Alt 28.07.17, 23:10
Standard Negative US-Vorgaben belasten Börsen
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Schwäche der US-Technologiewerte vom Donnerstag hat am Freitag auf den ostasiatischen Börsen gelastet. An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index zwar ein Rekordhoch erklommen, doch verbuchten die Nasdaq-Indizes deutlichere Verluste.

In Tokio gab der Nikkei-225-Index um 0,6 Prozent nach auf 19.960 Punkte. An der Börse in Seoul verlor der Kospi 1,7 Prozent, belastet von Indexschwergewicht Samsung, dessen Kurs um 4,1 Prozent nachgab. Händler sprachen von fortgesetzten Gewinnmitnahmen. Samsung hatte am Donnerstag ein Rekordergebnis gemeldet, das aber nicht überraschend kam, weil das Unternehmen die Märkte zuvor darauf eingestimmt hatte.

In Hongkong ging es für den Hang-Seng-Index (HSI) im späten Handel um 0,5 Prozent nach unten. Die Börse Schanghai schaffte dagegen den Dreh ins Plus und schloss 0,1 Prozent höher. Der staatliche chinesische Sozialversicherungsfonds habe Positionen in verschiedenen Titeln ausgebaut, hieß es. Gesucht waren Aktien aus den Branchen Wein und Buntmetalle.

In Sydney verzeichnete der S&P/ASX-200 ein Minus von 1,4 Prozent. Auch hier wurden Gewinnmitnahmen für die Verluste verantwortlich gemacht. Vor allem die Aktien der vier großen australischen Banken wurden verkauft und verzeichneten Abgaben zwischen 1,5 und 2,0 Prozent.

Nissan-Rabattaktionen verärgern Anleger

Unter den Einzelwerten verloren Nissan in Tokio 4,1 Prozent, nachdem der Automobilhersteller am Donnerstag nach Börsenschluss einen Rückgang des operativen Gewinns um 13 Prozent im ersten Geschäftsquartal gemeldet hatte. Beobachter bemängelten, dass Nissan seine US-Verkaufszahlen um jeden Preis halten wolle. Das Unternehmen hat es zwar geschafft, den Rückgang des US-Geschäfts dank des populären SUVs Crossover einzudämmen. Allerdings belasteten die gewährten Rabatte auf den Crossover die Marge im harten US-Markt.

In Hongkong büßten die Aktien des Versicherers AIA 2,3 Prozent ein, obwohl die Halbjahreszahlen des Unternehmens von Analysten gelobt wurden. Allerdings ist die AIA-Aktie seit Jahresbeginn stärker gestiegen als der HSI, so dass auch hier mutmaßlich Gewinne mitgenommen wurden.

Besser als der Markt hielten sich in Hongkong die Aktien von ZTE mit einem Plus von 0,7 Prozent. Der Telekom-Ausrüster verkauft ein Paket von 10,1 Prozent der Aktien seiner Entwicklungssparte Nubia. Der Anteil von ZTE an Nubia sinkt dadurch auf 49,9 Prozent.

Schweizer Franken im asiatischen Handel unter Druck

Am Devisenmarkt fiel im asiatischen Handel eine deutliche Abwertung des Schweizer Franken ins Auge. Für einen Euro wurden nunmehr gut 1,1330 Franken gezahlt, für einen Dollar knapp 0,97 Franken. Am Donnerstag kostete der Euro im späten europäischen Handel etwa 1,1170 Franken, der Dollar notierte bei etwas über 0,96 Franken. Beobachter vermuten hinter den Wechselkursbewegungen Spekulationen, dass die Schweizerische Nationalbank an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten werde, während andere bedeutende Notenbanken schon wieder einen strafferen Kurs einschlügen.

Die stärkste Bewegung verbuchte der Franken zum Yen. Marktteilnehmer vermuteten Toshiba dahinter. Nach dem Verkauf seiner schweizerischen Tochter habe das Unternehmen wohl Franken verkauft, hieß es. Die im asiatischen Handel normalerweise geringe Liquidität des Franken habe die Kursbewegung verstärkt. Der Franken wertete zeitweise auf 114,26 Yen ab und erholte sich später auf 114,75 Yen. Am Donnerstag hatte er in der Spitze noch fast 117 Yen gekostet.

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July 28, 2017 04:05 ET (08:05 GMT)

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