Alt 17.08.17, 12:41
Standard Börsen impulslos leicht im Minus
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Bekanntgabe des Fed-Protokolls der vergangenen Notenbanksitzung setzt an Europas Börsen am Donnerstagmittag keine Impulse. Es zeigt eine gewisse Ratlosigkeit, warum die Inflation trotz des starken Arbeitsmarkts nicht anspringt. Ein bremsender Faktor für die Inflation bleibt der Ölpreis. "Das spricht gegen schnelle Zinserhöhungen", sagt ein Händler. Diese sind zuletzt an den Finanzmärkten ohnehin immer stärker ausgepreist worden, was die nur moderaten Marktreaktionen erklären dürfte. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 12.252 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,2 Prozent auf 3.477 Punkte nach unten.

Im weiteren Handelsverlauf veröffentlicht die Europäische Zentralbank (EZB) das Protokoll ihrer jüngsten Sitzung. Die Anleger erhoffen sich neue Informationen über Zeitpunkt und Umfang der erwarteten Drosselung der Wertpapierkäufe (Tapering). Am Devisenmarkt hat der Euro zunächst mit Aufschlägen auf das taubenhaft aufgenommene Fed-Protokoll reagiert, hat die Gewinne aber wieder abgegeben und notiert aktuell wenig verändert bei 1,1706 Dollar. "Die Aussichten auf eine straffere Geldpolitik stehen eben nicht nur in den USA auf dem Prüfstand, sondern auch in der Eurozone", sagt Ulrich Leuchtmann, Devisenanalyst der Commerzbank.

Warten bei Stada - Noch liegt kein Ergebnis vor

Bei Stada bleibt es weiter spannend. Die zweite Andienungsfrist für die Übernahmeofferte der Finanzinvestoren Bain und Cinven ist um Mitternacht abgelaufen. Nun geht es ans Auszählen. In der jüngsten Wasserstandsmeldung vor dem Ablaufen der Frist hatte es geheißen, dass 46,5 Prozent der Stada-Aktien angedient wurden. Damit fehlten noch rund 17 Prozent bis zur Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent. "Sollten die Finanzinvestoren scheitern, dürfte kein dritter Versuch folgen", erwartet ein Marktteilnehmer. Bislang bleiben die Stada-Anleger entspannt - die Aktie gibt um 0,1 Prozent nach.

Das dynamische Umsatzplus von Straumann kommt an der Börse gut an, für die Aktie geht es um 9,6 Prozent nach oben. Dabei profitiert das Schweizer Unternehmen für dentale Implantologie stark von Zukäufen. Die Wachstumsstrategie setzt das Unternehmen konsequent fort. Erst am Morgen hat es den Kauf des auf Kieferorthopädie spezialisierten US-Unternehmens Clearcorrect bekannt gegeben.

Vestas verlieren nach ihren Quartalszahlen in Kopenhagen 7,4 Prozent. "Der Auftragseingang liegt zwar im Rahmen der Erwartungen, deutet aber auch auf niedrigere Preise je Megawatt hin", heißt es bei der Sydbank. "Der Preisdruck nimmt zu", so das Haus. Die erwartete Prognoseerhöhung für das Gesamtjahr sei ausgeblieben. Für die Aktie spreche allerdings die Preismacht von Vestas, die Margen und das neue Aktienrückkaufprogramm. Im TecDAX fallen Nordex um 2,5 Prozent.

Monopolkommission kritisiert Air-Berlin-Übernahmepläne von Lufthansa

Der zunehmende Gegenwind für eine Übernahme von Air Berlin durch Lufthansa belastet die Kranich-Aktie nicht wirklich. Nun hat sich auch die Monopolkommission gegen eine Übernahme positioniert - nach dem Motto, der Lufthansa dürften zumindest nicht zu viele Landerechte eingeräumt werden. Außerdem hat sie die Staatshilfe von 150 Millionen Euro für Air Berlin kritisiert. Ryanair hat bereits Beschwerden gegen die Hilfen eingelegt. "Möglicherweise kommt es doch nicht zu der reibungslosen Übernahme, wie sie für die Lufthansa ideal gewesen wäre", sagt Heino Ruland von Ruland Research. Lufthansa gewinnen 0,3 Prozent und Air Berlin 3 Prozent.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 17, 2017 06:46 ET (10:46 GMT)

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