Alt 08.09.14, 12:40
Standard Fantasie um Alibaba treibt Softbank-Kurs
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Der bevorstehende mutmaßliche größte Börsengang aller Zeiten wirft seine Schatten voraus. Die Aktie des japanischen Softbank-Konzerns, der mit 34 Prozent an Alibaba beteiligt ist, ist am Montag in Tokio deutlich gestiegen. Sie legte in einem insgesamt eher langweiligen Markt um 2,1 Prozent zu. Der chinesische Internet-Riese Alibaba Group hatte am Freitagabend Details für seinen in Kürze erwarteten Börsengang in den USA veröffentlicht. Demnach sollen die Aktien in einer Preisspanne von 60 bis 66 Dollar angeboten werden.

In der Mitte dieser Spanne wäre Alibaba mit 155 Milliarden Dollar bewertet und der Börsengang womöglich der größte aller Zeiten. Softbank säße dann auf einem Alibaba-Aktienpaket im Wert von 50 Milliarden Dollar. Für Fantasie sorgte zudem, dass nach einigen Analystenschätzungen, der Wert von Alibaba möglicherweise deutlich höher anzusiedeln ist, als es die Emissionsplanungen vorsehen. Die schwer gewichtete und zudem in Japan sehr populäre Softbank-Aktie könnte sich vor diesem Hintergrund auch als Stütze für den Nikkei-Index insgesamt erweisen, betonten Händler.

Am Montag beendete das Marktbarometer den Handel trotz erneut negativer Konjunkturnachrichten mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 15.705 Punkte. Das japanische BIP ist im zweiten Quartal gegenüber der ersten Lesung auf minus 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht nach unten revidiert worden. Da in Japan ohnehin bereits Spekulationen über zusätzliche Wirtschaftsstimuli die Runde machen, zeigte sich der Yen davon unbeeindruckt. Der Dollar ging zuletzt mit 105,15 Yen auf dem Niveau vom Freitag um. Die BIP-Daten erhöhten die Erwartungen, dass die Notenbank der Regierung zur Seite springen werde, um die Wirtschaft auf Trab zu bringen, kommentierte Marktstratege Toshihiko Matsuno von SMBC Friend Securities.

"Ein Dollar um oder über 105 Yen ist immer noch ein Segen für die Exporteure und wird vermutlich weitere Erhöhungen der Gewinnschätzungen zur Folge haben", sagte ein Marktexperte.

Stärker als bei Softbank fielen die Kursbewegungen bei Rakuten und Kobe Steel aus. Der Kurs des e-commerce-Riesen Rakuten verlor 4,2 Prozent, belastet von der Übernahme einer Mehrheit bei Ebates, einem US-Rabattanbieter. Die rund 100 Millionen Yen schwere Übernahme werde Rakuten womöglich mit einer gewinnverwässernden Kapitalerhöhung finanzieren, so die Befürchtung im Handel. Kobe Steel gewannen dagegen 4,1 Prozent nach einer Kaufempfehlung der Credit Suisse.

Ricoh verteuerten sich um 1,5 Prozent nach einem Bericht, wonach das Unternehmen 2016 einen 3-D-Drucker auf den Markt bringen könnte zur Massenfertigung von Auto- und Maschinenteilen.

Insgesamt wurde das Geschäft an den Börsen der Region als dünn bezeichnet, zumal in Schanghai, Taiwan und Seoul wegen des Mittherbstfestes nicht gehandelt wurde. In Seoul wird der Handel erst am Donnerstag wieder aufgenommen, in Schanghai bereits wieder am Dienstag.

Der Hang-Seng-Index in Hongkong zeigte sich derweil wenig beeindruckt von den neuesten Handelsbilanzdaten Chinas. Händler sprachen von leichten Gewinnmitnahmen nach der guten Vorwoche. Wegen eines unerwarteten Rückgangs der Importe hat sich das chinesische Handelsbilanzplus im August stärker als erwartet ausgeweitet. Das schürte Spekulationen über weitere Ministimuli durch die Regierung in Peking zur Ankurbelung der Binnennachfrage.

In Sydney drückte ein rückläufiger Geschäftsklimaindex etwas auf die Stimmung. Zudem litt der nicht dividendenbereinigte Index darunter, dass Aktien wie CSL und Insurance Australia ex Dividende gehandelt wurden. CSL verloren 1,7 und Insurance Australia 4,9 Prozent.

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