Alt 01.08.17, 09:27
Standard Konjunkturzuversicht sorgt für Kauflaune
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TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Optimisten haben auch zum Start in den August das Zepter an den Aktienmärkten in Ostasien geschwungen. Auf breiter Front legten die Aktienindizes am Dienstag zu, weil die Anleger auf eine robuste Konjunktur setzen. In China ist der von Caixin ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe auf den höchsten Stand seit März gestiegen und untermauert damit die solide ausgefallenen offiziellen Daten vom Vortag. Die Analysten der Citigroup haben angesichts der Zahlen ihre Wachstumsprognose für China auf 6,8 Prozent angehoben.

In Südkorea läuft der Export besser als gedacht, und in Japan hat die Bank Sumitomo Mitsui Financial gute Geschäftszahlen vorgelegt. Hinzu kam ein Dow-Jones-Index in den USA, der auf Rekordhoch geschlossen hatte.

Ein wenig Störfeuer kam lediglich vom schwächelnden Dollar, dem weiter besonders die politischen Querelen in Washington zusetzen. So musste nach nur zehn Tagen im Amt der Kommunikationsdirektor seinen Hut nehmen. Das schürt Sorgen, dass sich Präsident Donald Trump mehr mit Personalien beschäftigt als mit der politischen Agenda. Von der habe er zudem praktisch noch nichts an Erfolgen vorzuweisen.

Ein schwächerer Dollar verschlechtert die Exportsituation für die Länder in Ostasien. Der Dollar kostete zuletzt 110,24 Yen, war im Tagestief aber auch schon auf 110,00 abgesackt, verglichen mit Vortageshochs um 110,70.

Hongkong weiter nicht zu bremsen

In Tokio gewann der Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 19.987 Punkte. Händlern zufolge hätte das Plus stärker ausfallen könne, gäbe es nicht eine gewisse Unsicherheit mit Blick auf eine am Donnerstag erwartete Kabinettsumbildung. In Schanghai ging es um 0,6 Prozent nach oben, damit stieg der dortige Markt bereits den fünften Tag in Folge. In Hongkong lag der HSI im Späthandel 0,7 Prozent höher und in Seoul stand am Ende des Tages ein Plus von 0,8 Prozent.

Der Index in Hongkong markierte damit erneut ein Zweijahreshoch. Mit ein Grund für den monatelangen Aufwärtstrend dort sei der festere Yuan, erläuterte Caroline Maurer von BNP Paribas Asset Management. Für Festlandchinesen werde damit der Kauf in Hongkong notierter chinesischer Aktien - sogenannte H-Aktien - billiger.

In Sydney stieg das Marktbarometer ebenfalls um 0,8 Prozent und damit zum fünften Mal an den vergangenen sechs Handelstagen. Hier führten erneut die Rohstoffaktien die Gewinnerliste an. Sie gelten mit als die größten Profiteure einer gut laufenden Konjunktur. BHP Billiton und Rio Tinto gewannen 1,0 bzw 0,5 Prozent. Der Kurs des Eisenerzspezialisten Fortescue erhöhte sich um 0,7 Prozent vor dem Hintergrund steigender Eisenerzpreise. Die Ölaktie Woodside gewann 2,1 Prozent.

Die Ölpreise verteidigten ihr zuletzt deutlich auf Zweimonatshochs gestiegenes Niveau. Brentöl kostete in Asien 52,89 Dollar und US-Öl der Sorte WTI 50,30 Dollar. Am Vortag hatte WTI erstmals seit Mai wieder über 50 Dollar je Barrel erreicht.

Sumitomo Mitsui Financial überzeugt

Gut kamen in Tokio die Quartalszahlen von Sumitomo Mitsui Financial Group an. Die Bank steigerte ihren Nettogewinn um 31 Prozent. Der Kurs zog darauf um 2,4 Prozent an. Mitsubishi UFJ legten in diesem Sog um 2,2 Prozent zu.

Auch Nitto Denko überzeugte die Anleger mit übertroffenen Erwartungen und einem angehobenen Ausblick. Die Aktie verteuerte sich um 3,7 Prozent.

In Hongkong zog das Marktschwergewicht Tencent weiter an, diesmal um 0,8 Prozent. Die Bewertung des Internetriesen ist damit nach der Rekordjagd der vergangenen Wochen fast doppelt so hoch wie die von HSBC, bemerkten Markteilnehmer. Sie liegt bei umgerechnet 387 Milliarden US-Dollar.

Zu den Favoriten gehörten in der gesamten Region mit dem herrschenden Konjunkturoptimismus auch Aktien aus dem Flugsektor. Korea Air Lines gewannen gut 1,5 Prozent, Asiana 1,0 Prozent, Japan Airlines 2,8 und Qantas 1,3 Prozent.

Keine Überraschung in Sachen Zinsen

Der als Rohstoffwährung geltende Austral-Dollar zog vor der Zinsentscheidung der australische Notenbank etwas an, nachdem die Währungshüter aber dann wie allgemein erwartet den Leitzins unverändert ließen, bröckelten die Gewinne unter Schwankungen wieder ab. Aus Sicht der Notenbanker notiert der Australdollar über seinem Gleichgewichtsniveau. Im starken "Aussie" spiegelt sich der Optimismus bezüglich der Rohstoffindustrie des Landes wider. Der Australdollar kostete zuletzt 0,8008 US-Dollar nach Tageshochs um 0,8040.

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August 01, 2017 03:27 ET (07:27 GMT)

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