Alt 11.11.13, 12:02
Standard Nordex & Co bläst der Wind ins Gesicht
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Die europäischen Börsen treten am Montag auf der Stelle. DAX und Euro-Stoxx-50 pendeln um ihren Stand vom Freitag, am Mittag liegen sie mit Aufschlägen von jeweils rund 0,2 Prozent etwas im Plus. Der Rückenwind aus den USA und aus Japan kommt in Europa allenfalls als laues Lüftchen an. Händler sprechen von einer Konsolidierung auf dem erhöhten Niveau, die meisten Indizes liegen nur knapp unter den jüngst erreichten Rekordständen oder Mehrjahres-Hochs. Die Umsätze sind dünn, sie leiden unter Feiertagen in Frankreich und den USA.

Dass die Stimmung übergeordnet weiterhin gut ist, zeigt allerdings die zweite Reihe am deutschen Aktienmarkt. Der MDAX gewinnt 0,6 Prozent, und der TecDAX legt um 0,4 Prozent zu.

Allerdings gibt es in Europa auch große Verlierer. Stark unter Druck stehen die Aktien von Unternehmen aus dem Windenergiesektor. Ihnen bläst die Berliner Luft ins Gesicht, nachdem sich die Koalitionsverhandlungspartner von CDU und SPD offenbar darauf geeinigt haben, die Subventionen für den Sektor zu senken und von einer "Überförderung" sprechen.

Nordex-Aktien brechen um mehr als 20 Prozent ein, auch der Kurs von PNE Wind steht unter Druck und gibt um knapp 10 Prozent nach. Auch Aktien international aufgestellter Branchenunternehmen verlieren, Vestas beispielsweise über 4 Prozent. Vor allem bei Nordex und Vestas ist indes zu beachten, dass sie seit Jahresbeginn regelrechte Kursexplosionen von 300 Prozent und mehr verzeichnen.

Insgesamt ist die Stimmung aber gut. Der starke US-Arbeitsmarktbericht für Oktober sorgt zum Einen für Zuversicht, zum anderen aber auch für ein allmähliches Umdenken bei den Anlegern. Guy Foster, Leiter der Portfolio-Strategie bei Brewin Dolphin bemerkt dazu: "Händler sind liquiditätssüchtig, aber die große Mehrzahl der Aktienanleger will Gewinnwachstum durch ein Anziehen der Wirtschaftsaktivität. Die Reaktion nach dem ersten Ausverkauf nach den Daten zeigt, dass echte Investoren in den Markt gekommen sind".

Die Überlegung dahinter ist, dass eine Verbesserung der Wirtschaft die Unternehmensgewinne antreiben wird, selbst wenn die US-Notenbank ihr Anleihekaufprogramm wieder zurückfährt. Damit könnte die Furcht, dass die US-Notenbank bereits im Dezember die Käufe zurückfährt, an Kraft verlieren.

Am Devisenmarkt erholt sich der Euro von seinem Rückschlag am Freitag etwas auf 1,3405 Dollar. Er war am Freitag im Anschluss an den US-Arbeitsmarktbericht im Tagestief bis auf 1,3320 abgesackt.

Gewinner Nummer eins im DAX sind Infineon. Händler sprechen von Kaufinteresse vor den neuen Geschäftszahlen am Dienstag. Sie hoffen, dass die jüngsten Aussagen aus dem Unternehmen zu einem Durchschreiten der Talsohle und einer zuversichtlichen Zukunftsperspektive untermauert werden. Der Kurs zieht um 1,6 Prozent an. Allianz profitieren weiter von den bereits am Freitag vorgelegten Geschäftszahlen und gewinnen 1,2 Prozent. Auf der Verliererseite ganz oben stehen dagegen Deutsche Telekom mit einem Minus von 2 Prozent, nachdem Goldman Sachs die Aktien auf die Verkaufsliste genommen hat.

In Europa stehen Rohstoff-Aktien mit einem Minus von einem Prozent unter Druck. J.P Morgan hat die Branche auf "Untergewichten" heruntergestuft. Das Minus von 0,7 Prozent in der Medienbranche liegt an BSkyB,. Sie verlieren fast 11 Prozent, nachdem der Sender die Übertragungsrechte für die Champions-League an die BT Group verloren hat. BT Group ziehen um 0,4 Prozent an.

DJG/hru/gos

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