Alt 25.09.17, 10:04
Standard Abgaben überwiegen - Hongkong Schlusslicht
Beitrag gelesen: 296 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die asiatischen Aktienmärkte haben sich am Montag überwiegend mit Abgaben gezeigt. Die chinesischen Bemühungen zur Abkühlung des Immobilienmarktes sowie das sich eintrübende Sentiment über Apple hätten die Märkte deutlich mehr bewegt als die Wahlen auf Neuseeland und Deutschland, kommentierten Marktteilnehmer.

In Tokio trotzen die Kurse dem regionalen schwachen Trend. Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe sorgte für etwas Optimismus mit der Ankündigung eines umgerechnet 18 Milliarden US-Dollar schweren Konjunkturprogramm im Vorfeld möglicher Neuwahlen. Der Nikkei-225 legte um 0,5 Prozent auf 20.398 Punkte zu - auch beflügelt von etwas schwächelnden Yen. Der US-Dollar stieg auf 112,25 Yen nach Wechselkursen um 111,77 im Tagestief zum Wochenschluss.

Die Aktienmärkte zeigen sich nur leicht verunsichert über die Wahlausgänge auf Neuseeland und Deutschland. Während in Deutschland Bundeskanzlerin Angela Merkel vor einer schwierigen Koalitionsfindung steht, könnten Rechtspopulisten auf Neuseeland künftig mitregieren. In Deutschland dürften diese bei der Regierungsbildung dagegen keine Rolle spielen. Auf Neuseeland stiegen die Kurse Richtung Rekordhoch, weil der Wahlausgang die lokale Währung belastete.

Immobilienwerte in China belasten

In Schanghai schloss der Composite 0,3 Prozent leichter bei 3.341 Punkten, der HSI in Hongkong büßte 1,4 Prozent ein. In der chinesischen Sonderwirtschaftszone zählten Immobilienwerte zu den klaren Verlierern: Titel wie CR Land und China Evergrande stürzten um bis zu 10 Prozent ab. Immobilienwerte in Hongkong wie auch im chinesischen Kernland hatten bis zu 400 Prozent im laufenden Jahr zugelegt.

Der Sektor geriet unter Druck, weil Peking die Hauspreise stärker kontrollieren will. "Die Schritte könnten eine Ausrede für kurzfristige Aktienkurskorrekturen sein", sagte Marktstratege Daniel So von China Merchants Bank.

In Indien büßte das Börsenbarometer deutlich ein. Ein mögliches Konjunkturprogramm dürfte der Verschuldung des Landes nach oben treiben, so die Befürchtung im Handel.

Papiere mit Bezug zu Apple hinkten dem Markt börsenübergreifend hinterher, nachdem die Aktie an der Wall Street zuletzt drei Tage lang unter Druck gestanden hatte. Die Begeisterung über die nächste iPhone-Generation sei abgeebbt, hieß es. In Taipeh auf Taiwan verlor der Leitindex 1,1 Prozent, dort sind viele Technologiepapiere mit Apple-Bezug gelistet. Foxconn verloren 3,3 Prozent, Compal Electronics 5,3 und Wistron gut 2 Prozent. In Hongkong verlor der Kurs des Apple-Zulieferers AAC Technologies 5,6 Prozent.

Der Wahlausgang in Deutschland sorgte am Devisenmarkt für etwas Verunsicherung und drückte so den Euro etwas. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,1909 Dollar verglichen mit rund 1,1950 im späten US-Handel am Freitag.

Koreakrise kein Thema

Gelassen nahmen Anleger die Entwicklung zwischen den USA und Nordkorea. Hier gebe es wohl einen gewissen Gewöhnungseffekt, so Marktbeobachter. Die USA und Nordkorea haben ihre gegenseitigen Drohgebärden fortgesetzt. Zur Demonstration ihrer militärischen Stärke ließ Washington Kampfbomber entlang der Küste Nordkoreas fliegen. Pjöngjang drohte seinerseits mit einem Angriff auf das "gesamte US-Festland". In Seoul gab der Kospi 0,4 Prozent nach. Doch weder die sicheren Häfen Yen und Gold reagierten mit Aufschlägen. Die Feinunze verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 1.292 Dollar.

In Hongkong brach der Kurs von Asia Coal um knapp 36 Prozent ein. Der Aktie droht in den kommenden sechs Monaten ein Delistung von der Börse. Der Bergbau- und Handelskonzern muss einen Nachweis über operative Aktivitäten erbringen und die Nachhaltig des Geschäftsmodells erklären.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/gos

(END) Dow Jones Newswires

September 25, 2017 04:25 ET (08:25 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.


Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 19:43 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]