Alt 28.03.12, 22:47
Standard Konjunktursorgen trüben Stimmung an Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones) - Enttäuschende Konjunkturdaten haben die US-Aktienmärkte am Mittwoch nachgeben lassen. Die Auftragseingänge bei langlebigen Wirtschaftsgütern waren im Februar weniger stark gestiegen als erwartet. Zweifel an einer tragfähigen Erholung der US-Wirtschaft setzten auch die Rohstoffpreise unter Druck. Eine Flucht in den Anleihemarkt schien den Anlegern allerdings ebenfalls nicht attraktiv, nachdem die Auktion fünfjähriger Notes auf relativ geringes Interesse gestoßen war.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) fiel um 0,5 Prozent bzw 72 Punkte auf 13.126. Der S&P-500 verlor 0,5 Prozent bzw 7 Punkte auf 1.406. Der Nasdaq-Composite gab um 0,5 Prozent bzw 15 Punkte nach auf 3.105. Das Umsatzvolumen stieg auf 0,82 (Dienstag: 0,73) Milliarden Aktien. Auf 1.142 Kursgewinner kamen 1.907 -verlierer. Unverändert schlossen 102 Titel.

Anfangs hielten sich die Verluste am Aktienmarkt noch in Grenzen, weil die Daten zu den Auftragseingängen neben Konjunktursorgen auch Hoffnungen weckten, dass die US-Notenbank der negativen Entwicklung mit neuen wirtschaftlichen Stimuli gegensteuern werde. Zudem hatte sich US-Notenbankchairman Ben Bernanke in einem Fernseh-Interview besorgt über die hohe Arbeitslosigkeit in den USA geäußert und damit Erwartungen genährt, dass die Federal Reserve die Zinsen noch lange niedrig halten werde. Als dann aber das US-Energieministerium einen überraschend deutlichen Anstieg seiner Rohölvorräte meldete, nahm der Abgabedruck auf Aktien zu.

Angst vor einem Überangebot ließ auch den Ölpreis nachgeben. Neben den US-Lagerbestandsdaten drückten Befürchtungen, dass Frankreich, Großbritannien und die USA ihre strategischen Reserven freigeben könnten, auf den Preis. An der Rohstoffbörse Nymex verlor der nächstfällige Mai-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der US-Referenzsorte WTI 1,8 Prozent bzw 1,92 Dollar auf 105,41 Dollar.

Der Anleihemarkt, normalerweise Nutznießer von Konjunkturängsten, verzeichnete ebenfalls Verluste. Das Interesse an den neuen fünfjährigen Notes war deutlich geringer als bei den vorigen Auktionen, obwohl das US-Finanzministerium erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder eine Rendite von über 1,000 Prozent bot. Zehnjährige Anleihen fielen um 4/32 auf 98-6/32 und rentierten mit 2,201 Prozent. Der Longbond sank um 4/32 auf 96-17/32. Seine Rendite stand bei 3,309 Prozent.

Am Aktienmarkt führten Konjunkturzykliker und Aktien rohstoffnaher Unternehmen die Liste der Verlierer an. Alcoa gaben um 2,3 Prozent auf 9,83 Dollar nach und Caterpillar um 3,5 Prozent auf 104,26 Dollar. Im Sog des Ölpreises fielen Exxon Mobil um 0,9 Prozent auf 85,86 Dollar und Chevron um 1,1 Prozent auf 105,89 Dollar.

Aktien von Finanzdienstleistern, die von niedrigen Zinsen profitieren, waren dagegen gesucht. American Express gewannen 1,4 Prozent auf 59,06 Dollar und Bank of America 1,6 Prozent auf 9,75 Dollar.

Der Pharmasektor litt unter dem innenpolitischen Streit um die geplante Gesundheitsreform von US-Präsident Barack Obama, die eine verpflichtende Krankenversicherung für alle US-Bürger vorsieht. Merck & Co verloren 1,3 Prozent auf 38,31 Dollar und Pfizer 0,4 Prozent auf 22,41 Dollar. Amylin Pharmaceuticals sprangen indessen um 54,5 Prozent auf 23,77 Dollar. Das Unternehmen hat laut einem Medienbericht das feindliche Übernahmeangebot von Bristol-Myers Squibb in Höhe von 22 Dollar je Aktie abgelehnt. Bristol-Myers Squibb schlossen unverändert.

Telekommunikationswerte wurden von einem negativen Analystenkommentar belastet. RBC Capital Markets hatte Verizon (minus 1,0 Prozent auf 38,26 Dollar auf "Sector Perform" von "Outperform" zurückgestuft und die Gewinnschätzungen für AT&T (minus 0,9 Prozent auf 31,36 Dollar) gesenkt.

Nachrichten zu einzelnen Unternehmen kamen eher aus der zweiten Reihe. Pentair verteuerten sich um 15,1 Prozent auf 46,32 Dollar. Der Hersteller von Anlagen zur Wasseraufbereitung und -speicherung wird sich mit der Röhren- und Ventilesparte von Tyco International zusammenschließen. Tyco legten um 4,3 Prozent auf 55,81 Dollar zu.

DJG/DJN/cln

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