Alt 03.08.17, 09:02
Standard Kleine Gewinnmitnahmen - Korea schert nach unten aus
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien haben die Anleger am Donnerstag nach der jüngsten Aufwärtstendenz Gewinne mitgenommen. Etwas getrübt wurde die Stimmung von den Sanktionen der USA gegen Russland, Nordkorea und Iran, die nun von Präsident Trump auch gegengezeichnet wurden. Zudem drohte Trump zuletzt auch China handelspolitische Maßnahmen an.

Für leichte Kaufzurückhaltung sorgte Beobachtern zufolge auch, dass am Freitag die US-Arbeitsmarktdaten für Juli anstehen. Die Märkte erhoffen sich davon weitere Signale für das Zinserhöhungstempo in den USA. Zuletzt hatten US-Notenbanker durchblicken lassen, es mit den avisierten nächsten Zinserhöhungen nicht eilig zu haben. Auch die Zinsentscheidung der Bank of England im späteren Tagesverlauf stelle einen gewissen Unsicherheitsfaktor dar, hieß es.

Neue Konjunkturdaten aus China setzten derweil keine Akzente. Der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungsgewerbes ging im Juli im Monatsvergleich ganz leicht zurück.

Bis auf die Börse in Seoul fielen die Gewinnmitnahmen aber moderat aus. In Tokio ging es um 0,3 Prozent nach unten auf 20.029 Punkte. Händler sprachen von einem ruhigen Tag. Die von Ministerpräsident Abe vorgenommene Kabinettsumbildung habe am Markt keine Rolle gespielt.

Seoul fällt mit zweitem starken Minus binnen Wochenfrist auf

In Schanghai und Hongkong und auch in Sydney fielen die Abgaben ähnlich hoch aus. Dass die chinesische Notenbank dem Bankensystem am Vortag keine frische Liquidität zugeführt und am Donnerstag sogar etwas Liquidität entzogen habe, mache die Akteure in Schanghai vorsichtiger, hieß es. Auch in Taiwan wurden Gewinne mitgenommen. Taiwan Semiconductor und Largan - als Zulieferer am Vortag noch Profiteure der guten Apple-Zahlen - kamen um jeweils gut 1 Prozent zurück.

In Seoul verlor der Kospi aber 1,7 Prozent - bereits das zweite Mal innerhalb von einer Woche. Unter anderem belastete das Indexschwergewicht Samsung. Die Aktie büßte nach ihrer Rekordjagd 2,5 Prozent ein. Das Minus der Samsung-Aktie falle zeitlich zusammen mit der ersten Anhörung des Quasi-Unternehmenschefs im Zuge der Untersuchungen gegen ihn wegen Korruptionsverdachts, bemerkten Marktbeobachter. SK Hynix gaben um 3,7 Prozent nach. Weiter stark unter Druck standen Korea Aerospace im Zuge laufender Ermittlungen gegen das Unternehmen wegen des Verdachts auf Bilanzmanipulation. Inklusive des Minus von 12 Prozent am Berichtstag verlor die Aktie in den vergangenen drei Wochen 37 Prozent an Wert.

Marktexperte Andrew Bresler von Saxo Capital führte als weiteren möglichen Belastungsfaktor in Seoul die Aussicht auf steigende Steuern auf Unternehmensgewinne und private Einkommen unter der neuen Regierung an. Auch die Befürchtung potenzieller Handelsspannungen zwischen den USA und Südkorea wurden ins Feld geführt. Die Regierung Trump will das Freihandelsabkommen zwischen beiden Ländern neu verhandeln, weil bislang Südkorea einseitige Vorteile daraus ziehen soll.

Der zweite kräftige Rücksetzer in kurzer Zeit könne ein Hinweis auf einen Stimmungswechsel in Seoul sein. Der südkoreanische Aktienmarkt gehörte in diesem Jahr bislang zu den besten in der Region mit einem Plus von 20 Prozent. Zuletzt war der Index auf den höchsten Stand seit 2011 gestiegen.

Nach Japan Air Lines überzeugt auch ANA

Aufwärts ging es in Tokio mit den Aktien der Fluggesellschaften. Nach Japan Air Lines im früheren Wochenverlauf wartete auch All Nippon Airways (ANA) mit starken Erstquartalszahlen auf. ANA hoben um 5,4 Prozent ab und Japan Air Lines machten weitere 0,7 Prozent gut.

Nach Vorlage von Geschäftszahlen am Vortag direkt nach Handelsende in Tokio verbilligten sich Japan Tobacco um 0,6 Prozent und Mazda legten um 0,2 Prozent zu.

Standard Chartered vollzogen in Hongkong die Verluste vom Vortag in London nach einer Dividendenenttäuschung nach. Die Aktie verlor 6,6 Prozent.

In Sydney gaben Rio Tinto nach dem im Handel als wenig inspirierend bezeichneten Halbjahresbericht um 2,5 Prozent nach. Nach enttäuschenden Geschäftszahlen gehörte die Aktie des Versicherers Suncorp mit einem Abschlag von 6,4 Prozent zu den größten Verlierern.

Am Rohstoffmarkt tat sich bei den Ölpreisen in Asien wenig. Brentöl kostete zuletzt 52,01 Dollar, 0,6 Prozent weniger als im US-Geschäft. Der Goldpreis gab um 0,3 Prozent nach auf 1.262 Dollar.

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August 03, 2017 03:26 ET (07:26 GMT)

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