Alt 15.08.17, 09:40
Standard Kurse steigen nur noch langsam
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FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem freundlichen Wochenstart geht es am Dienstagmorgen an Europas Börsen mit den Kursen weiter nach oben, allerdings in einem sehr viel gemächlicheren Tempo. "Die von der Nordkorea-Krise ausgehende Gefahr wird momentan als niedriger eingestuft", so ein Händler. Man setzt darauf, dass es bei einem Krieg der Worte zwischen dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und dem US-Präsidenten Donald Trump bleiben wird. Die jüngsten Aussagen aus Nordkorea werden zudem als Deeskalations-Versuch gewertet. In diesem Umfeld legten die Aktien in Asien zu.

Für den DAX geht es im frühen Handel um 0,2 Prozent auf 12.195 Punkte nach oben. Charttechnisch hat der deutsche Auswahlindex noch Luft bis rund 12.300 Punkte, bevor die Bären nervös werden dürften. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,2 Prozent auf 3.459 Punkte. Der Euro neigt am Morgen zur Schwäche, was prinzipiell gute Nachrichten für die Börsen sind. Die Einheitswährung geht bei 1,1740 Dollar um nach Ständen von rund 1,1780 am Vortag. Gold gibt am Morgen um 0,6 Prozent auf 1.275 Dollar je Feinunze nach. Die Bundrendite zieht am Morgen leicht an auf 43 Basispunkte.

Schmerzhafter K+S-Geschäftsbericht

"Die Zahlen sind eine Enttäuschung", lautet die erste Einschätzung eines Aktienhändlers zu den Zweitquartalzahlen von K+S. So liege das EBIT rund ein Viertel unter der Markterwartung, das EBITDA nicht ganz so deutlich. Die Enttäuschung ziehe sich weiter durch auf den 2017er-Ausblick. Hier erwarte das Unternehmen ein EBIT von 260 bis 360 Millionen Euro, der Marktkonsens liege am oberen Ende dieser Spanne. Das Gewinnziel für 2020 bezeichnet das Unternehmen als "nicht mehr realistisch". Aufgrund fehlender Perspektiven für die kommenden Jahre könnten auch längerfristige Anleger aus der Aktie aussteigen. K+S geben 4,2 Prozent nach.

Die Aktie von Danone steigt dagegen im frühen Geschäft kräftig um 2,2 Prozent. Positiv wertet ein Aktienhändler, dass Kreisen zufolge der aktivistische US-Investor Corvex Management bei den Franzosen eingestiegen sein soll. "In der Lebensmittelbranche ist momentan Bewegung", so der Aktienhändler. Nachdem das Interesse von Kraft Heinz an Unilever Anfang des Jahres schnell im Keim erstickt war, sei der Markt nicht mehr zur Ruhe gekommen. Corvex hält auch eine Beteiligung an Clariant - Ziel ist es, den geplanten Zusammenschluss mit Huntsmann zu Fall zu bringen.

M&A-Aktivitäten bei Ökzulieferern

Das auf Tiefseebohrungen spezialisierte Unternehmen Transocean kauft den norwegischen Wettbewerber Songa Offshore. Das norwegische Unternehmen betreibt sieben Bohrplattformen und verfügt über diverse langfristige Verträge mit Statoil. Die Branche steckt seit Jahren in einer Krise, so hat die Aktie von Songa in den vergangenen fünf Jahren 95 Prozent an Wert verloren, Transocean in diesem Jahr alleine 43 Prozent. Das in Zug ansässige Unternehmen bietet 47,50 norwegische Kronen je Aktie für Songa, deren Aktie haussiert am Morgen um 31,8 Prozent auf 44,80 Kronen. Die Transocean-Aktie verliert 1,3 Prozent.

Im Blick steht auch die Linde-Aktie. Hier wird es langsam konkret mit der geplanten Fusion mit Praxair. Die Annahmefrist für Tauschangebot beginnt mit dem heutigen Tag und endet am 24. Oktober. Die Aktionäre erhalten für jede Linde-Aktie 1,54 Aktien an der neuen Linde plc Holding. Linde steigen 0,6 Prozent.

"Bei WCM ist klar die Übernahme durch TLG Immobilien der entscheidende Faktor", so ein Aktienhändler zu den Geschäftszahlen von WCM. Die Übernahmefrist laufe noch bis Anfang September, er rechne fest, dass der Deal klappe. Ein Blick auf das erste Halbjahr von WCM zeige, dass das Unternehmen auf einem guten Wege sei, das Jahresziel zu erreichen. WCM gewinnen 1 Prozent.

Deutsche Bank verlieren nach einer Herunterstufung durch Macquarie 0,9 Prozent. Für Kion geht es dagegen 0,9 Prozent nach oben - hier soll Mainfirst die Aktie auf "Outperform" erhöht haben. Für Talanx geht es um 5,9 Prozent nach oben. Das Unternehmen hatte zu Wochenbeginn starke Zahlen vorgelegt.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 15, 2017 04:07 ET (08:07 GMT)

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