle. Der Dollar rückte noch etwas vor, nachdem bekannt wurde, dass Präsident Trump Yellen am Donnerstag sprechen wird wegen der Frage einer möglichen zweiten Amtszeit.

Die vermeintlich sicheren Assets Gold und Anleihen standen im Schatten des Aktienmarkts. Gold war mit Blick auf die voraussichtlich steigenden US-Zinsen nicht gefragt. Höhere Zinsen schmälern im Allgemeinen die Attraktivität des zinslos gehaltenen Edelmetalls. Auch der feste Dollar drückte auf das Edelmetall. Der Preis für eine Feinunze fiel um 0,7 Prozent auf 1.295 Dollar.

Am Anleihemarkt gaben die Notierungen nach. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen stieg um 2 Basispunkte auf 2,30 Prozent. Mit der Aussicht auf steigende Zinsen trennten sich Anleger von umlaufenden Papieren, weil bald Neuemissionen mit höheren Kupons angeboten werden dürften.

Ölpreise setzen Anstieg fort

Die Ölpreise setzten ihren Anstieg fort. Sie profitierten von Spannungen im Nahen Osten und drohenden Förderausfällen. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 51,75 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent stieg um 1 Prozent auf 57,74 Dollar. Marktteilnehmer verwiesen auf die jüngste Entwicklung im Irak. Laut Medienberichten sind irakische Truppen in die von kurdischen Kämpfern gehaltene Stadt Kirkuk vorgedrungen. Kirkuk ist das Zentrum der irakischen Ölindustrie, der Irak wiederum ist innerhalb der Opec der zweitgrößte Ölproduzent. Seitdem die Bewohner des kurdischen Autonomiegebiets im September für die Loslösung der Region vom Irak gestimmt haben, wachsen die Spannungen zwischen der kurdischen Regionalregierung und der Regierung in Bagdad. Daneben stützte auch der Streit um das Atomabkommen mit Iran, das US-Präsident Donald Trump gerne aufkündigen würde.

Analystenstimmen treiben Apple-Aktie

Zu den großen Kursgewinnern gehörte am Montag die Aktie von Exelixis. Sie stieg um rund 17 Prozent, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA zugesagt hatte, die erweiterte Marktzulassung von Cabometyx zur Therapie von bislang unbehandelten Nierenzellkarzinomen in fortgeschrittenem Stadium vorrangig zu prüfen. Cabometyx darf seit April vergangenen Jahres schon zur Behandlung von fortgeschrittenen Nierenzellkarzinomen bei Patienten eingesetzt werden, die bis dahin schon andere Therapien erhalten haben. Nierenkrebs ist eine der zehn häufigsten Krebsarten in den USA.

Ebenfalls gefragt mit einem Plus von 1,8 Prozent war die Apple-Aktie. Hier stützte eine positive Analyse von Keybanc Capital, die den Wert auf "Overweight" nach oben nimmt. Die Experten vertreten die Ansicht, dass der Anstieg beim durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer die stagnierenden Verkäufe beim iPhone ausgleichen könnte. Freundliches wissen auch die Analysten von GBH Insights zu sagen. Offenbar zeigen Untersuchungen, dass diesmal ein besonders großer Anteil der iPhone-Verkäufe an die neuen (und damit teureren) Modelle entfällt, also iPhone X, iPhone 8 oder 8 plus. Und schließlich hat auch Pacific Crest die Aktie auf "Overweight" erhöht.

Auf der Verliererseite fanden sich Allergan, nachdem ein texanisches Gericht in einer Patentklage gegen das Pharmaunternehmen entschieden hat. Dabei geht es um Restatis, ein umsatzträchtiges Präparat gegen Augentrockenheit. Für die Aktie ging es 3,5 Prozent nach unten.

Verluste erlitten auch Adobe, die nach einem negativen Analystenkommentar 2,3 Prozent einbüßten. Die Deutsche Bank hatte die Aktien auf "Hold" von "Buy" zurückgestuft. Ford legten 0,6 Prozent zu, auch wenn die Analysten von RBC Capital die Aktie des Automobilkonzerns auf "Sector Perform" von "Outperform" zurückgestuft haben. Sie gehen davon aus, dass die Ertragswende noch länger auf sich warten lassen wird.

Nordstrom verbilligten sich um 5,3 Prozent. Die Eigentümer-Familie des Einzelhändlers verzichtet nun doch darauf, das Unternehmen von der Börse zu nehmen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz

(END) Dow Jones Newswires

October 16, 2017 16:19 ET (20:19 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.


Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 14:56 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]