Alt 17.08.17, 18:25
Standard DAX im Minus - Noch keine Entscheidung bei Stada
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FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag mit Abgaben den Handel beendet. Die Anleger sehen das Erholungspotenzial im DAX zunächst als ausgereizt an. Ein taubenhaftes Protokoll der US-Notenbank vom Vorabend reichte nicht aus, um positive Akzente zu setzen. Es zeigt eine gewisse Ratlosigkeit, warum die Inflation trotz des starken Arbeitsmarkts nicht anspringt. Ein bremsender Faktor für die Inflation bleibt der Ölpreis. "Das spricht gegen schnelle Zinserhöhungen", sagte ein Händler. Diese sind zuletzt an den Finanzmärkten ohnehin immer stärker ausgepreist worden, was die nur moderaten Reaktionen an den Börsen erklären dürfte.

Der DAX verlor 0,5 Prozent auf 12.203 Punkte. Nach Einschätzung aus dem Handel müsste der Euro zunächst kräftiger nachgeben, um neues Aufwärtspotenzial im DAX zu eröffnen. Die Gemeinschaftswährung reagierte nur kurzzeitig mit Abgaben auf die Bekanntgabe des jüngsten EZB-Protokolls am Nachmittag. Die Währungshüter bringen darin ihre Sorge über ein mögliches Überschießen der Gemeinschaftswährung am Devisenmarkt zum Ausdruck. Es hat den Anschein, als ob die Schmerzgrenze der Europäischen Zentralbank (EZB) mit Blick auf den Euro-Höhenflug erreicht worden ist. Der Euro fiel auf ein Tagestief von 1,1660 Dollar, stand zu Börsenschluss aber wieder bei 1,1740 Dollar.

Warten bei Stada - Noch liegt kein Ergebnis vor

Bei Stada lief die zweite Andienungsfrist für die Übernahmeofferte der Finanzinvestoren Bain und Cinven um Mitternacht ab. Nun geht es ans Auszählen. In der letzten Wasserstandsmeldung vor dem Ablaufen der Frist hatte es geheißen, dass 46,5 Prozent der Stada-Aktien angedient wurden. Damit fehlten noch rund 17 Prozent bis zur Mindestannahmeschwelle von 63 Prozent. "Sollten die Finanzinvestoren scheitern, dürfte kein dritter Versuch folgen", erwartete ein Teilnehmer. Die Stada-Anleger reagierten am Donnerstag recht entspannt - die Aktie gab um 0,6 Prozent nach.

Der zunehmende Gegenwind für eine Übernahme von Air Berlin durch Lufthansa belastete die Kranich-Aktie nur leicht. Nun hat sich auch die Monopolkommission gegen eine Übernahme positioniert - nach dem Motto, der Lufthansa dürften zumindest nicht zu viele Landerechte eingeräumt werden. Außerdem hat sie die Staatshilfe von 150 Millionen Euro für Air Berlin kritisiert. "Möglicherweise kommt es doch nicht zu der reibungslosen Übernahme, wie sie für die Lufthansa ideal gewesen wäre", sagte Heino Ruland von Ruland Research. Lufthansa verloren 0,5 Prozent, Air Berlin stiegen nach dem Einbruch am Vortag um 9,8 Prozent.

OHB erhält Post von Herrn Guy Wyser-Pratte

OHB gewannen 3,2 Prozent nach dem Erhalt eines offenen Briefs von dem aktivistischen Investor Guy Wyser-Pratte. Dieser hat dem Vorstand eine Reihe von Mängeln, einen Fragenkatalog und Empfehlungen zukommen lassen. OHB kündigte per Adhoc-Meldung an, die Fragen zu prüfen und zu beantworten, lehnte aber einen Zeitrahmen dafür ab. In dem Brief bemängelt Wyser-Pratte unter anderem verkrustete Führungsstrukturen. Die Führungsebene unterhalb des Vorstands wird als nicht gut organisiert und von mangelnder Transparenz beschrieben.

Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 69,8 (Vortag: 66,7) Millionen Aktien im Wert von rund 2,45 (Vortag: 2,56) Milliarden Euro. Es gab 10 Kursgewinner und 20 -verlierer.

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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August 17, 2017 11:47 ET (15:47 GMT)

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