Alt 27.07.17, 19:50
Standard Positive US-Vorgaben stützen Börsen
Beitrag gelesen: 301 x 

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend leicht im Plus haben sich die Börsen in Ostasien und Australien am Donnerstag gezeigt. Unterstützung kam von den US-Aktienmärkten, die am Mittwoch kleine Kursgewinne verzeichneten und dabei auf neue Rekordhochs stiegen, nachdem die US-Notenbank ihren geldpolitischen Kurs bestätigt hatte.

Den Leitzins ließ die Fed wie erwartet unverändert. Allerdings kündigte die Notenbank an, mit der Normalisierung ihrer Bilanz "relativ bald" zu beginnen. Bisher war dieser Schritt für das laufende Jahr in Aussicht gestellt worden. Ansonsten enthielt der Begleitkommentar zum Zinsentscheid nach Aussage eines Beobachters "taubehafte" Details, die US-Dollar und die Anleiherenditen etwas sinken ließen.

Der schwächere Dollar verhinderte auch, dass die ostasiatischen Börsen deutlicher zulegen. Der Nikkei-225-Index schloss 0,2 Prozent höher bei 20.080 Punkten. Für einen Dollar wurden zeitweise nur etwa 110,80 Yen gezahlt. Im späteren Verlauf machte der Dollar zwar etwas Boden gut, blieb aber mit etwa 111,20 Yen unter dem Tageshoch vom Mittwoch, das bei 112,20 Yen gelegen hatte. Die Aufwertung des Yen zum Dollar belastete die Aktien exportorientierter japanischer Unternehmen.

In Australien legten die Kurse im Schnitt um 0,2 Prozent zu. Der australische Dollar wertete zu seinem US-Pendant auf rund 0,8050 auf. Am Mittwoch ging der Aussie bei knapp 0,80 US-Dollar um. Der Austral-Dollar sei die "Währung der Wahl für Anleger, die den Greenback verkaufen wollen", sagte Sean Callow von der Bank Westpac. Die Investoren hätten offenbar keine Bedenken, dass die australische Notenbank am Devisenmarkt intervenieren könnte, fügte er hinzu.

Zusätzlichen Auftrieb erhält die australische Währung von Daten zu den Gewinnen der chinesischen Industrie, die im Juni verglichen mit dem Vorjahr um 19 Prozent gestiegen sind. Im Mai hatte das Plus 17 Prozent betragen.

Trotz der positiven Daten zeigte sich die Börse in Schanghai gegen den regionalen Trend lange Zeit im Minus. Erst zum Handelsende schaffte sie knapp den Sprung ins Plus und schloss 0,1 Prozent höher. Gebremst wurde der chinesische Markt von Abgaben in Aktien von Elektrogeräte-Herstellern, aber auch in Versicherungswerten und Aktien der Buntmetallbranche.

Gute Geschäftszahlen stützen Samsung und Nintendo

Unterdessen ging auch in Asien die Bilanzsaison in eine neue Runde, unter anderem mit Geschäftszahlen von Samsung und Nintendo. Samsung schlossen in Seoul 0,1 Prozent niedriger, nachdem das Unternehmen für das zweite Quartal einen Rekordgewinn ausgewiesen hatte. Das Unternehmen habe den Markt schon vor Wochen auf die guten Zahlen vorbereitet, erklärten Händler die verhaltene Reaktion. Der südkoreanische Leitindex Kospi stieg um 0,4 Prozent.

Besser kamen die Zahlen von Nintendo an, deren Aktie in Tokio um 7,6 Prozent nach oben sprang.

Ein positiver Ausblick gab der Aktie des chinesischen Ölkonzerns Petrochina Auftrieb. Sie stieg in Hongkong im späten Handel um rund 1 Prozent, nachdem das Unternehmen einen Gewinnsprung im ersten Halbjahr vermeldet hatte.

Im Singapur brachen die Aktien von Noble um über 30 Prozent ein. Das finanziell angeschlagene Unternehmen versilbert einen weiteren Geschäftsbereich: Das nordamerikanische Gas- und Stromgeschäft wird für 248 Millionen US-Dollar an Mercuria Energy verkauft. Überdies sammelt Noble Offerten für das Geschäft mit Ölen. Anleger befürchteten, dass als Folge der Veräußerungen nicht mehr viel von dem Unternehmen übrig bleiben werde, kommentierten Händler die Kursverluste.

Die Ölpreise legten unterdessen nach ihrem jüngsten kräftigen Anstieg eine Pause ein. Das Barrel der global gehandelten Sorte Brent ermäßigte sich um 0,2 Prozent auf 50,89 Dollar. Am Dienstag und Mittwoch hatten die Ölpreise von Daten profitiert, die einen unerwartet deutlichen Rückgang der US-Rohölvorräte zeigten.

Gold verteidigte die Gewinne des Vortags. Das zinslos gehaltene Edelmetall hatte am Mittwoch profitiert von der Spekulation über eine auf sich warten lassende Straffung der US-Geldpolitik nach den eher als taubenhaft interpretierten Aussagen der US-Notenbanker nach deren monatlichem Treffen.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/smh

(END) Dow Jones Newswires

July 27, 2017 04:38 ET (08:38 GMT)

Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.
Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Dow Jones die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis)  
 Es ist 21:55 Uhr.
Top 



copyright: imagine Grafik - DTP - Webdesign - [AGB / Datenschutz]