Alt 15.08.17, 15:37
Standard Aufwärtstendenz an der Wall Street dürfte sich fortsetzen
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NEW YORK (Dow Jones)--Die weiter auf eine Entspannung hindeutenden Signale in der Nordkorea-Krise und besser als erwartete US-Konjunkturdaten dürften die Wall Street am Dienstag weiter antreiben. Die Marktteilnehmer setzen weiter darauf, dass es nicht zu einem militärischen Konflikt zwischen Nordkorea und den USA kommen wird. Nach Tagen der verbalen Eskalation ließ Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un über die Staatsmedien verbreiten, dass er noch keine Entscheidung über den Abschuss von Raketen auf US-Gebiet getroffen habe. Er wolle die Entwicklungen in Washington noch "etwas länger" beobachten.

"Der Aktienmarkt dürfte weiter nach oben laufen", so Aktien-Stratege Dan Miller von GW&K Investment Management. "Entwicklungen wie die in Nordkorea oder am Wochenende in Virginia sollten wieder stärker in den Hintergrund treten", ergänzt der Teilnehmer. Der Future auf den S&P-500 legt aktuell um 0,2 Prozent zu. Am Vortag hatte der S&P-500 mit einem Plus von 1,0 Prozent den größten Tagesgewinn seit Anfang April verzeichnet.

US-Daten sorgen für gute Stimmung

Besser als erwartet sind die vorbörslichen US-Daten ausgefallen. Der Einzelhandelsumsatz ist im Juli statt um 0,4 Prozent um 0,6 Prozent gewachsen, und die Juni-Umsätze wurden nach oben revidiert. Der Inflationsdruck bei den Einfuhrpreisen in den USA hat sich zudem im Juli erstmals seit vier Monaten nicht verringert. Die Importpreise stiegen wie schon im Vormonat mit einer Jahresrate von 1,5 Prozent. Volkswirte hatten unveränderte Preise erwartet. Zudem ist die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes im Großraum New York im Juli stärker als erwartet gewachsen. Nach der Eröffnung folgen noch die Lagerbestände für Juni.

Daneben sind die Augen der Investoren bereits auf das am Mittwoch anstehende Fed-Protokoll der Sitzung aus dem Juli gerichtet. Zuletzt hatten überraschend niedrige Verbraucherpreise die Hoffnung genährt, dass die US-Notenbank sich mit weiteren Zinsschritten Zeit lassen dürfte, denn die Jahresinflation in den USA liegt noch immer unter dem Fed-Ziel von 2 Prozent.

Dollar legt mit US-Daten kräftig zu

Der Dollar zieht nach den US-Daten kräftig an. Der Euro fällt im Gegenzug auf ein Tagestief von knapp unter 1,17 Dollar. "Die Zahlen sind Dollar-bullish", sagt Thu Lan Nguyen von der Commerzbank. Zum Yen legt die US-Devise mit den Anzeichen auf eine Entspannung im Nordkorea-Konflikt weiter zu und steigt auf 110,74 Yen. Das sind knapp 2 Yen mehr als am Vortag.

Die Feinunze Gold verliert 1,0 Prozent auf 1.269 Dollar. Die Aussicht auf steigende Zinsen in den USA und der anziehende Dollar werden von Händlern als Belastungsfaktoren genannt. Für die Notierungen am Anleihemarkt geht es ebenfalls nach unten. Die Rendite zehnjähriger Titel steigt um 5 Basispunkte auf 2,28 Prozent.

Die Sorgen um ein anhaltendes Überangebot lasten weiter auf den Ölpreisen. Nachdem in der Vorwoche sowohl die Opec als auch die Internationale Energieagentur (IEA) eine auf Monatssicht gestiegene Fördermenge der Opec-Mitglieder gemeldet hatten, prognostizierte die IEA am Montag in einem neuen Bericht für den kommenden Monat einen Anstieg der US-Schieferölförderung. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI gibt um weitere 0,8 Prozent auf 47,21 Dollar nach. Für Brent geht es um 1,1 Prozent auf 50,15 Dollar nach unten.

Home Depot erhöht erneut die Prognose

Die US-Baumarktkette Home Depot hat ihren Jahresausblick nach besser als erwarteten Quartalszahlen zum zweiten Mal angehoben. Der Konzern rechnet nun mit einem Wachstum des Jahresumsatzes um 5,3 Prozent. Der Gewinn je Aktie soll um 13 Prozent zulegen. Zuvor hatte Home Depot ein Erlöswachstum von 4,6 Prozent, sowohl insgesamt als auch auf flächenbereinigter Basis, und einen Gewinnanstieg 11 Prozent in Aussicht gestellt. Der Konzern profitiert davon, dass der Immobilienmarkt wächst und Amerikaner mehr Geld für Renovierungsprojekte ausgeben. Dank günstiger Kredite können sich viele Immobilienkäufer auch weiter höhere Preise leisten. Die Aktie fällt vorbörslich um 0,3 Prozent, hat seit Jahresbeginn aber bereits um 15 Prozent zugelegt.

Die Aktie von Apple strebt den dritten Tag in Folge einem Kursgewinn zu, nachdem Hedgefondsmanager David Tepper seinen Anteil an dem Technologieriesen mehr als verdoppelt und Warren Buffett seine umfangreiche Beteiligung beibehalten hat. Die Aktie legt vor der Startglocke um 0,5 Prozent auf 160,72 Dollar zu und notiert damit nur knapp unter ihrem Allzeithoch bei 161,83 Dollar vom 8. August.

Berkshire Hathaway hat dagegen am Montag nachbörslich den Komplettausstieg bei General Electric mitgeteilt. Zudem seien die Beteiligungen an IBM, Costco Wholesale und Sirius XM Holdings reduziert worden. Dagegen kaufte Berkshire 17,5 Millionen Aktien von Synchrony Financial. Die Aktie legt um 5,5 Prozent zu. General Electric verlieren 0,3 Prozent nach und Costco gewinnen 0,1 Prozent. Die Aktie von IBM zeigt sich unverändert.

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August 15, 2017 09:05 ET (13:05 GMT)

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