Alt 04.05.12, 15:02
Standard S&P stuft elf spanische Banken herab
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Am Montag verzeichnete der Bund-Future den höchsten jemals festgestellten Monats-Schlusskurs in seiner Geschichte. Doch wer auf eine Korrektur setzte, wurde einmal mehr enttäuscht: Bereits am Mittwoch erreichte das deutsche Anleihenbarometer – Intraday – wieder einmal ein neues Allzeithoch. Schwache Wirtschafts- und Arbeits-marktdaten aus der Europeripherie katalysierten in dieser Woche den abermaligen Aufwärtstrend bei deutschen Bundesanleihen.

Keine Verschnaufpause für Spanien. Zum Wochenstart schickte die Ratingagentur Standard & Poor’s mal wieder Grüße der besonderen Art auf die iberische Halbinsel und stufte gleich elf spanische Finanzinstitute um bis zu zwei Noten herab. Unter den Betroffenen befinden sich unter anderem die beiden Großbanken Santander und BBVA. Laut S&P ergebe sich dieser Schritt infolge der skeptischeren Bewertung der Bonität Spaniens von vergangener Woche. Der Zusammenbruch des Immobilienmarktes hat bis heute seine Spuren auf dem spanischen Finanzsektor hinterlassen. Vielerorts ist es nicht möglich verlässliche Marktbewertungen für Grundstücke oder Objekte zu erhal-ten, da die Nachfrage in manchen Gebieten fast vollständig zum erliegen gekommen ist. Da unklar ist wie viel Abschreibungen vereinzelte Institute noch vornehmen müs-sen, herrscht untereinander großes Misstrauen, weshalb der Interbankenmarkt fast vollständig zum Erliegen gekommen ist. Dabei ist der Finanzsektor längst nicht das einzige Problem der Iberer: Nachdem bekannt wurde, dass im ersten Quartal die Wirt-schaft erneut um 0,3 Prozent (gemessen am BIP) geschrumpft ist, befindet sich Spa-niens Wirtschaft nun auch offiziell in einer Rezession. Die Arbeitslosenquote liegt mit über 24 Prozent in der Nähe alter Rekordwerte aus den 90er Jahren. Realistisch muss man davon ausgehen, dass sich an diesen Rahmenbedingungen kurzfristig nur wenig ändern wird, wie Analysten der niederländischen ING bemerken. Positiv sei derzeit nur zu vermerken, dass es mit der Refinanzierung am Kapitalmarkt noch vergleichsweise gut klappt. So habe Spanien in den ersten vier Monaten bereits über die Hälfte seines gesamten Kapitalbedarfs für das laufende Jahr gedeckt.

Nicht nur Spanien hat ein Problem mit ausufernden Arbeitslosenraten. Zwar führen die Iberer die Statistik mit einigem Abstand an, doch mit 21,7 Prozent sind die Griechen nicht allzu weit entfernt. Für die gesamte Euro-Zone gab die EU-Statistikbehörde eine Quote von 10,2 Prozent beziehungsweise 17,4 Millionen für März 2012 an. Für Deutsch-land gibt Eurostat eine Quote von 5,6 Prozent an. Da die Bundesagentur für Arbeit ei-ner anderen Berechnungsgrundlage folgt, weisen die Statistiken der Nürnberger mit 7,0 Prozent einen etwas höheren Wert aus.

„CCC“ anstelle von „SD“: S&P hat zur Wochenmitte die Bewertung Griechenlands leicht angehoben und die Bonität der Hellenen um zwei Stufen heraufgesetzt. Der langfristige Ausblick sei ebenfalls stabil. Als Grund für das nun mehr erfolgte „upgra-de“ der Hellenen führen die US-Analysten den erfolgreichen Schuldenschnitt an. Al-lerdings bietet ein „stabiler Ausblick“ bei einem Rating von „CCC“ keinen Grund für ausufernde Euphorie. Die jetzt erfolgte Neubewertung ist immer noch das zweit-schlechteste Rating das S&P zu vergeben hat und liegt somit im absoluten „non-investment-grade Bereich“ (siehe: Rating-Matrix der Börse Stuttgart).

Erwartungsgemäß hat die EZB den Leitzins unangetastet auf seinem historischen Tief bei 1,0 Prozent belassen. Darüber hinaus betonte Mario Draghi, dass sich an der Kon-junktureinschätzung, trotz zuletzt schwacher Wirtschaftsdaten, in Reihen der EZB nichts verändert habe. Hinweise auf weitere Lockerungsmaßnahmen von Seiten der Zentralbank gab es keine.

Bondm-News

Die Rena GmbH (A1E8W9) schließt mit der Stulz H + E GmbH eine strategische Partnerschaft. Mit einer Beteiligung von 94 Prozent an der Stulz H+E GmbH wird die Rena GmbH neben dem Solargeschäft auch in der Wasseraufbereitung und den Märkten der erneuerbaren Energien tätig sein.

