Alt 26.07.17, 09:40
Standard Ölpreiserholung beflügelt Börsen in Tokio und Sydney
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TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--An den Börsen in Ostasien und Australien dominieren zur Wochenmitte die positiven Vorzeichen. Die Anleger seien wieder risikofreudiger, sagen Händler. Dazu trage einerseits der deutlich gestiegene Ölpreis bei, andererseits der wieder etwas festere US-Dollar. Allerdings steht im späteren Verlauf des Tages, wenn die Börsen in Asien längst geschlossen sind, das Ergebnis der US-Notenbanksitzung an. Das sei ein Grund dafür, dass die Anleger in einigen Fällen vorsichtiger agierten, auch wenn die Mehrheit der Beobachter keine Änderung des geldpolitischen Kurses der Fed erwarte. In Schanghai etwa fallen die Kurse zurück, der Composite-Index liegt dort aktuell 0,4 Prozent im Minus.

In Tokio erobert der Nikkei-225-Index die Marke von 20.000 Punkten zurück. Der Index steigt im späten Handel um 0,3 Prozent auf 20.023 Punkte. Die japanische Börse profitiert davon, dass die heimische Währung zum Dollar etwas zurückgekommen ist. Der Yen als klassische Fluchtwährung ist in Zeiten größerer Risikobereitschaft der Anleger weniger gefragt. Der Dollar wiederum profitiert davon, dass genügend Republikaner im US-Senat dafür stimmten, eine Debatte über die geplante Gesundheitsreform abzuhalten. Für einen Dollar werden nunmehr fast 112 Yen gezahlt. Am Dienstag waren es etwa 111 Yen. Ein schwächerer Yen verbessert die Absatzchancen japanischer Unternehmen auf dem Weltmarkt.

Noch deutlicher als in Tokio geht es an der Börse in Sydney nach oben. Dort rückt der S&P/ASX-200 um 1 Prozent vor. Gesucht sind Aktien rohstoffnaher Branchen, nachdem die Preise für Öl und Kupfer kräftig angezogen haben. Rio Tinto steigen um 2,4 Prozent, BHP Billiton um 3,4 Prozent und Fortescue um 4,6 Prozent. Im Energiesektor verteuern sich Santos um 3,9 Prozent und Woodside Petroleum um 2,3 Prozent.

Hoffnung auf Angebotsabbau beflügelt Ölpreise

Einen Höhenflug erleben derzeit die Ölpreise. Sie hatten am Dienstag zunächst davon profitiert, dass Saudi-Arabien und Nigeria auf einer Konferenz von Ölförderländern weitreichende Zugeständnisse bezüglich Mengenbegrenzungen machten. Am späten Abend meldete dann der US-Branchenverband American Petroleum Institute einen überraschend drastischen Rückgang der US-Ölvorräte. Das gab den Preisen einen zusätzlichen Schub und weckte Erwartungen, dass die offiziellen Daten der US-Regierung am Mittwoch eine ähnliche Tendenz aufweisen. Der Preis für das Barrel Brentöl stieg schon am Dienstag über die Marke von 50 Dollar und legt am Mittwochmorgen im asiatisch dominierten Handel um 0,8 Prozent zu auf 50,62 Dollar.

In der Folge steigen nicht nur in Australien, sondern in der ganzen Region die Aktien der Ölbranche. In Tokio verbuchen Inpex ein Plus von 0,9 Prozent. In Hongkong geht es für CNOOC um 2,6 Prozent und für Sinopec um 1,9 Prozent nach oben.

Wynn Macau nach Zahlen unter Druck

Daneben bestimmt die Bilanzsaison die Richtung in Einzelwerten. Unter anderem fallen Wynn Macau in Hongkong um 3,6 Prozent, nachdem die Zweitquartalszahlen des Casinobetreibers mit Enttäuschung aufgenommen worden sind. Das EBITDA sei zwar zufriedenstellend, meinen die Analysten von JP Morgan. Doch habe die knapp ein Jahr alte Hotel- und Casinoanlage Wynn Palace die Erwartungen verfehlt, besonders im Massensegment.

In Seoul fallen LG Display um 1,8 Prozent. Zwar hat das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss die Rückkehr in die Gewinnzone gemeldet, doch plant es auch umfangreiche Investitionen in zwei südkoreanische Werke.

Der Leitindex Kospi sinkt um 0,3 Prozent. Hier würden nach dem jüngsten Rekordlauf abermals Gewinne mitgenommen, heißt es.

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July 26, 2017 01:11 ET (05:11 GMT)

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