Alt 29.03.12, 22:06
Standard Wall Street nach enttäuschenden Konjunkturdaten uneinheitlich
Beitrag gelesen: 315 x 

NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuschende Konjunkturdaten haben die Stimmung an den US-Aktienmärkten am Donnerstag belastet. Gelegenheitskäufe im späten Handel führten die Kurse aber ins Plus oder ließen sie zumindest ihre Verluste verringern. Die US-Wirtschaft war im vierten Quartal des vergangenen Jahres nicht so stark gewachsen wie erhofft, und Daten vom Arbeitsmarkt sahen nur auf den ersten Blick gut aus. Dazu kamen negative Vorgaben aus Europa und Asien, wo die Aktienkurse deutlich nachgaben. Der Ölpreis geriet kräftig unter Druck, während Staatsanleihen von der nachlassenden Risikobereitschaft der Anleger profitierten.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 0,2 Prozent bzw 20 Punkte auf 13.146. Der S&P-500 verlor 0,2 Prozent bzw 2 Punkte auf 1.403. Der Nasdaq-Composite gab um 0,3 Prozent bzw 10 Punkte auf 3.095 nach. Umgesetzt wurden wie schon am Mittwoch rund 0,82 Milliarden Aktien. Dabei standen 1.196 Kursgewinnern 1.823 -verlierer gegenüber, während 113 Titel unverändert schlossen.

In seiner dritten Veröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts bestätigte das US-Handelsministerium nur das vorläufig gemeldete Plus von 3,0 Prozent. Volkswirte hatten hingegen erwartet, dass das Wachstum nach oben revidiert würde. Bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe wurde zwar in der vergangenen Woche überraschend ein Rückgang verzeichnet, doch wurde die Zahl der Anträge aus der Woche davor nach oben korrigiert.

Aus Europa kamen ebenfalls schlechte Nachrichten. Der Generalstreik in Spanien, mit dem die dortigen Arbeitnehmer gegen das Sparprogramm der Regierung protestierten, erinnerte die Anleger daran, dass die europäische Schuldenkrise noch nicht überwunden ist. Dazu kam, dass sich das Geschäftsklima in der Eurozone im März etwas stärker als erwartet eingetrübt hat.

Die Konjunktursorgen ließen die Anleger wieder verstärkt zu Staatsanleihen greifen. Zehnjährige Treasurys stiegen um 10/32 auf 98-18/32 und rentierten mit 2,16 Prozent. Der Longbond gewann 19/32 auf 97-6/32 und rentierte mit 3,27 Prozent. Die Auktion siebenjähriger Notes verlief relativ unspektakulär. Bemerkenswert war indessen das große Interesse indirekter Bieter, zu denen ausländische Notenbanken gehören.

Der Ölpreis litt nicht nur unter der Angst vor einer konjunktur- und preisbedingt schwächeren Nachfrage, sondern auch unter Befürchtungen, dass es zu einem Überangebot kommen könnte. Der Markt stand abermals unter dem Eindruck der überraschend hohen Rohölvorräte, die das US-Energieministerium am Mittwoch gemeldet hatte, und der Erwägungen einiger Industrieländer, ihre strategischen Reserven freizugeben.

Dazu signalisierte Saudi-Arabien am Donnerstag Bereitschaft, mehr Öl auf den Markt zu bringen, um auf diese Weise den Ölpreis zu drücken und eine mögliche Beeinträchtigung des Wirtschaftswachstums abzuwenden. Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die Internationale Energieagentur eine Stellungnahme, in der sie sich besorgt über den hohen Ölpreis zeigte. An der New Yorker Rohstoffbörse Nymex fiel der Mai-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI um 2,5 Prozent bzw 2,63 Dollar auf 102,78 Dollar.

Am Aktienmarkt ermäßigten sich die Papiere des K+S-Wettbewerbers Mosaic um 5,1 Prozent auf 55,27 Dollar. Der Düngemittelhersteller hatte im dritten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch von 50 Prozent verbucht und einen enttäuschenden Ausblick auf sein viertes Quartal gegeben. Best Buy (minus 7,0 Prozent auf 24,76 Dollar) war im vierten Quartal aufgrund von Restrukturierungskosten tief in die roten Zahlen gerutscht. Dagegen hatte Red Hat (plus 19,5 Prozent auf 61,43 Dollar) mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen übertroffen.

Illumina gewannen 5,1 Prozent auf 52,40 Dollar. Roche hat das Übernahmeangebot für das Unternehmen aufgestockt.

AT&T (minus 0,5 Prozent auf 31,21 Dollar) und Verizon (minus 0,5 Prozent auf 38,07 Dollar) litten unter einem negativen Analystenkommentar. Baird hatte beide Titel auf "Neutral" von "Outperform" zurückgestuft. Priceline.com legten um 0,3 Prozent auf 720,04 Dollar zu. Die Analysten von Barclays hatten das Kursziel für die Aktien auf 800 von 725 Dollar erhöht und auf das gute Abschneiden des Europa-Geschäfts verwiesen.

Millennial Media erlebten ein erfolgreiches Börsendebüt: Die Titel schlossen bei 25 Dollar und damit um 92 Prozent über ihrem Ausgabekurs.

DJG/DJN/cln

Copyright (c) 2012 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 09:14 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]