Alt 04.10.17, 09:54
Standard Uneinheitlich - HSI flirtet mit 10-Jahreshoch
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TOKIO (Dow Jones)--An den Märkten in Ostasien und Australien war zur Wochenmitte keine einheitliche Tendenz festzustellen. Positive Vorgaben aus den USA, wo am Dienstag neue Rekordstände erreicht wurden, wirkten nicht an allen Handelsplätzen als Impulsgeber. In Hongkong bewegte sich der Hang-Seng-Index (HSI) in Richtung auf ein Zehnjahreshoch.

In Tokio legte der Nikkei-225-Index um 0,1 Prozent zu auf 20.627 Punkte. Er wurde etwas gebremst davon, dass der Yen zum Dollar wieder etwas aufgewertet hatte. Von Kursen um 112,90 Yen je Dollar war der Greenback auf 112,60 Yen gefallen.

Ursächlich für den nachgebenden Dollar seien Spekulationen um die Nachfolge von US-Notenbankchefin Janet Yellen, sagten Händler. US-Präsident Donald Trump soll eine Liste mit möglichen Kandidaten erhalten haben, die sehr unterschiedliche geldpolitische Meinungen vertreten. Dabei seien die Chancen von Fed-Gouverneur Jerome Powell auf die Yellen-Nachfolge wieder gestiegen. Powell gilt als "Taube", was die Erwartungen weiterer US-Zinserhöhungen dämpfte.

Belastend für den Dollar sollen auch Aussagen eines republikanischen US-Senators gewesen sein, der Zweifel an der Finanzierbarkeit der von Trump geplanten Steuerreform geäußert haben soll.

Während die Börsen in Seoul, Schanghai und Taiwan feiertagsbedingt geschlossen waren, steigt in Hongkong der Hang-Seng-Index im späten Handel um 0,6 Prozent und nähert sich dem höchsten Stand seit zehn Jahren. Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus des HSI auf gut 28 Prozent. Damit gehört der Index zu den besten Performern weltweit. Zu verdanken ist der Anstieg den Aktien des Immobiliensektors, aber auch dem Schwergewicht Tencent, das seit Jahresbeginn um 85 Prozent zugelegt und am Mittwoch ein neues Rekordhoch markiert hat. Im späten Handel legt die Aktie um 0,6 Prozent zu.

Neuseeländische Börse in Rekordlaune

In Neuseeland stieg der NZX-50 um 0,2 Prozent auf einen Rekordschlussstand. Die Aktien von A2 Milk erholten sich um 5,2 Prozent und schlossen ebenfalls auf einem Rekordniveau. Der Kurs der Aktie hat sich seit Jahresbeginn verdreifacht und profitierte nun von einer Kaufempfehlung der Goldman-Sachs-Analysten.

Abwärts ging es dagegen mit dem australischen Aktienmarkt, wo die Kurse im Schnitt 0,9 Prozent verloren. Die Börse in Sydney hinkt den anderen Märkten seit einiger Zeit hinterher, trotz guter Wirtschaftsdaten. Der Verkaufsdruck sei angesichts der "Risk-On-Stimmung" schwer zu erklären, sagte Michael McCarthy, leitender Marktstratege bei CMC Markets.

Verkauft wurden in Sydney sowohl Bankenaktien als auch Rohstoffwerte. Rio Tinto verbilligten sich um 1,6 Prozent und BHP Billiton um 0,6 Prozent. National Australia Bank sanken um 1,2 Prozent. ANZ fielen um 2,1 Prozent, nachdem Morgan Stanley die Aktien auf Equalweight von Overweight abgestuft hatte. Commonwealth Bank of Australia stiegen gegen den Trend um 0,3 Prozent nach einem positiven Kommentar der Analysten von Bell Potter.

Japan Display haussieren nach Bericht über OLED-Massenproduktion

Unter den Einzelwerten sprangen Japan Display in Tokio um 24 Prozent nach oben. Laut einem Nikkei-Bericht hat das Unternehmen ein Verfahren zur Massenproduktion kostengünstiger OLED-Bildschirme entwickelt. Die Produktion solle schon 2019 starten.

Aktien des Automobilkonzerns Toyota tendierten hingegen knapp behauptet und profitierten damit nicht von den sehr guten US-Absatzzahlen, die das Unternehmen am Vorabend veröffentlicht hatte. Im September verkaufte Toyota in den USA 15 Prozent mehr Fahrzeuge als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Nissan verbilligten sich um 1,2 Prozent. Die jüngste Rückrufaktion des Autoherstellers könnte weitere Kreise ziehen als bislang erwartet. Japanische Medien berichteten am Mittwoch, in den Dokumenten über die Fahrzeugchecks in Nissan-Werken seien routinemäßig falsche Angaben gemacht worden.

Ein positiver Analystenkommentar gab den Aktien chinesischer Versicherer in Hongkong Auftrieb. Die Analysten der Investmentbank Daiwa erwarten, dass die chinesischen Lebensversicherer bei der Vorlage ihrer Drittquartalszahlen durchweg eine bessere Ertragslage melden werden, nicht zuletzt, weil sie weniger Rückstellungen bilden müssten. Im ersten Quartal 2018 dürften sie sogar Rückstellungen auflösen können. China Life stiegen um 0,8 Prozent und Ping An um 1,4 Prozent.

Die Ölpreise gaben nach. In der Nacht zum Mittwoch hatte der US-Branchenverband American Petroleum Institute (API) zwar von einem Rückgang der US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche berichtet, doch sollen die Benzinvorräte der USA gestiegen sein. Nun fürchten die Akteure, dass die offiziellen Daten des US-Energieministeriums am Mittwoch diese Entwicklung bestätigen. Der Preis für ein Barrel Rohöl der global gehandelten Sorte Brent sank um 0,7 Prozent auf 55,61 Dollar.

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October 04, 2017 03:46 ET (07:46 GMT)

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