Alt 26.03.12, 22:00
Standard Hoffnung auf noch mehr billiges Geld beflügelt Wall Street
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NEW YORK (Dow Jones) - Die Aussicht auf eine fortgesetzt lockere Geldpolitik hat die US-Aktienmärkte am Montag beflügelt. US-Notenbankchairman Ben Bernanke hatte niedrige Zinsen als notwendig für die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit bezeichnet und damit die Erwartung geweckt, dass die Federal Reserve eine Neuauflage des "Quantitative Easing" beschließen werde.

Dazu gesellten sich positive Vorgaben aus Europa, wo der deutsche ifo-Index überraschend robust ausgefallen war und Konjunkturängste auf beiden Seiten des Atlantiks milderte. Die enttäuschenden Daten zu den ausstehenden Häuserverkäufen in den USA fielen an den Märkten kaum ins Gewicht. Nachdem schon in der Vorwoche verschiedene schwache Immobilienmarktdaten veröffentlicht worden waren, dürfte ohnehin kaum jemand mit einer positiven Überraschung gerechnet haben.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) stieg um 1,2 Prozent bzw 161 Punkte auf 13.242. Der S&P-500 gewann 1,4 Prozent bzw 19 Punkte auf 1.417. Der Nasdaq-Composite legte um 1,8 Prozent bzw 55 Punkte auf 3.123 zu. Der Index überwand erstmals seit dem 16. November 2.000 die Marke von 3.100 Punkten. Umgesetzt wurden 0,75 (Freitag: 0,74) Milliarden Aktien. Dabei kamen auf 2.329 Kursgewinner 739 -verlierer; unverändert schlossen 87 Titel.

Bernankes eher vorsichtige Aussagen zum US-Arbeitsmarkt und die Hoffnung auf eine neuerliche quantitative Lockerung über den Kauf von Staatsanleihen durch die US-Notenbank halfen, den Druck auf die Anleihemärkte zu verringern. Ansonsten litten die Treasurys darunter, dass Anleger "sicheren Häfen" wie Staatsanleihen zugunsten risikoreicherer Anlageklassen den Rücken kehrten. Der Dollar geriet mit der Aussicht auf längerfristig niedrige US-Zinsen zum Euro unter Druck. Der Ölpreis profitierte indessen kaum von dem schwächeren Dollar, obwohl Öl für Käufer aus anderen Währungsgebieten billiger wurde. Vielmehr bremsten die europäische Schuldenkrise und die Angst vor einer rezessionsbedingt schwächeren Nachfrage den Preisanstieg.

Am Aktienmarkt waren Finanzdienstleister gesucht, die als Nutznießer niedriger Zinsen gelten. J.P. Morgan legten um 2,2 Prozent auf 46,17 Dollar zu. American Express rückten um 2,5 Prozent auf 58,66 Dollar vor. Die Kreditkartengesellschaft hat ihre Quartalsdividende auf 0,20 von 0,18 Dollar erhöht. Zudem hat der Board des Unternehmens ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 150 Millionen Aktien beschlossen.

Nachrichten zu einzelnen Unternehmen waren indessen rar. Microsoft profitierten davon, dass Mobilnetzbetreiber AT&T demnächst das mit einem Microsoft-Betriebssystem ausgestattete Nokia-Mobiltelefon Lumia 900 anbieten wird. Die Microsoft-Aktie stieg um 1,8 Prozent auf 32,59 Dollar.

Arena Pharmaceuticals sprangen um rund 25 Prozent auf 3,01 Dollar. Die Marktzulassung des Medikaments lorcaserin zur Gewichtsreduktion scheint ein Stück näher gerückt zu sein. Sowohl die zuständigen europäischen Behörden als auch die US-Gesundheitsbehörde FDA prüfen das Mittel.

Lions Gate Entertainment legten um 4,5 Prozent auf 15,18 Dollar zu. Der Film "The Hunger Games" spielte am vergangenen Wochenende in Nordamerika 155 Millionen Dollar ein und reihte sich damit in die Riege der erfolgreichsten Kinostarts ein.

Ein positiver Kommentar der Goldman-Sachs-Analysten verhalf Home Depot und Lowe's zu Kursgewinnen von 1,2 Prozent und 1,4 Prozent. Goldman hatte die Gewinn- und Umsatzschätzungen für die beiden Betreiber von Heimwerkermärkten erhöht. Dagegen verloren Safeway 3,4 Prozent auf 20,41 Dollar, nachdem Credit Suisse die Titel auf "Neutral" von "Outperform" zurückgestuft hatte. Kurszielerhöhungen durch Morgan Stanley ließen eBay und Qualcomm um 2,7 Prozent und 2,9 Prozent zulegen.

DJG/DJN/cln

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