Alt 07.11.13, 16:58
Standard XETRA-SCHLUSS/EZB senkt Zinsen - DAX mit Rekord - Euro schwach
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Dieser Tag war nichts für schwache Nerven. Am Morgen sorgte die Berichtssaison für eine wahre Nachrichtenflut. Doch gab es nur bei den Einzelwerten kräftige Kursbewegungen, während der DAX auf der Stelle trat. So schoss die Aktie der Commerzbank um 10 Prozent in die Höhe. Richtig Bewegung in den Markt brachte am Mittag EZB-Präsident Mario Draghi. Womit kaum jemand gerechnet hatte, trat ein: Die EZB senkte die Zinsen. Der Euro rauschte zum Dollar in den Keller, die Bundesanleihen verzeichneten Gewinne und der DAX stieg. Am Ende des Tages schloss er 0,4 Prozent fester bei 9.081 Punkten, nach einem Rekordhoch bei 9.193,98.

Viele Volkswirte und Marktteilnehmer wurden von der Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent auf dem falschen Fuss erwischt. Draghi bestätigte aufs neue, dass die EZB handelt, wenn sie es für notwendig hält. Der EZB-Präsident begründete die Zinssenkung mit der Aussicht auf eine weiter sinkende Inflation. Aber es gab auch kritische Stimmen. "Mittel- bis längerfristig nehmen die Risiken der Niedrigzinspolitik zu - insbesondere die Gefahr von falschen Risikoeinschätzungen, verzerrten Investitionsentscheidungen und Vermögenspreisblasen", warnte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes.

Die laufende Berichtssaison sorgte zudem für kräftige Kursbewegungen. Ein überraschend gutes Zinsergebnis zog die Commerzbank-Aktie gleich um 10 Prozent auf 10,26 Euro nach oben. Besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen ließen die Siemens-Aktie um 3,4 Prozent auf 95,66 Euro steigen. Daneben hat der Konzern einen Aktienrückkauf über vier Milliarden Euro angekündigt. adidas-Aktien rückten nach Zahlen 4 Prozent vor. Die DZ-Bank sprach mit Blick auf die Bruttomarge von einer positiven Überraschung. Continental-Papiere legten nach guten Zahlen um 6,8 Prozent zu.

Allerdings gab es auch negative Überraschungen, so verlor die Aktie des Rückversicherers Munich Re 1,9 Prozent. Die Analysten der WGZ Bank verwiesen darauf, dass die Entwicklung der Bruttoprämien schwächer ausgefallen sei. Die Telekom-Aktie verlor 2,3 Prozent auf 11,34 Euro. Die Ergebniszahlen waren etwas schlechter als erwartet ausgefallen. Ein zurückhaltender Ausblick führte zu Abgaben von 3,7 Prozent in der Aktie von HeidelbergCement.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

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