Alt 28.09.17, 10:33
Standard Börse Tokio in uneinheitlichem Marktumfeld fester
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Asien und Australien hat sich der richtungslose Handel am Donnerstag fortgesetzt. Der Dollar profitierte dagegen unter anderem von Zinserhöhungsfantasie in den USA. Daneben verwiesen Händler auf gute US-Konjunkturdaten und auch die geplante Steuerreform in den USA als dollarpositive Faktoren. Die Steuerreform könnte für ein Anheizen der Inflation sorgen und damit den aktuellen Zinserhöhungstrend noch verfestigen. US-Präsident Donald Trump plant unter anderem eine deutliche Senkung der Unternehmenssteuern sowie eine Reduzierung des Spitzensatzes bei der Einkommensteuer.

"Der Plan lässt Spielraum für Detailanpassungen, was Kompromisse und eine daraus resultierende Schlichtung zulässt, dadurch dürften die Chancen auf eine erfolgreiche Umsetzung steigen", kommentierte Analyst Zhu Huani von Mizuho Bank.

In Japan sorgte der zum Yen anziehende Dollar für steigende Aktienkurse. Der Greenback kletterte auf 113,04 Yen nach Wechselkursen um 112,36 zur gleichen Vortageszeit und markierte den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Nach Börsenschluss kam die US-Devise leicht zurück. Die Zinserhöhungsspekulationen trieben wie schon in den USA die Renditen nach oben, was vor allem dem Bankensektor an den Aktienmärkten zu Gute kam.

Nikkei vor bestem Monat des Jahres

Der japanische Aktienmarkt steuert auf seine beste Monatsentwicklung im laufenden Jahr zu. Der Nikkei-225 gewann 0,5 Prozent auf 20.363 Punkte. Dass Japans Ministerpräsident Shinzo Abe wie geplant das Parlament aufgelöst hatte, um den Weg für Neuwahlen zu ebnen, spielte laut Händlern keine Rolle. Allerdings könnten die US-Steuersenkungen in Japan als Argument für eine lockerere Fiskalpolitik herhalten, so eine geäußerte Hoffnung im Handel. T&D Holdings um 2,2 Prozent, Dai-ichi Life Holdings um 2,7 Prozent und Shinsei Bank um 2,0 Prozent an. Auch in Australien zählten Finanzwerte zu den Marktstützen. Macquarie Group stiegen um 2,2 Prozent.

In China machte sich vor der langen Feiertagspause in der kommenden Woche Kaufzurückhaltung breit. In Hongkong zeigte sich der HSI leichter, der Schanghai-Composite verlor 0,2 Prozent auf 3.340 Zähler und sank damit auf ein Einmonatstief.

Erleichterungen bei der Kreditvergabe lösten keine Begeisterung aus. Die chinesischen Behörden wollen die Kontrolle des Kreditmarktes lockern und die Mindestreserveanforderungen bei den Banken zurückfahren. Damit sollen kleinere Unternehmen und Privatpersonen bei der Kreditvergabe unterstützt werden. Am Geld- und Rentenmarkt sanken daraufhin die Zinsen.

Gelungene Börsengänge

In Südkorea, wo der Kospi stagnierte, waren Einzelhandels-, Kosmetik- und Reisewerte gefragt. Die Regierung in Seoul hat den Branchen Hilfe zugesichert, nachdem China in Reaktion auf die Stationierung von US-Raketenabwehrbatterien Gruppenreisen chinesischer Touristen eingedämmt hatte. Diese gelten in Südkorea als besonders ausgabefreudig.

Hotel Shilla und Shinsegae, die zollfreie Ladenketten betreiben, legten um 4,4 bzw. 4,1 Prozent zu. Die Titel der Kosmetikhersteller Amorepacific und LG Household & Health Care gewannen 3,7 bzw. 2,7 Prozent.

In Tokio schnellten Japan Display um 7,3 Prozent nach oben auf ein Viermonatshoch, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, Apple sei an den Bildschirmen der Japaner für das neue iPhone interessiert.

In Hongkong feierten Händler den größten Börsengang des Jahres. Das Versicherungstechnikunternehmen ZhongAn Online P&C Insurance startete mit einem satten Aufschlag von 16 Prozent in den Handel, die Aktie wurde zuletzt 9,2 Prozent über Ausgabepreis gehandelt. Auch in Singapur gab es ein erfolgreiches Börsendebüt: Die Titel des Immobilienmaklers APAC Realty sprangen um 15,2 Prozent nach oben.

Die in den USA ausgelösten Zinserhöhungsfantasie lastete weiter auf dem Goldpreis, er lag bei 1.282 Dollar. Zur gleichen Vortageszeit war das gelbe Edelmetall noch mit 1.294 Dollar gehandelt worden.

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