Alt 19.11.13, 13:16
Standard Gesenkte OECD-Wachstumsprognose überschattet guten ZEW
Beitrag gelesen: 310 x 

Die Gewinnmitnahmen an Europas Börsen weiten sich nach der Senkung der weltweiten Wachstumsprognose durch die OECD bis Dienstagmittag leicht aus. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erwartet nun ein Wachstum von 2,7 Prozent für das laufende Jahr und 3,6 Prozent für 2014. Im Mai war die OECD noch von Wachstumsraten von 3,1 bzw 4 Prozent ausgegangen. Ein anziehender ZEW-Index wird dadurch in den Hintergrund gerückt.

Der DAX verliert 0,3 Prozent auf 9.193 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 3.059 nach unten. Die OECD begründet die niedrigere Prognose vor allem mit der Wachstumsschwäche in den Schwellenländern. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im November auf 54,6 nach 52,8 Punkten gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Ende 2009. Für Zurückhaltung an den Börsen sorgen auch skeptische Aussagen von Großinvestor Carl Icahn zur Stärke des Aktienmarktes.

Am Devisenmarkt notiert der Euro nach einem kurzen Ausflug über das Niveau von 1,35 Dollar wieder knapp unter dieser Marke. Die Kursbewegungen der großen Währungspaare halten sich in engen Grenzen. Möglicherweise bringen Fed-Gouverneure im Verlauf des Tages Bewegung in die Wechselkurse. Auf der Agenda stehen laut der Credit Agricole Reden der Fed-Gouverneure Ben Bernanke und Charles Evans.

Am Euro-Rentenmarkt geben Bundesanleihen einen Teil der Kursgewinne vom Montag wieder ab. Die Rendite steigt um zwei Basispunkte auf 1,70 Prozent. Spanische Benchmarkanleihen rentieren mit 4,07 Prozent unverändert. Bei einer Auktion von Schatzwechseln mit den Laufzeiten sechs und zwölf Monate musste Spanien erheblich weniger Rendite aufbieten als zuletzt, um Investoren anzulocken.

Am deutschen Aktienmarkt ist es nachrichtlich ruhig. Größter Kursverlierer im DAX sind die Papiere von K+S, die um 4,5 Prozent fallen. Die Ratingagentur Standard & Poor's hat die Bonitätsnote des Düngemittelproduzenten gesenkt und dies mit niedrigen Preisen für Kalisalze begründet. Die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms schiebt das Infineon-Papier 1,3 Prozent nach vorne.

Derweil ist das Finanzgericht Hamburg der Argumentation von RWE gefolgt. Das Gericht bezweifelt, dass die Kernbrennstoffsteuer mit dem Europarecht zu vereinbaren ist. Das Verfahren wird nun vor dem EU-Gerichtshof fortgesetzt. Nach dem starken Anstieg zu Wochenbeginn reagieren RWE-Aktien nicht mehr auf die positive Nachricht. RWE-Papiere verlieren 0,3 Prozent und E.ON geben 0,7 Prozent nach.

Bei den Airlines stechen easyJet mit Aufschlägen von 7,3 Prozent hervor, nachdem der Billigflieger eine Sonderdividende von 44,1 Pence je Aktie angekündigt hat. "Der Gewinn ist um 51 Prozent gestiegen, die Strategie trägt also Früchte", sagt Joe Rundle von ETX Capital. easyJet setzt stärker auf steigende Renditen, statt mit niedrigeren Preisen die Nachfrage ankurbeln zu wollen. Lufthansa halten sich mit einem Plus von 0,1 Prozent besser als der Gesamtmarkt.

Ein schlecht aufgenommener Analystentag drückt die Qiagen-Aktie um 3,8 Prozent nach unten. Aber auch andere Aktien aus dem Sektor sind nicht gefragt: Evotec verlieren gleich 5,1 Prozent und Morphosys 2,7 Prozent. Für BB Biotech geht es 2,1 Prozent nach unten.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

DJG/mpt/cln

Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 23:52 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]