Alt 16.09.14, 11:36
Standard Konjunktursorgen drücken chinesische Aktien
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Auch am Dienstag war der Handel an den ostasiatischen Börsen von Zurückhaltung geprägt. Im weiteren Wochenverlauf stehen mit dem Börsengang von Alibaba und der US-Notenbanksitzung zwei wichtige Ereignisse an, vor denen die Anleger kein Risiko eingehen möchten. Die Investoren fürchten zum einen die baldige Zinswende in den USA. Zum anderen gibt es Bedenken, dass das Alibaba-IPO am Freitag in New York zu Lasten anderer Aktien gehen könnte und es an den US-Börsen, aber auch an anderen Handelsplätzen, zu einem breiten Ausverkauf kommt.

Konjunktursorgen ließen die Aktienkurse in Schanghai kräftig nachgeben. Hatten enttäuschende Daten zur Industrieproduktion zum Wochenbeginn noch Hoffnungen geweckt, dass Peking einer Abkühlung der Wirtschaft mit entsprechenden Maßnahmen gegensteuern wird, so verunsicherte am Dienstag ein Rückgang ausländischer Direktinvestitionen in China die Anleger. Außerdem stehen in den kommenden Tagen Börsengänge einiger chinesischer Unternehmen an, was ebenfalls zur Kaufzurückhaltung beitrug. Der Shanghai-Composite-Index fiel um 1,8 Prozent. Im Rüstungssektor, der seit Jahresbeginn um 40 Prozent zugelegt hatte, wurden Gewinne mitgenommen. Zhonghang Electronic Measuring Instrument verbilligten sich um 8,3 Prozent, Avic Aircraft um 7,8 Prozent und China Avic Electronics um 6,9 Prozent.

In Hongkong war die Börse zunächst wegen eines Taifuns geschlossen. Nachdem die offizielle Sturmwarnung aufgehoben worden war, wurde der Handel zur Nachmittagssitzung wieder aufgenommen. Der Hang-Seng-Index fiel um 0,9 Prozent. An der Börse in Tokio, die am Montag wegen eines Feiertags geschlossen war, verlor der Nikkei-225-Index 0,2 Prozent. Ein Erdbeben in Japan hatte den Index vorübergehend stärker ins Minus gedrückt. Das Epizentrum lag nur 44 Kilometer nordöstlich von Tokio, doch halten sich die Schäden nach bisherigen Erkenntnissen in Grenzen. Aktien von Softbank legten um 3,5 Prozent zu, nachdem die Tochter Alibaba wegen des großen Interesses die Preisspanne für ihren bevorstehenden Börsengang erhöht hatte. Sie liegt nun zwischen 66 und 68 Dollar je Aktie nach zuvor 60 bis 66 Dollar je Aktie.

Die bevorstehende US-Notenbanksitzung beherrschte auch den Aktienmarkt in Sydney. Dort ging es abermals abwärts, diesmal um 0,5 Prozent. Auf dem Markt lasteten Befürchtungen, dass die Zinswende in den USA früher als bislang erwartet kommen könnte. Bankenaktien wurden verkauft, nachdem die australische Zentralbank vor einer Immobilienblase gewarnt hatte. ANZ gaben um 0,8 Prozent nach. Aktien der Bergbaukonzerne Rio Tinto und BHP Billiton zeigten sich etwas fester, nachdem die Preise für Eisenerz und Gold wieder etwas gestiegen waren.

Die Feinunze Gold notiert mit 1.240 Dollar 0,6 Prozent höher als zum US-Settlement am Montag. Asiatische Käufer nutzten nach Angaben aus dem Handel den jüngsten Preisrückgang beim Gold zum Einstieg. Am Devisenmarkt zeigte sich der Australische Dollar zum US-Dollar nur zwischenzeitlich leicht erholt, nachdem die Notenbank des Landes vor den Folgen rasant steigender Immobilienpreise gewarnt hatte. Der Aussie kostet aktuell knapp über 0,90 US-Dollar und scheint damit seine jüngste Talfahrt wieder aufzunehmen. Auch der Yen kann zwischenzeitliche kleine Gewinne zum US-Dollar nicht halten. Aktuell werden etwas über 107 Yen pro Dollar gezahlt.

Beobachter vermuten, dass auch hier die Anleger zunächst das Ergebnis der US-Notenbanksitzung am Mittwoch abwarten wollen. Danach dürfte es für den Dollar aber weiter nach oben gehen. J.P. Morgan sieht den Greenback zum Ende des Jahres nunmehr bei 109 Yen. Die Bank begründet das damit, dass japanische institutionelle und Privatanleger verstärkt im Ausland investieren dürften.

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