TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit einem kräftigen Kursanstieg hat die Börse in Seoul am Dienstag die mehr als einwöchige Feiertagspause beendet. Der Kospi schnellte um 1,6 Prozent nach oben und vollzog damit die Aufwärtsbewegung der meisten anderen Börsen der Region aus der Vorwoche nach. Er verfehlte damit sein Rekordhoch aus dem Juli nur um 0,7 Prozent. An den anderen Plätzen in Ostasien fielen die Kursbewegungen der Indizes nach richtungslosen US-Vorgaben deutlich kleiner aus und gingen in beide Richtungen.

In Tokio legte der Nikkei-225-Index nach der Feiertagspause am Montag um 0,6 Prozent zu auf 20.824 Punkte und beendete den Tag auf dem höchsten Stand seit Juli 2015. Gehoben worden sei die Stimmung von der Hoffnung, dass die Regierungskoalition unter Ministerpräsident Abe nach der vorgezogenen Wahl fortgeführt werde und sich vor allem weiter auf die Wirtschaftspolitik konzentriere, hieß es.

Handelsexperte Yusuke Sakai von T&D Asset Management sagte zur Kauflaune der Anleger, die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag hätten ein solides Lohnwachstum gezeigt und über das Wochenende seien keine neuen Störfeuer aus Nordkorea gekommen.

Die chinesischen Börsen in Schanghai und Hongkong legten leicht zu. Hier warteten die Akteure gespannt auf den Kongress der kommunistischen Partei in der kommenden Woche, von dem frische Marktimpulse kommen könnten, sagten Marktteilnehmer. In Neuseeland schloss der Index das sechste Mal in Folge auf einem Rekordhoch, 0,3 Prozent höher als am Montag.

Vorschusslorbeeren für Samsung

Hauptantreiber des südkoreanischen Kospi-Index war das Schwergewicht Samsung, das um fast 4 Prozent zulegte. Händler berichteten von Käufen im Vorfeld der am Freitag anstehenden Quartalszahlen des Technologieriesen. Zwar dürften sich das Displaygeschäft und auch das Mobilfunkgeschäft rückläufig entwickelt haben, allerdings dürften die hohen Preise für Samsungs Speicherchips für ein weiteres herausragendes Quartal sorgen, erwartet Analyst S.K. Kim von Daiwa Capital einen guten Bericht. Das solide Gewinnmomentum dürfte bis 2018 andauern.

Verkauft wurden in Seoul dagegen Aktien mit Bezug zum Reisesektor angesichts der andauernden Spannungen mit Nordkorea. Lotte Tour verloren 2,1 Prozent und Korean Air Lines knapp 2 Prozent. Fundamental stelle die Nordkorea-Problematik weiter ein beträchtliches Risiko für den südkoreanischen Markt dar, warnte Aktienexpertin Joanne Goh von DBS.

Kobe Steel: Erst kein Kurs, dann Kursabsturz

In Tokio sorgte Kobe Steel für Gesprächsstoff. Für die Aktie konnte zunächst kein Kurs ermittelt werden, weil für sie nur Angebot, aber keine Nachfrage bestand. Am Ende des Tages stand dann letztlich ein Kursabsturz von fast 22 Prozent. Kobe Steel hatte am Sonntag eingestanden, Spezifikationsdaten von Aluminium- und Kupferprodukten verfälscht zu haben, um so Kundenanforderungen vermeintlich zu erfüllen.

In Hongkong zeigten sich die Kurse der Autohersteller Geely und Guangzhou Auto im Späthandel nur wenig verändert, obwohl beide Unternehmen gute Absatzzahlen gemeldet hatten. Marktteilnehmer sprachen von Gewinnmitnahmen. Ein positiver Analystenkommentar von Bocom für beide Werte ging in diesem Umfeld etwas unter.

Zu den Tagesfavoriten in Hongkong gehörten Aktien aus dem Immobiliensektor, die am Vortag noch eher verkauft wurden. Hier stützten Spekulationen mit Blick auf eine am Mittwoch anstehende Rede der Chefin der Sonderwirtschaftszone, Carrie Lam. Sie könnte Maßnahmen ankündigen zur Ausweitung des verfügbaren Baulandes, zum Beispiel durch Umwidmung von bislang landwirtschaftlichen Flächen, hieß es. Henderson Land kamen um 3,2 Prozent voran, Sun Hung Kai um 1,4 Prozent. Die Analysten von Daiwa warnten derweil davor, Aktien aus dem Sektor blind nachzujagen und selektiv vorzugehen angesichts der anhaltenden Bestrebungen Pekings gegen eine Überhitzung. "Die Tage des schnell verdienten Geldes im chinesischen Immobiliensektor sind begrenzt, wenn nicht vorbei", so die Experten, die aber weiter keinen Grundstücksentwickler mit "Neutral" oder schlechter bewerten.

Gute Stimmung stützt "Aussie"

Am Devisenmarkt tat sich wenig. Der Yen tendierte seitwärts, der Dollar kostete zuletzt 112,56 Yen. Japans Notenbankpräsident hat seine Ankündigung wiederholt, nötigenfalls Anpassungen bei der Geldpolitik vorzunehmen, um das Preismomentum aufrechtzuerhalten in Richtung der angestrebten Inflationsrate von 2 Prozent. Die japanische Wirtschaft befinde sich weiter auf einem moderaten Wachstumskurs, sagte er außerdem. Der Australdollar zog derweil etwas an, gestützt von günstig ausgefallenen Daten zur Wirtschaftsstimmung in Australien.

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October 10, 2017 03:26 ET (07:26 GMT)

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