Beitrag gelesen: 2835 x |
||
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Wochenverlauf mit Anfangsgewinnen und später deutlichen Rücksetzern insbesondere bei zinsempfindlichen Aktien von Technik- und Wachstumsunternehmen, hat sich die Wall Street uneinheitlich ins Wochenende verabschiedet. Beherrschendes Thema waren die Zinsen. Im Zehnjahresbereich stiegen sie bereits den sechsten Tag in Folge auf nun 2,71 Prozent.
Der Zinsanstieg belastete erneut vor allem die in den Nasdaq-Indizes stark vertretenen Technik- und Wachstumsaktien, weil deren meist hohe Bewertungen mit den höheren Zinsen noch mehr steigen, worauf die Anleger mit Verkäufen reagierten. Entsprechend gaben die Nasdaq-Indizes um bis zu 1,4 Prozent nach. Der Dow-Jones-Index legte dagegen um 0,4 Prozent bzw 138 Punkte auf 34.721 zu, während der S&P-500 um 0,3 Prozent nachgab. Der Dow wurde gestützt von Schwergewichten wie Home Depot, Goldman Sachs und United Health, die dem Dow allein 172 Punkte bescherten. An der Nyse gab es nach ersten Angaben 1.531 (Donnerstag: 1.657) Kursgewinner, 1.778 (1.655) -verlierer und 110 (120) unveränderte Titel. Der Markt verdaue immer noch das unter der Woche veröffentlichte falkenhaft ausgefallene Protokoll der Notenbanksitzung aus dem März, sowie diverse falkenhafte Kommentare von US-Notenbankern, kommentierten Marktteilnehmer. Neben weiteren Zinserhöhungen dürfte die Fed in nächster Zeit mit einer Verkürzung ihrer Bilanz beginnen, dem Markt also Liquidität entziehen. Im Blick hatten die Börsianer daneben den Krieg in der Ukraine mit seinen negativen Folgen für die Weltwirtschaft, und auch die Corona-Lockdowns in China mit negativen Auswirkungen insbesondere für die Lieferketten. Für etwas Zuversicht sorgte bei manchen Akteuren, dass in der kommenden Woche die Quartalsberichtssaison beginnt. Peter Cardillo, Chefökonom bei Spartan Capital Securities, rechnet damit, dass die Unternehmen die Erwartungen erfüllen werden, auf die der Markt zuletzt gewettet habe - abzulesen an der Erholung von den Tiefs im März. Weil die US-Notenbank aber aggressiver werde bei der Bekämpfung der Inflation, sehe man zuletzt eher eine Seitwärtsbewegung, in der Anlegern eine gezielte Aktienauswahl zu empfehlen sei. WD-40 mit Kurssprung Tagessieger waren Energietitel (+2,8%), gefolgt vom Subindex der Telekommunikationsaktien (+1,3%) und der Bankenwerte (+1,2%). Am Ende lagen der S&P-500-Subindex der Halbleiteraktien (-2,9%) und der Index der Autowerte (-2,5%). Unter den Einzelaktien büßten Boeing 1,6 Prozent, nachdem eine Frachtmaschine des Typs 757 bei einer Notlandung auseinandergebrochen war. WD-40 machten einen Satz um über 7 Prozent. Umsatz und Nettogewinn des Schmierstoffherstellers hatten im zweiten Quartal die Markterwartungen geschlagen. CrowdStrike verbesserten sich um 0,5 Prozent. Der Entwickler von Cybersicherheitsprogrammen hatte einen Großauftrag vom Verteidigungsministerium erhalten. Öl-Wochenbilanz erneut negativ Die Ölpreise zogen im Späthandel um rund 2 Prozent an, ihre Wochenbilanz war aber dennoch leicht negativ, bereits die zweite Woche in Folge. Händler verwiesen darauf, dass die Industrieländer zur Begegnung einer Angebotsknappheit als Folge des Kriegs in der Ukraine ihre strategischen Reserven angriffen und zuletzt die US-Ölvorräte gestiegen seien. Ins übergeordnete Bild passte auch, dass in den USA in der vergangenen Woche die Zahl der aktiven Ölbohrlöcher deutlicher zulegte. Die steigenden Marktzinsen stützten den Dollar, der Dollarindex legte um 0,1 Prozent zu. Zugleich hieß es aber auch, beim Dollar sei schon einiges an strafferer US-Geldpolitik eingepreist. Der Goldpreis legte um 0,6 Prozent zu, setzte damit aber lediglich die seit Mitte März zu sehende Seitwärtsbewegung fort. Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos (END) Dow Jones Newswires April 08, 2022 16:11 ET (20:11 GMT) Copyright (c) 2022 Dow Jones & Company, Inc. | ||
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) | ||
|