Alt 15.08.17, 12:06
Standard Luft wird schon wieder dünner
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem starken Wochenstart geht es am Dienstagmittag an Europas Börsen nur noch langsam nach oben. Der DAX steigt gegen 12.00 Uhr um 0,3 Prozent auf 12.202 Punkte, und der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,4 Prozent auf 3.464 Punkte an. "Der Deutsche Aktienindex hat bereits den Großteil des Spielraums der Bärenmarktrally ausgeschöpft", sagt Jochen Stanzl von CMC Markets. Die Frage sei nun, ob nach den kurzfristig orientierten Käufern nun auch längerfristig orientierte Anleger an den Markt kämen. "Sollte das nicht der Fall sein, drohen neue Rückschläge", so der Marktanalyst.

Der Euro hat sich schon wieder gefangen. Mit 1,1760 notiert er zwar noch etwas niedriger als am Montagabend, aber auch schon wieder etwas höher als am Dienstagmorgen. Neue Impulse könnten am Nachmittag von neuen US-Einzelhandelsdaten ausgehen.

Schmerzhafter K+S-Geschäftsbericht

"Die Zahlen sind eine Enttäuschung", lautet die Einschätzung eines Aktienhändlers zu den Zweitquartalzahlen von K+S. So liege das EBIT rund ein Viertel unter der Markterwartung, das EBITDA nicht ganz so deutlich. Die Enttäuschung ziehe sich weiter durch auf den 2017er-Ausblick. Hier erwarte das Unternehmen ein EBIT von 260 bis 360 Millionen Euro, der Marktkonsens liege am oberen Ende dieser Spanne. Das Gewinnziel für 2020 bezeichnet das Unternehmen als "nicht mehr realistisch". Aufgrund fehlender Perspektiven für die kommenden Jahre könnten auch längerfristige Anleger aus der Aktie aussteigen. K+S fallen um 5,3 Prozent.

Die Aktie von Danone steigt dagegen kräftig um 2,2 Prozent. Positiv wertet ein Aktienhändler, dass Kreisen zufolge der aktivistische US-Investor Corvex Management bei den Franzosen eingestiegen sein soll. "In der Lebensmittelbranche ist momentan Bewegung", so der Aktienhändler. Nachdem das Interesse von Kraft Heinz an Unilever Anfang des Jahres schnell im Keim erstickt war, sei der Markt nicht mehr zur Ruhe gekommen. Corvex hält auch eine Beteiligung an Clariant - Ziel ist es, den geplanten Zusammenschluss mit Huntsmann zu Fall zu bringen.

M&A-Aktivitäten bei Ökzulieferern

Das auf Tiefseebohrungen spezialisierte Unternehmen Transocean kauft den norwegischen Wettbewerber Songa Offshore. Das norwegische Unternehmen betreibt sieben Bohrplattformen und verfügt über diverse langfristige Verträge mit Statoil. Die Branche steckt seit Jahren in einer Krise, so hat die Aktie von Songa in den vergangenen fünf Jahren 95 Prozent an Wert verloren, Transocean in diesem Jahr alleine 43 Prozent. Das in Zug ansässige Unternehmen bietet 47,50 norwegische Kronen je Aktie für Songa, deren Aktie haussiert am Mittag um 30 Prozent auf 44,30 Kronen. Die Transocean-Aktie verliert 1,6 Prozent.

Im Blick steht auch die Linde-Aktie. Hier wird es langsam konkret mit der geplanten Fusion mit Praxair. Die Annahmefrist für Tauschangebot beginnt mit dem heutigen Tag und endet am 24. Oktober. Die Aktionäre erhalten für jede Linde-Aktie 1,54 Aktien an der neuen Linde plc Holding. Linde steigen um 0,4 Prozent.

"Bei WCM ist klar die Übernahme durch TLG Immobilien der entscheidende Faktor", so ein Aktienhändler zu den Geschäftszahlen von WCM. Die Übernahmefrist laufe noch bis Anfang September, er rechne fest, dass der Deal klappe. Ein Blick auf das erste Halbjahr von WCM zeige, dass das Unternehmen auf einem guten Wege sei, das Jahresziel zu erreichen. WCM gewinnen 0,5 Prozent.

Deutsche Bank verlieren nach einer Herunterstufung durch Macquarie 0,7 Prozent. Für Kion geht es dagegen 0,8 Prozent nach oben - hier soll Mainfirst die Aktie auf "Outperform" erhöht haben. Talanx gewinnen dagegen 7,1 Prozent auf 36 Euro. Das Unternehmen hatte zu Wochenbeginn starke Zahlen vorgelegt. Nun gibt es eine Reihe positiver Analystenstimmen, so von der Deutschen Bank und von Societe Generale.

Kontakt zum Autor: herbert.rude@dowjones.com

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August 15, 2017 06:10 ET (10:10 GMT)

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