Alt 16.08.17, 17:28
Standard Wall Street legt vor Fed-Protokoll leicht zu
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Mittwoch etwas fester. Der Fokus der Investoren liegt dabei auf dem Fed-Protokoll der Sitzung aus dem Juli. Zuletzt hatten sich Hoffnungen verstärkt, dass die US-Notenbank beim aktuellen Zinserhöhungszyklus etwas auf die Bremse treten könnte. Ausgelöst wurde dies vor allem durch überraschend niedrige Verbraucherpreise in der vergangenen Woche. Zudem treten die geopolitischen Sorgen, vor allem der Konflikt mit Nordkorea, immer weiter in den Hintergrund. "Dies sorgt, zusammen mit den überraschend guten US-Daten vom Vortag, für ein positiveres Sentiment", sagt Analyst Richard Perry von Hantec Markets.

Der Dow-Jones-Index gewinnt gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,3 Prozent auf 22.071 Punkte. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite geht es um 0,3 und 0,5 Prozent nach oben.

"Bei den Minutes interessieren mich vor allem Aussagen zur Inflationsentwicklung", so Ökonom David Rosenberg von Gluskin Sheff + Associates. Bei den Fed-Mitgliedern herrsche aktuell Uneinigkeit, ob es sich bei der niedrigen Inflation um ein temporäres Phänomen oder aber erste Anzeichen für eine Schwäche der US-Konjunktur handele, ergänzt der Teilnehmer. Die US-Inflation liegt weiterhin klar unter der Zielmarke der Fed von 2 Prozent.

Ölpreis trotz starken Lagerabbaus leicht unter Druck

Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Baubeginne und -genehmigungen haben kaum Einfluss. Die Zahl der Baubeginne ist im Juli unerwartet deutlich zurückgegangen. Auch die Baugenehmigungen fielen gegenüber dem Vormonat, während Analysten einen unveränderten Stand erwartet hatten.

Mit Abgaben reagieren die Ölpreise auf die wöchentlichen US-Öllagerdaten. Diese sind in der vergangenen Woche zwar drastisch gesunken, doch hatten die am Vorabend veröffentlichten Daten des Branchenverbandes API diese Entwicklung schon angedeutet. Daher dürften nun nach einer Zwischenerholung Gewinne mitgenommen werden, vermuten Marktteilnehmer. Aktuell verringert sich der Preis für ein Barrel WTI um 0,5 Prozent auf 47,31 Dollar. Brent gibt um 0,1 Prozent auf 50,08 Dollar nach.

Wenig Bewegung gibt es dagegen am Devisenmarkt. Der Dollar kann seine jüngsten Gewinne behaupten. Der Euro notiert um die Marke von 1,17 Dollar und liegt damit auf dem Niveau vom Dienstagnachmittag. "Die Minutes der US-Notenbank könnten einen konkreteren Hinweis auf den Beginn des Bilanzabbaus durch die Fed liefern. Da ein solcher Schritt allerdings bereits eingepreist ist, dürfte der Einfluss auf den Dollar begrenzt bleiben", so Markt-Stratege Hussein Sayed von FXTM.

Der Goldpreis verzeichnet ein leichtes Plus. Händler sprechen von einer Stabilisierung nach den jüngsten Abgaben. Die Feinunze gewinnt 0,1 Prozent auf 1.273 Dollar.

Die US-Anleihen zeigen sich nach den Abgaben der vergangenen Tage kaum verändert. Hier werde derzeit vor allem auf die US-Daten und die Inflationsentwicklung geachtet, heißt es. "Es herrscht bei den Investoren Unsicherheit bezüglich der Inflation und ob diese einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr rechtfertigt. Gleichzeitig bleibt aber die Erwartung weiterer Erhöhungen im kommenden Jahr", sagt Stratege Aaron Kohli von BMO Capital Markets. Die Rendite zehnjähriger Papiere steht bei 2,26 Prozent.

Urban Outfitters werden nach Zahlen zum Gipfelstürmer

Bei den Einzelwerten klettern Urban Outfitters nach guten Quartalszahlen um 17,4 Prozent. Nachdem die Bekleidungskette im Juni gewarnt hatte, dass der flächenbereinigte Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich geschrumpft sein dürfte, bezifferte Urban Outfitters dieses Minus nun mit 4,9 Prozent. Analysten hatten sich dagegen auf einen Rückgang um 6,5 Prozent eingestellt.

Target hat die Gewinnerwartung des Marktes im zweiten Quartal übertroffen. Der US-Einzelhändler erzielte einen bereinigten Nettogewinn von 1,23 Dollar je Aktie, Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 1,19 Dollar gerechnet. Flächenbereinigt lag das Absatzwachstum bei 1,3 Prozent, der Markt hatte nur mit 0,3 Prozent Zuwachs gerechnet. Entsprechend hat Target den Ausblick für 2017 nach oben angepasst. Target verzeichnen einen Kursaufschlag von 3,1 Prozent.

Dagegen verliert die Aktie von Bristol-Myers Squibb nach einer enttäuschenden Studie für ein Krebsmedikament 1 Prozent. Nach der Schlussglocke wird Cisco die Ergebnisse für das vierte Quartal vorlegen. Im Vorfeld geht es für die Aktie um 0,8 Prozent nach oben.

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August 16, 2017 11:51 ET (15:51 GMT)

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