Alt 29.03.12, 13:54
Standard Konjunktursorgen treiben US-Anleger in die Defensive
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NEW YORK (Dow Jones) - Wieder einmal sind es Konjunkturängste, die am Donnerstag für schlechte Stimmung an den US-Märkten sorgen und die Anleger in vermeintlich sichere Anlagen treiben. Zu schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zum Eurozone-Geschäftsklima und einem Generalstreik in Spanien gesellen sich enttäuschende Zahlen vom US-Arbeitsmarkt. Zudem wurde das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal entgegen der Erwartungen nicht nach oben revidiert.

Während die Futures auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 jeweils 0,3 Prozent verlieren, legen zehnjährige US-Benchmarkanleihen um 7/32 auf 98-14/32 zu und rentieren mit 2,17 Prozent. Auch der Dollar profitiert von seinem Status als "sicherer Hafen" und zieht gegenüber dem Euro an.

Der Markt hatte auf eine Revision des US-BIP für das vierte Quartal nach oben auf 3,2 Prozent gesetzt. Tatsächlich wurde der Stand unrevidiert bei 3,0 Prozent belassen. Zudem fielen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schlechter aus als erwartet. Zwar lag die Wochenzahl über der Prognose, jedoch wurde der Vorwochenwert drastisch nach oben genommen. "Passt alles zusammen, um die Märkte weiter nach unten zu drücken", sagt ein Händler.

Daneben sorgt laut Händlern die jüngste Wachstumsprognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für gestiegene Risikoaversion am Markt. "Der Euroraum hat es nur geschafft, ein klein wenig von den gefährlichen Klippen wegzukommen", sagte OECD-Chefvolkswirt Pier Carlo Padoan zu einem Zwischenbericht der Organisation für die G7-Staatengemeinschaft und warnte davor, dass die Lage in den G-7-Ländern nach wie vor "fragil", aber stabiler sei als vor einem Jahr. Gefährlich für die Erholung könnte jedoch ein explodierender Ölpreis werden. Allein in den vergangenen beiden Monaten war der Preis für das Fass um 10 US-Dollar gestiegen.

Am Berichtstag geht es am Ölmarkt mit den Notierungen indes abwärts. Wie schon zur Wochenmitte belasten weiter Gerüchte über eine mögliche Freigabe strategischer Ölreserven. Daneben waren die am Vortag veröffentlichten wöchentlichen Rohöllagerbestände in den USA deutlich stärker als erwartet gestiegen. An der Rohstoffbörse Nymex verliert der nächstfällige Mai-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der US-Sorte WTI 0,5 Prozent bzw 0,50 Dollar auf 104,88 Dollar.

Unter den Einzelwerten am Aktienmarkt dürften Illumina im Blick der Investoren stehen, nachdem der Schweizer Pharmakonzern Roche sein Übernahmeangebot für das Unternehmen auf 51 Dollar je Aktie aufgestockt hat. Bisher hatte Roche für die Illumina-Anteile 44,50 Dollar angeboten. Illumina selbst hat seinen Anteilseignern indes zum Abwarten geraten. Vorbörslich legen die Illumina-Papiere um 2,3 Prozent zu.

Chelsea Therapeutics brechen um 20 Prozent ein, nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA das Biopharma-Unternehmen aufgefordert hat für ein zur Zulassung eingereichtes, neues Medikament Daten von einer zusätzlichen Studie einzureichen.

Red Hat springen nach Vorlage besser als erwartet ausgefallener Viertquartalszahlen um 9,5 Prozent.

DJG/DJN/kko

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