Alt 04.08.17, 10:44
Standard Ruhe vor US-Arbeitsmarktbericht - Brilliance auf Rekordjagd
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Anleger an den Börsen in Ostasien und Australien haben im Vorfeld der Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten am Freitag eine abwartende Haltung eingenommen. Die Indizes tendierten bei nur kleinen Ausschlägen uneinheitlich. In Tokio ließ der zum Dollar weiter in der Nähe seines Jahreshochs liegende Yen keine Kauflaune aufkommen. Die japanische Devise markierte mit einem Stand von 109,84 je Dollar den tiefsten Stand seit sieben Wochen. Für die japanischen Exportunternehmen verschlechtern sich mit einem hohen Yen-Kurs die Exportchancen. Außerdem fallen im Ausland erzielte Gewinne in Yen dann niedriger aus.

Der Nikkei-Index gab um 0,4 Prozent nach auf 19.952 Punkte. In Sydney sank der S&P/ASX-200 ebenfalls den dritten Tag in Folge, diesmal um 0,3 Prozent. Dass die australische Notenbank die Wachstumsprognose leicht senkte und der Einzelhandelsumsatz im zweiten Quartal stärker als geschätzt stieg, bewegte die Kurse kaum. In Seoul erholte sich der Kospi um ein halbes Prozent und machte damit einen Teil des 1,7-Prozent-Minus vom Donnerstag wieder wett. In Schanghai und in Hongkong tat sich bei den Indizes nur wenig.

Die US-Arbeitsmarktdaten für Juli gelten als potenziell kursbewegend - vor allem am Devisenmarkt -, zumal dann, wenn sie von den Erwartungen stärker abweichen. Die US-Notenbank hat bei der Steuerung ihrer Geldpolitik neben der Inflationsentwicklung nämlich besonders den Arbeitsmarkt und dort zurzeit besonders die Lohnentwicklung im Blick. Volkswirte rechnen mit einer Zunahme der Stellen um 180.000 und 0,3 Prozent höheren Stundenlöhnen.

"Der Markt setzte zuletzt immer mehr auf einen fallenden Dollar", sagt ein Markteilnehmer. Daher könne es bei unerwartet gut ausfallenden Daten womöglich schnell nach oben gehen mit der US-Währung. Zuletzt hatten US-Notenbanker vermehrt signalisiert, es mit der nächsten Zinserhöhung nicht allzu eilig zu haben, was den Dollar tendenziell belastete - neben den immer neuen politischen Querelen in Washington.

Mazda und Toyota kooperieren

Für Mazda ging es um 2,8 Prozent nach oben. Zusammen mit Toyota will Mazda offenbar für 1,6 Milliarden US-Dollar ein Werk in den USA bauen. Eine mit den Plänen vertraute Person sagte, die Unternehmen könnten diesen Plan am Freitag verkünden. Die beiden japanischen Automobilhersteller sollen demnach auch ein Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung von Elektrofahrzeugen und Fahrzeugtechnologien schmieden. Die Zusammenarbeit mit Toyota ermögliche Mazda den Zugriff auf die Ressourcen eines Industriegiganten, heißt es. Toyota zeigten sich kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen nach dem Handelsende von der Nachricht kaum bewegt.

In Sydney standen Commonwealth Bank of Australia unter Druck. Die Aktie verzeichnete mit einem Verlust von 3,9 Prozent das größte Tagesminus seit 18 Monaten, nachdem Beschuldigungen bekannt geworden waren, dass die Bank ihrer Mitteilungspflicht im Zusammenhang mit der Verfolgung von Geldwäsche nicht nachgekommen sein soll.

In Hongkong lagen Cheung Kong Property nach der Vorlage gut ausgefallener Geschäftszahlen im späten Handel 2,8 Prozent höher. CK Hutchison litten unter Gewinnmitnahmen und gingen 4,0 Prozent schwächer um. Die Aktie war am Vortag nach dem Ausweis von Geschäftszahlen auf ein 23-Monatshoch gestiegen. Die Analysten der Citigroup sehen das Unternehmen weiter positiv dank Verbesserungen im europäischen Telekomgeschäft von Hutchison und steigender Gewinne der Tochter in Australien.

Brilliance-Aktie brilliert dank BMW weiter

Brilliance wurden rund 9 Prozent höher gehandelt auf einem Rekordniveau und erstmals überhaupt über 20 Hongkong-Dollar. Befeuert wurde der in diesem Jahr bereits um fast 90 Prozent gestiegene Kurs von gut ausgefallenen Zahlen des Partners BMW vom Vortag. Das solide Umsatzwachstum von BMW in seinem chinesischen Gemeinschaftsunternehmen mit Brilliance spiegele die Stärke des Premiumfahrzeugsektors in China wider, so die Analysten von Bernstein. Sie glauben, dass Brilliance für das erste Halbjahr ein Gewinnwachstum von 46 Prozent erreichen wird, 7 Prozent höher als bislang geschätzt.

Am Ölmarkt liefen die Preise seitwärts. Brentöl kostete zuletzt 51,87 Dollar. Auch beim Gold tat sich wenig. Die Feinunze wurde mit 1.268 Dollar auf dem Niveau aus dem späten US-Geschäft gehandelt.

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August 04, 2017 03:34 ET (07:34 GMT)

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