Alt 14.08.17, 12:06
Standard DAX wieder deutlich über 12.000 - RWE und Banken fest
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FRANKFURT (Dow Jones)-Nach dem deutlichen Rücksetzer in der Vorwoche notieren die europäischen Indizes am Montagmittag deutlich im Plus. "Nachdem sich die Lage um Korea über das Wochenende nicht weiter verschärft hat, kommt es zu Rückkäufen", sagt ein Marktteilnehmer. Das Plus an den Börsen wird allerdings nur als Erholung gewertet, da sich bisher keine Lösung der Nordkorea-Krise abzeichnet. "Geopolitische Faktoren dominieren weiterhin die Risikostimmung", heißt es von der Commerzbank. Sie sieht unverändert eine erhöhte geopolitisch motivierte Risikoprämie, Bundesanleihen dürften dagegen weiterhin unterstützt bleiben.

Der DAX steigt am Mittag um 1,1 Prozent auf 12.140 Punkte. "Die Korrektur ist mittlerweile zeitlich wie preislich weit fortgeschritten", sagt Marktanalyst Holger Struck von hs-livetrading. Im Tief am Freitag hatte der DAX vom Rekordhoch im Juni bereits gut 1.000 Punkte verloren. Die wichtige 200-Tage-Linie hatte dem Verkaufsdruck dann aber Stand gehalten, sie verläuft bei 11.913 Punkten.

Der Euro-Stoxx-50 zieht um 1 Prozent an auf 3.441 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe zieht leicht auf 0,41 Prozent an. Der Euro handelt kaum verändert bei der Marke von 1,18 Dollar. Der Commerzbank zufolge führt die abklingende Angst vor einem Nordkorea-Krieg zu einem schwächeren Yen und einem schwächeren Franken. Analyst Ulrich Leuchtmann hält es allerdings für zu früh, bereits völlige Entwarnung in Sachen Nordkorea zu geben. Dazu seien die beiden "Dampfplauderer" in Washington und in Pjöngjang zu unberechenbar. Der Markt allerdings setze schon jetzt auf ein Auspreisen des Konflikts.

RWE wird für zweites Halbjahr etwas optimistischer

Bei den Einzeltiteln stehen RWE (plus 1,3 Prozent) im Blick. Der Energieversorger hat sich nach besseren Ergebniszahlen im ersten Halbjahr optimistischer zum Gesamtjahr geäußert. Auf operativer EBIT-Basis hat RWE die Schätzungen leicht überboten, und die Nettoverschuldung ist um 1,2 Milliarden auf 21,5 Milliarden Euro gesunken. Zudem liegt die neue Prognose am oberen Rand der bisherigen Erwartungen.

Daneben ragen im DAX Deutsche Bank und Commerzbank heraus. Sie erholen sich um 2,2 und 2,9 Prozent, nachdem sie in der vergangenen Woche die größten Verlierer im DAX waren. In Europa führt der Bankenindex mit einem Plus von 1,4 Prozent die Gewinnerliste unter den Branchenindizes an.

Die bereits am Freitag erzielte Einigung bei den britischen Pensionsverpflichtungen von Tata ist nach Einschätzung der Deutschen Bank auch eine positive Nachricht für Thyssenkrupp. Die Analysten sprechen von einem "wichtigen Meilenstein", der es den Unternehmen ermögliche, weitergehende Details eines möglichen Zusammenschlusses zu diskutieren. Die Deutsche Bank bestätigt ihr "Buy"-Rating für Thyssenkrupp und nennt ein Kursziel von 30 Euro für die Aktie. Thyssenkrupp gewinnen 1,6 Prozent.

Auch in der zweiten Reihe des deutschen Markts sticht eine Bankaktie hervor: Deutsche Pfandbriefbank steigen um 4,3 Prozent auf 11,54 Euro, nachdem der Finanzkonzern die Erwartungen an das zweite Quartal auf breiter Front übertroffen hat. Der Reingewinn liegt bei 47 Millionen Euro und damit 11 Millionen über der Konsens-Prognose.

Talanx nimmt den Ausblick nach oben

Talanx gewinnen 1,3 Prozent. Nach guten Quartalszahlen hat der Versicherer die Prognose für das Konzernergebnis auf 850 Millionen Euro angehoben, von 800 Millionen bisher. Von "soliden Zahlen" sprechen die Analysten der DZ Bank. Bilfinger ziehen um 2,3 Prozent an. Der Baukonzern hat zwar auf operativer Basis auch im zweiten Quartal rote Zahlen geschrieben. Für das Gesamtjahr geht er allerdings weiter von einem ausgeglichenen Ergebnis aus. Die DZ Bank sieht Bilfinger mit der Umstrukturierung weiterhin auf dem richtigen Weg - der Prozess befinde sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium.

Im SDAX steigen Hamburger Hafen um 1,8 Prozent. Der Hafenbetreiber hat seine EBIT-Prognose auf 150 bis 170 Millionen Euro präzisiert. Im ersten Halbjahr stieg der Container-Umschlag um 12 Prozent. Davon profitieren auch Hapag-Lloyd mit einem Plus von 1,0 Prozent. Um knapp 7 Prozent steigen Rocket Internet. Das Unternehmen will bis zu 100 Millionen Euro für den Rückkauf eigener Aktien aufwenden.

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August 14, 2017 06:35 ET (10:35 GMT)

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