Alt 17.08.17, 09:33
Standard Sommerpause an den Börsen
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FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa treten am Donnerstag im frühen Handel auf der Stelle. Nachdem die Berichtssaison ausgelaufen ist, fehlen den Investoren zunächst die Impulse. Charttechnisch bewegen sich die Indizes nach der letzten Erholung im neutralen Bereich, von dort droht momentan keine Gefahr.

Weiterhin wird der Euro mit Argusaugen beobachtet, denn seine Stärke wirkt sich belastend auf die Aktienmärkte aus. Der Euro handelt am Morgen bei 1,1750 Dollar und hält damit einen großen Teil der Gewinne vom Vortag. Grund für die Dollarschwäche war das Protokoll der vergangenen Notenbanksitzung: Es zeigt eine gewisse Ratlosigkeit, warum die Inflation trotz des starken Arbeitsmarkts nicht anspringt. Ein bremsender Faktor für die Inflation bleibt der Ölpreis. "Das spricht gegen schnelle Zinserhöhungen", sagt ein Händler.

Zum anderen ist US-Präsident Donald Trump erneut ein Thema. So wird immer deutlicher, dass sich die heimische Wirtschaft von ihm distanziert. Trump befeuerte seinerseits mit der Auflösung zweier Beratergremien Zweifel am Zustandekommen von Wirtschaftsreformen, was an der Wall Street nicht gut ankam. In diesem Umfeld notiert der DAX 0,1 Prozent leichter bei 12.250 Punkten, der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent tiefer bei 3.478 Punkten.

Monopolkommission kritisiert Air-Berlin-Übernahmepläne von Lufthansa

Der zunehmende Gegenwind für eine Übernahme von Air Berlin (plus 7 Prozent) durch Lufthansa (minus 0,8 Prozent) löst laut Händlern Gewinnmitnahmen in der Kranich-Aktie aus. Nun hat sich auch die Monopolkommission gegen eine Übernahme positioniert - nach dem Motto, der Lufthansa dürften zumindest nicht zu viele Landerechte eingeräumt werden. Außerdem hat sie die Staatshilfe von 150 Millionen Euro für Air Berlin kritisiert. Ryanair hat bereits Beschwerden gegen die Hilfen eingelegt. "Möglicherweise kommt es doch nicht zu der reibungslosen Übernahme, wie sie für die Lufthansa ideal gewesen wäre", sagt Heino Ruland von Ruland Research.

Warten bei Stada

Bei Stada (minus 0,1 Prozent) bleibt es spannend. Die zweite Andienungsfrist für die Übernahmeofferte der Finanzinvestoren Bain und Cinven ist um Mitternacht abgelaufen. Nun geht es ans Auszählen. In der jüngsten Wasserstandsmeldung vor dem Ablaufen der Frist hatte es geheißen, dass 46,5 Prozent der Stada-Aktien angedient wurden. Damit fehlten noch rund 17 Prozent bis zur Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent. "Sollten die Finanzinvestoren scheitern, dürfte kein dritter Versuch folgen", erwartet ein Marktteilnehmer.

Rohstoff-Aktien setzen ihre Erholung fort

"Die weiter steigenden Metallpreise stützen die Aktien aus dem Sektor", sagt ein Händler. Kupfer, Zink und Nickel bauen die kräftigen Gewinne vom Mittwoch weiter aus. Sie profitieren nun auch von der Dollar-Schwäche, nachdem das Protokoll der US-Notenbank die Aussichten auf anhaltend niedrige Zinsen untermauert hat. Daneben treiben die günstigen Perspektiven in den Schwellenländern und besonders in China die Preise. Der Sektor der Minenwerte stellt mit einem Plus von 0,7 Prozent den Gewinner im frühen Geschäft.

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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August 17, 2017 03:59 ET (07:59 GMT)

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