Alt 19.09.14, 11:13
Standard Schottisches Nein stützt auch die Börsen in Asien
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Positive Vorzeichen haben zum Wochenausklang an den ostasiatischen Börsen dominiert. Die Anleger blickten gebannt nach Schottland. Dort wurden nach dem Referendum über eine Loslösung von Großbritannien zwar immer noch die Stimmen ausgezählt; nachdem die Befürworter einer Abspaltung ihre Niederlage aber zeitig einräumten, machte sich an den Finanzmärkten Erleichterung breit angesichts der mit einer Abspaltung verbundenen Unwägbarkeiten.

Das "Nein" zur schottischen Unabhängigkeit schickte das Pfund Sterling im asiatischen Handel auf einen Höhenflug. Es notierte zuletzt bei rund 1,64650 US-Dollar nach einem Tageshoch bei 1,6520, verglichen mit 1,6400 im späten US-Geschäft und etwa 1,6290 am Donnerstagmorgen. Händler sprachen von einer Erholungsrally, nachdem das Pfund Anfang September unter Druck geraten war, belastet von Umfragen, wonach möglicherweise eine Mehrheit für eine Unabhängigkeit Schottlands stimmen könnte.

Im Fahrwasser des Pfunds legte der US-Dollar zum Yen kräftig zu und markierte wie derzeit fast täglich ein neues Mehrjahreshoch. Er kostete rund 109,10 Yen; am Donnerstag um die gleiche Zeit waren es etwa 108,80 Yen. Anleger hätten sich nach dem Schotten-Referendum von dem als Fluchtwährung in Phasen der Unsicherheit beliebten Yen wieder getrennt, hieß es.

Der schwächere Yen trieb wiederum an der Tokioter Börse die Kurse deutlich nach oben. Mit einem Plus von 1,6 Prozent war der Nikkei-225-Index klarer Spitzenreiter unter den Leitindizes der Region.

Das Schottland-Referendum stützte Aktien von Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen nach Schottland unterhalten. Der Kurs der National Bank Australia stieg um 2,1 Prozent. Die Bank besitzt die in Glasgow ansässige Clydesdale Bank. Der S&P/ASX-200-Index gewann indessen nur 0,3 Prozent. Ein Rückgang der Rohstoffpreise belastete den Sektor und bremste die rohstofflastige australische Börse.

Das Thema Schottland drängte den Börsengang von Alibaba etwas in den Hintergrund, der im späteren Tagesverlauf in New York ansteht. Mit 68 US-Dollar wurde der Ausgabekurs wie zu erwarten am oberen Ende der avisierten Spanne festgelegt. Der Börsengang wird somit mindestens 21,8 Milliarden Dollar erlösen und dem Unternehmen eine anfängliche Marktkapitalisierung von 168 Milliarden Dollar verschaffen. Die Aktien von Softbank, die an Alibaba beteiligt ist, gewannen in Tokio 0,6 Prozent. Die Aktie war bereits in den vergangenen Tagen kräftig gestiegen, so dass das Plus nun eher klein ausfiel.

Toshiba gewannen 1,4 Prozent, nachdem das Unternehmen Restrukturierungen und Entlassungen im PC-Geschäft angekündigt hatte. Sony verloren nach ihrem Kurseinbruch vom Vortag nochmals 1,0 Prozent.

In Seoul gab die Hyundai-Aktie weitere 1,5 Prozent ab, nachdem sie am Donnerstag wegen eines spektakulären Immobiliengeschäfts einen Kurseinbruch erlebt hatte. Wegen des überteuerten Grundstückskaufs erhielt der Autokonzern Schelte von Analysten. Sowohl J.P. Morgan als auch Nomura haben die Hyundai-Aktie auf "Neutral" zurückgestuft.

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