Alt 14.11.13, 12:12
Standard Jubelstimmung treibt Aktienkurse
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Am Donnerstag geht es an den Börsen in Europa deutlich aufwärts. Nach der kleinen Verschnaufpause der vergangenen zwei Tage kommen die Investoren an die Börse wieder zurück. Gewissermaßen dazu "eingeladen" hat die designierte US-Notenbankchefin Janet Yellen. Laut dem vorab veröffentlichten Redetext für ihren Auftritt vor dem Senat im späteren Tagesverlauf hält Yellen eine geldpolitische Unterstützung des Aufschwungs weiter für notwendig. Damit lässt die Spekulation auf eine erste Kürzung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank bereits im Dezember etwas nach.

An den Börsen könnte damit eine Jahresend-Rally eingeläutet werden. Der DAX steigt am Mittag um 0,7 Prozent auf 9.118 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 legt um 0,5 Prozent auf 3.034 Zähler zu. Allerdings nicht alle Börsen machen die Aufwärtsbewegung mit. Das Börsenbarometer in Mailand, das bereits am Vortag zu den Verlierern in Europa gehörte, verliert gegen den Trend 0,6 Prozent. Den Grund lieferten am Vormittag die Daten zur Wirtschaftsleistung. In Italien hat sich das Tempo des Abschwungs im dritten Quartal zwar erneut verlangsamt, das Wachstum verharrt aber weiterhin im negativen Bereich. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank um 0,1 Prozent, nachdem es in den beiden Vorquartalen um 0,3 und 0,6 Prozent nachgegeben hatte.

Obwohl auch die Wirtschaftsleistung in Frankreich schrumpfte, stieg das Bruttoinlandsprodukt des Währungsgebiets um 0,1 Prozent. Zu verdanken war das vor allem einem vergleichsweise kräftigen Wirtschaftswachstum in Deutschland von 0,3 Prozent und der Tatsache, dass auch in Spanien, den Niederlanden, Österreich und Portugal positive Wachstumsraten zu verzeichnen waren.

Die Berichtssaison in Europa hat ihren letzten großen Tag. Auch wenn der breite Markt nach oben tendiert, werfen die Quartalszahlen die Kurse der Einzelwerte kräftig durcheinander. Am schlimmsten trifft es die Aktie des Versorgers RWE, die um knapp 9 Prozent einbricht. RWE bereitet sich mit harten Einschnitten auf weitere Gewinneinbrüche vor. Die Sparpläne von RWE treffen vor allem die von der Energiewende gebeutelte Stromerzeugung. Allein in den konventionellen Kraftwerken und an den Tagebau-Förderstätten will RWE in den kommenden drei Jahren zusammen 2.300 Stellen abbauen.

Die Aktie des Wettbewerbers E.ON verliert 2,7 Prozent. Der Sektor der Versorger bildet mit einem Abschlag von 1,5 Prozent das Schlusslicht in Europa. Insgesamt führen die Sub-Indizes zyklischer Sektoren bei den Branchen die Gewinnerliste an. An der Spitze steht der Mediensektor, gefolgt vom Automobil- und dem Chemiesektor.

Tagesgewinner im DAX sind die Aktien von K+S nach überraschend starken Ergebnissen des Düngemittelproduzenten im dritten Quartal. Die Aktie gilt als Zielscheibe für Leerverkäufer, auch das dürfte den Kurssprung von 2,4 Prozent begründen, denn diese dürften nun Eindeckungsbedarf haben. Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat im dritten Quartal mehr verdient als Analysten erwartet. Obwohl die Aktie zuletzt bereits stark gestiegen ist, legt sie nochmals um 1,1 Prozent zu.

Im MDAX verliert die Aktie von Salzgitter 1,5 Prozent. Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller ist angesichts niedriger Stahlpreise noch einmal tiefer in die Verlustzone geraten. Papiere des Versicherers Talanx geben dagegen nur leicht nach, da der Sturm "Andreas" dem Unternehmen das Ergebnis im dritten Quartal, nicht aber im Gesamtjahr verhagelt hat.

Aktien des niederländischen Handelskonzerns Ahold stehen nach dem Quartalsausweis unter Druck. Hier moniert die Rabobank, dass Ahold jüngst auf dem Heimatmarkt Marktanteile verloren habe. Ahold verlieren 3,8 Prozent.

Am Devisenmarkt kann der Euro die am Vortag gesehenen Gewinne nicht verteidigen und notiert mit 1,3430 Dollar leichter. Unter Druck steht der Yen, der vor allem gegenüber dem Dollar deutlich nachgibt. Zwischenzeitlich notierte das Währungspaar Dollar/Yen oberhalb der Marke von 100, das erste Mal seit dem 11. September diesen Jahres.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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