Alt 15.09.14, 14:09
Standard Chinesische Industrieproduktion dämpft Stimmung
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An den ostasiatischen Börsen haben zum Wochenbeginn die negativen Vorzeichen überwogen, nachdem chinesische Konjunkturdaten überraschend schwach ausgefallen waren. Mit der US-Notenbanksitzung und der Abstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien stehen in dieser Woche zudem zwei Ereignisse an, die große Verwerfungen an den Märkten verursachen könnten. Daher hielten sich viele Marktteilnehmer zurück. Die Börse in Tokio war wegen eines Feiertags geschlossen.

In China verzeichnete die Industrieproduktion im August mit einem Plus von 6,9 Prozent das langsamste Wachstum seit Dezember 2008, dem Jahr der weltweiten Finanzkrise. Analysten hatten einen Anstieg um 8,7 Prozent erwartet, nachdem die Produktion im Juli um 9,0 Prozent gesteigert worden war. Die Volkswirte von Barclays und der Royal Bank of Scotland haben daraufhin ihre Prognosen für das chinesische Wirtschaftswachstum gesenkt.

Das belastete neben den meisten Börsen der Region die chinesische Währung, nicht aber den Aktienmarkt in Schanghai. Dort erholten sich die Kurse von anfänglichen Verlusten. Der Shanghai-Composite-Index stand zum Handelsschluss um 0,3 Prozent höher bei 2.339 Punkten.

Die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft könnte die Regierung in Peking zu neuen stimulierenden Maßnahmen veranlassen, so das Kalkül einiger Anleger. Die Analysten von Guotai Junan Securities verwiesen auf die Plenarsitzung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas im Oktober. Möglicherweise würden dort Reformen beschlossen, die dem Shanghai-Composite-Index Potenzial bis 2.400 Punkte verschaffen könnten.

Aktien des chinesischen Kohlebergbaus profitierten von Erwartungen, dass eine branchenweite Drosselung der Kohleförderung die Preise stützen wird. Shanxi Antai Group verteuerten sich um das Tagesmaximum von 10 Prozent und Datong Coal Industry um 4,9 Prozent. Shaanxi Coal Industry gewannen 4,1 Prozent.

In Hongkong gerieten die Kurse stärker unter Druck; dort verlor der Hang-Seng-Index 0,8 Prozent. Gewinnmitnahmen drückten Sinopec um über 6 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Vertriebssparte zu einem guten Preis verkauft hatte. Hier wurde die Restrukturierung des Konzerns ausgepreist, sagten Händler.

Am Devisenmarkt mussten für einen Dollar 6,1430 Yuan gezahlt werden. Am Freitag waren es 6,1346 Yuan. Befürchtungen, dass die chinesische Nachfrage nach australischen Rohstoffen zurückgehen könnte, drückten die Kurse an der Börse in Sydney. Dort sank der S&P/ASX-200 um 1,0 Prozent. Der Australische Dollar fiel auf 0,8994 US-Dollar zurück. Am Freitag kostete er im späten asiatischen Handel 0,9055 US-Dollar. Telstra-Aktien büßten 0,9 Prozent ein, nachdem Goldman Sachs den australischen Telekommunikationssektor auf "Underweight" von "Neutral" zurückgestuft hat.

Auch am Rohstoffmarkt hinterließen die enttäuschenden chinesischen Wirtschaftsdaten Spuren. Der Ölpreis leidet schon seit einiger Zeit unter dem hohen Angebot. Die Aussicht auf einen konjunkturbedingt schwindenden Bedarf Chinas drückte das Barrel der US-Sorte WTI auf 91,44 von 92,27 Dollar. Die europäische Referenzsorte Brent ermäßigte sich auf 96,57 von 97,11 Dollar.

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