Alt 08.08.17, 15:56
Standard Stimmungsdämpfer aus China bremst Aufwärtstendenz
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Enttäuschend ausgefallene Konjunkturdaten aus China haben am Dienstag das Geschehen an den ostasiatischen Aktienmärkten und in Australien geprägt. Der jüngste Dollar-Höhenflug nach dem überzeugenden US-Arbeitsmarktdaten zum Wochenschluss schien dagegen auszulaufen. Der WSJ-Dollarindex gab um 0,2 Prozent nach. Die chinesische Notenbank hatte den Renminbi höher gefixt, auch der japanische Yen erholte sich etwas vom jüngsten Schwächeanfall zum Dollar. Dieser fällt auf 110,55 Yen nach Wechselkursen um 110,78 Yen am Vorabend. Der sich erholende Yen drückte den Nikkei-225 an der Tokioter Börse unter die Marke von 20.000 Punkten.

China hat im Juli den fünften Monat in Folge mehr Waren ausgeführt. Allerdings verlangsamte sich das Exportwachstum auf lediglich 7,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist weniger als Volkswirte im Mittel mit 10,5 Prozent erwartet hatten. Im Juni waren die Ausfuhren noch um 11,3 Prozent gestiegen. Auch das Wachstum der Einfuhren verlangsamte sich zum Vormonat, auch hier verfehlte die Zunahme die Erwartungen recht deutlich.

Der Nikkei-Index in Tokio verlor 0,3 Prozent auf 19.996 Punkte, der Schanghai-Composite drehte dagegen 0,1 Prozent ins Plus auf 3.283 Zähler. In Australien schlugen die Aktien den umgekehrten Weg ein, der S&P/ASX-200 drehte um 0,5 Prozent ins Minus. Zunächst hatten hier noch gestiegene Eisenerzpreise gestützt ehe heimische Stimmungsbarometer zum Verbrauchervertrauen und die enttäuschenden Daten aus dem wichtigen Handelspartnerland China für einen Stimmungsumschwung gesorgt hatten. Im Minensektor verloren BHP Billiton 0,2 und Rio Tinto 0,5 Prozent, nachdem beide Werte anfänglich noch im Plus notiert hatten. Einen Tag vor dem Geschäftsausweis büßten Commonwealth Bank 1,1 Prozent auf ein Zweimonatstief ein.

In Hongkong war es einmal mehr ein Aufschlag des Schwergewichts Tencent (2,5 Prozent), der den HSI 0,6 Prozent ins Plus hievte. Händler halten ein baldiges Überwinden der 28.000-Punktemarke denkbar, zuletzt hatte der Index diese Marke Ende Mai 2015 erklommen. Händler sprachen börsenübergreifend von einem lauen Handel, zumal viele Marktteilnehmer im Urlaub weilten. "Man kann gelegentlich so etwas wie eine Korrektur beobachten, aber die langfristigen Perspektiven dürften in Asien weiter positiv bleiben", sagte Vermögensverwalter Andrew Gillan von Janus Henderson. Zweistellige Prozentzuwächse bei den Unternehmensergebnissen machten regionale Aktien attraktiv.

Unter den Einzelwerten zogen Geely Auto in Hongkong um 6,7 Prozent auf Allzeithoch an. Der chinesische Automobilhersteller wartete mit einem Anstieg des Juli-Absatzes um 88 Prozent auf Jahressicht auf. Damit hat das Unternehmen bereits 57 Prozent seiner Jahreszielsetzung erreicht. Auch andere Sektoraktien legten mit zu. Trotz eines deutlich schwächeren Absatzes als der der Konkurrenz legten Great Wall Motor um 5,1 Prozent - mitgerissen von der Sektorrally. Eine unattraktive Dividende und Geschäftszahlen unter Markterwartung am Vortag belasteten die Titel des Versorgers CLP. Die Papiere büßten 2,1 Prozent ein und markierten ein Dreiwochentief.

Opec hält Ölpreiszügel in der Hand

Während der schwächere Dollar den Goldpreis stützte - die Feinunze verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1.261 Dollar -, drehte Erdöl ins Plus. Europäisches Referenzöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 52,53 Dollar. Investoren blickten gespannt auf das laufende Treffen des Erdölkartells Opec. Marktteilnehmer beschäftigte vor allem die Frage, ob und inwieweit glaubwürdige Ergebnisse hinsichtlich der beschlossenen Förderbegrenzungen präsentiert würden. Zuletzt hatte die Opec stark an Glaubwürdigkeit eingebüßt, da die Fördermenge gestiegen war.

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August 08, 2017 05:17 ET (09:17 GMT)

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