Alt 16.08.17, 14:31
Standard Wall Street mit Plus erwartet - Fed-Protokoll im Blick
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NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street dürfte zur Wochenmitte leicht zulegen. Der Fokus liegt dabei auf dem Fed-Protokoll der Sitzung aus dem Juli. Zuletzt hatten sich Hoffnungen verstärkt, dass die US-Notenbank beim aktuellen Zinserhöhungszyklus etwas auf die Bremse treten könnte. Ausgelöst wurde dies vor allem durch überraschend niedrige Verbraucherpreise in der vergangenen Woche. Zudem treten die geopolitischen Sorgen, vor allem der Konflikt mit Nordkorea, immer weiter in den Hintergrund. "Dies sorgt, zusammen mit den überraschend guten US-Daten vom Vortag, für ein positiveres Sentiment", sagt Analyst Richard Perry von Hantec Markets.

Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,2 Prozent zu. "Bei den Minutes interessieren mich vor allem Aussagen zur Inflationsentwicklung", so Ökonom David Rosenberg von Gluskin Sheff + Associates. Bei den Fed-Mitgliedern herrsche aktuell Uneinigkeit, ob es sich bei der niedrigen Inflation um ein temporäres Phänomen oder aber erste Anzeichen für eine Schwäche der US-Konjunktur handele, ergänzt der Teilnehmer. Die US-Inflation liegt weiterhin klar unter der Zielmarke der Fed von 2 Prozent.

Spannung vor wöchentlichen Öl-Lagerdaten

Die vor der Startglocke veröffentlichten US-Baubeginne und -genehmigungen haben kaum Einfluss. Die Zahl der Baubeginne ist im Juli unerwartet deutlich zurückgegangen. Auch die Baugenehmigungen fielen gegenüber dem Vormonat, während Analysten einen unveränderten Stand erwartet hatten.

Interessanter dürften die wöchentlichen US-Öllagerdaten werden. Die bereits veröffentlichten Daten des Branchenverbandes API wiesen am Vorabend einen kräftigen Rückgang um 9,2 Millionen Barrel für die vergangene Woche aus, ungefähr dreimal so stark wie die Prognose für die offiziellen Vorratsdaten. Sollten die offiziellen Daten dies bestätigen, dann könnte der Preis für WTI wieder Kurs auf die Marke von 50 Dollar nehmen, erwartet Analyst Stuart Ive von OM Financial. Aktuell erhöht sich der Preis für ein Barrel WTI um 0,1 Prozent auf 47,59 Dollar. Brent legt um 0,4 Prozent auf 51,02 Dollar zu.

Wenig Bewegung gibt es dagegen am Devisenmarkt. Der Dollar kann seine jüngsten Gewinne behaupten. Der Euro notiert um die Marke von 1,17 Dollar und liegt damit auf dem Niveau vom Dienstagnachmittag. "Die Minutes der US-Notenbank könnten einen konkreteren Hinweis auf den Beginn des Bilanzabbaus durch die Fed liefern. Da ein solcher Schritt allerdings bereits eingepreist ist, dürfte der Einfluss auf den Dollar begrenzt bleiben", so Markt-Stratege Hussein Sayed von FXTM.

Der Goldpreis tritt mit 1.272 Dollar je Feinunze auf der Stelle. Marktteilnehmer sprechen von einer Stabilisierung nach den jüngsten Abgaben.

Die US-Anleihen geben leicht nach und bauen damit ihre jüngsten Verluste noch etwas aus. Hier werde derzeit vor allem auf die US-Daten und die Inflationsentwicklung geachtet, heißt es. "Es herrscht bei den Investoren Unsicherheit bezüglich der Inflation und ob diese einen weiteren Zinsschritt in diesem Jahr rechtfertigt. Gleichzeitig bleibt aber die Erwartung weiterer Erhöhungen im kommenden Jahr", sagt Stratege Aaron Kohli von BMO Capital Markets. Die Rendite zehnjähriger Papiere steigt um 1 Basispunkt auf 2,27 Prozent.

Urban Outfitters werden nach Zahlen zum Gipfelstürmer

Bei den Einzelwerten klettern vorbörslich Urban Outfitters nach guten Quartalszahlen um knapp 20 Prozent nach oben. Nachdem die Bekleidungskette im Juni gewarnt hatte, dass der flächenbereinigte Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich geschrumpft sein dürfte, bezifferte Urban Outfitters dieses Minus nun mit 4,9 Prozent. Analysten hatten sich dagegen auf einen Rückgang um 6,5 Prozent eingestellt.

Target hat die Gewinnerwartung des Marktes im zweiten Quartal übertroffen. Der US-Einzelhändler erzielte einen bereinigten Nettogewinn von 1,23 Dollar je Aktie, Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 1,19 Dollar gerechnet. Flächenbereinigt lag das Absatzwachstum bei 1,3 Prozent, der Markt hatte lediglich mit 0,3 Prozent Zuwachs gerechnet. Entsprechend hat Target den Ausblick für 2017 nach oben angepasst. Target verzeichnen einen Kursaufschlag von 4 Prozent.

Dagegen verliert die Aktie von Bristol-Myers Squibb nach einer enttäuschenden Studie für ein Krebsmedikament 2 Prozent. Nach der Schlussglocke wird Cisco die Ergebnisse für das vierte Quartal vorlegen. Im Vorfeld geht es für die Aktie um 0,2 Prozent nach oben.

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August 16, 2017 08:56 ET (12:56 GMT)

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