Die Muttergesellschaft der MAG IAS GmbH (A1H3EY), MAG Europe GmbH hat ihren Aufsichtsrat neu besetzt. Dieser setzt sich aus 6 Mitgliedern zusammen. Als Vorsitzender wurde Dr. Eckhard Cordes gewählt. Weitere Mitglieder sind Dr. Gerald Weber, Dr. Rolf Bartke, Dr. Michael. Keppel, Thomas Itzelberger und Uwe Wolf.

Im Jahr 2011 erzielt die Nabaltec AG (A1EWL9) einen Umsatz von 129 Mio. Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 92,30 Prozent auf 12,50 Mio. Euro. Nach vorläufigen Zahlen für das erste Quartal 2012 erreicht das Unternehmen mit einem Umsatz von 34,1 Mio. Euro nahezu den Umsatz des Vorjahresquartals von 35,3 Mio. Euro.

Die Aktionäre des Maschinen- und Anlagenbauer Dürr AG (A1EWGX) haben auf der Hauptversammlung nach dem Re-kordjahr 2011 die Zahlung einer Dividende in Höhe von 1,20 Euro für das Geschäftsjahr 2011 beschlossen.
Zum 30.06.2012 wird die SiC Processing (A1H3HQ) den Betrieb der norwegischen Niederlassung am Standort Heroya einstellen.

Mittelstandsanleihen – Eine echte Anlagealternative?! - Ihre Meinung ist uns wichtig!

In den letzten Jahren gewann die Unternehmensanleihe als Finanzierungsinstrument für mittelständische Unternehmen zunehmend an Bedeutung. Auch auf Anlegerseite wächst das Interesse. Immer mehr Anleger investieren in Anleihen mittelständischer Unternehmen.
Eine Studie der Börse Stuttgart, der Fachhochschule Münster und Deloitte soll nun helfen, die Sicht der Anleger auf dieses noch junge Anleihesegment zu verdeutlichen.
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Börse Stuttgart TV

Nur noch knapp 1,6 Prozent Rendite! 10-jährige deutsche Bundesanleihen sind in diesen Tagen nur bedingt attraktiv für Anleger. Anleihen der Europeripherie bieten zwar höhere Renditen, doch wer weiß schon wie es in der Krise weitergeht? Profiteur dieser Melange sind im Augenblick vor allem Unternehmensanleihen, die meist deutlich höhere Kupons bieten. Sind Unternehmensanleihen demnach ein Muss für jedes Depot? Das Börse Stuttgart Anleihenforum zum Thema.

https://www.boerse-stuttgart.de/de/...v.html?vid=7241

Anlegertrends

Weiterhin gesucht bleiben in diesen Tagen Blue-Chips: Fresenius rentiert derzeit mit gleich zwei Schuldverschreibungen sehr weit oben in der Gunst der Anleger. Eine Anleihe mit Laufzeit bis 2019 notiert bei rund 101 Prozent (A1G2YM), während das Pendant mit Laufzeit bis 2016 bereits bei über 106 Prozent notiert (A0GMAY).

Doch nicht nur deutsche Unternehmensanleihen waren in dieser Woche gefragt: Mit der Renault S.A. (A1GRNK) sowie Peugeot S.A. (A1G3LV) schafften es gleich zwei französische Automobilhersteller in die Liste der Umsatzspitzenreiter. Während die Schuldverschreibung von Peugeot bei Fälligkeit zum April 2017 einen Kupon von 5,625 Prozent offeriert, liegt dieser beim Konkurrenten Renault mit 4,625 Prozent und Laufzeit bis Mai 2016 leicht niedriger.

Aktuelle Neueinführungen an der Börse Stuttgart

Die Europäische Finanzmarktstabilisierung Fazilität (EFSF) begab in dieser Woche eine neue Anleihe mit Laufzeit bis Mai 2019 (A1G0AR). Die Schuldverschreibung verfügt über einen festen Kupon von 2,625 Prozent und kann zu 1.000 Euro nominal erworben werden.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) setzt in dieser Woche auf eine 3-jährige Anleihe notiert in neuseeländischen Dollar (NZD). Das Papier kann zu 1.000 NZD nominal erworben werden und verfügt über einen fes-ten Kupon von 3,25 Prozent (A1ML4X).

Den Abschluss in dieser Woche bildet eine Schuldverschreibung der Strabag SE (A1G4HR). Die Schuldverschreibung offeriert bei einer Laufzeit von sieben Jahren einen festen Kupon von 4,25 Prozent. Die Mindeststückelung liegt bei 1.000 Euro nominal. Die Strabag SE ist ein international agierendes Bauunternehmen mit Sitz in Wien. Aufsichtsratsvorsitzender des ATX-Unternehmens ist der ehemalige österreichische Bundes-kanzler Alfred Gusenbauer.

Quelle: boerse-stuttgart AG
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