Alt 13.10.17, 12:41
Standard Börsen treten vor neuen US-Daten auf der Stelle
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FRANKFURT (Dow Jones)--An Europas Börsen herrscht am Freitagmittag Stillstand. Den nächsten größeren Impuls könnte die Bekanntgabe der US-Verbraucherpreise sowie der Einzelhandelsumsätze für September setzen. Insbesondere die Veröffentlichung der Preisdaten könnte spannend werden. Im jüngsten September-Protokoll der US-Notenbank haben sich einige Währungshüter besorgt gezeigt wegen des niedrigen Preisdrucks bei gleichzeitiger defacto Vollbeschäftigung. Die Märkte haben Zweifel, ob die US-Zinsen im kommenden Jahr tatsächlich dreimal angehoben werden, wie dies bislang die Fed-Projektionen nahelegen. Analysten erwarten, dass die US-Preise im September um 0,6 Prozent gestiegen sind.

Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 12.998 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,2 Prozent auf 3.612 nach oben. Mit Blick auf die einzelnen Sektoren liegt der Rohstoffsektor mit plus 1,8 Prozent klar an der Spitze. Hier stützen starke Handelszahlen aus China. Die Einfuhren nach China sind im September um 18,7 Prozent gestiegen. Dies liegt deutlich über den erwarteten 15 Prozent, im August hatte das Plus noch bei 13,3 Prozent gelegen. Rio Tinto rücken an der Londoner Börse um 1,6 Prozent vor, BHP Billiton um 1,1 Prozent oder Arcelormittal um 4,3 Prozent.

Richtig Schwung ist derweil in der Kryptowährung Bitcoin, die am Freitag den 13. ihren jüngsten Höhenflug fortsetzt. Im Hoch notierte Bitcoin bei rund 5.850 Dollar - am Vortag notierte die virtuelle Währung noch bei 5.150 Dollar. Positiv werten die Marktstrategen der BayernLB, dass einige Banken wie Goldman Sachs angekündigt hätten, in den Handel und das Assetmanagement von Bitcoin einzusteigen. Zum anderen dürfte es am 25. Oktober zu einer weiteren Abspaltung der Bitcoin-Blockchain kommen. Vor einigen Wochen hatte der Chef von JP Morgan, Jamie Dimon, Bitcoin noch als "Betrug" bezeichnet. Aktuell handelt Bitcoin bei 5.612 Dollar.

Anleger dürften Hochtief weiter meiden

Hochtief geben um 0,5 Prozent nach. In den vergangenen drei Monaten verlor die Aktie knapp 10 Prozent, während der MDAX von einem Rekordhoch zum nächsten stieg. An der Börse wird erwartet, dass der hochverschuldete spanische Mehrheitsaktionär ACS über seine Tochter Hochtief für den spanischen Autobahnbetreiber Abertis bieten wird. Dies könnte nach Aussage eines Aktienhändlers in der kommenden Woche der Fall sein. Damit könnte ein Bietergefecht starten. Die italienische Atlantia hatte bereits am Montag die regulatorische Genehmigung für die im Mai unterbreitete Offerte erhalten, die Abertis mit rund 16,3 Milliarden Euro bewertet.

Positiv wertet der Markt, dass sich Bayer mit Blick auf die angestrebte Monsanto-Übernahme von seinem Saatgut- und Herbizidgeschäft trennt. "Es wurde erwartet, dass es in dem Bereich ansonsten Einwände der Wettbewerbsbehörde geben könnte", so ein Marktteilnehmer. Dieser Entwicklung sei Bayer mit dem Verkauf des Bereichs an BASF zuvorgekommen. Für ihn stelle der Deal keine große Überraschung dar. Der erzielte Verkaufspreis sei mit dem rund 4,5-fachen des 2016er Umsatzes positiv zu werten. Bayer steigen um 1,1 Prozent, BASF geben dagegen um 0,2 Prozent nach.

Äußerst erfolgreich verläuft der Börsengang der erstmals in Frankfurt gelisteten Voltabox. Die Aktie des Elektromobilitätsunternehmens startete mit einem Kurs von 30,00 Euro, das war ein Plus gegenüber dem Emissionspreis (24 Euro) von 25 Prozent. Zuvor war der Emissionspreis bereits am oberen Ende der Spanne von 20 bis 24 Euro festgelegt worden. Zum Platzierungspreis war der Börsengang rund zehnfach gezeichnet. Aktuell handelt die Aktie bei 29 Euro.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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October 13, 2017 07:02 ET (11:02 GMT)

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