Alt 05.09.14, 11:49
Standard Gewinnmitnahmen bei Aktien prägen das Bild
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Die überraschende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat am Freitag an den südostasiatischen Finanzmärkten das wichtigste Thema gestellt. Allerdings rückte im Sitzungsverlauf immer stärker die Konzentration auf den US-Arbeitsmarktbericht in den Mittelpunkt, der am frühen Nachmittag europäischer Zeit zur Veröffentlichung ansteht. Denn die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt dürfte für den Zeitpunkt der in den USA anstehenden Zinswende von zentraler Bedeutung sein. Diese Unsicherheit ließ Anleger vor dem Wochenende verstärkt Kasse machen, es überwogen daher an den Aktienbörsen die Minuszeichen. Einzig Schanghai meldete Aufschläge.

Am Devisenmarkt fiel der Yen zum US-Dollar zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit rund sechs Jahren, erholte sich aber wieder recht deutlich. Die neuerliche Zinssenkung in der Eurozone brachte vor allem den Euro unter Druck, über Zinsdifferenzgeschäfte verlor aber auch der Yen zum Dollar an Boden. Während der Euro auf 136,28 Yen sank nach Wechselkursen knapp unter der Marke von 138 Yen vor dem EZB-Entscheid, stieg der Dollar in der Spitze bis auf knapp 105,70 Yen nach Wechselkursen unter 105 Yen am Vortag. Zuletzt ging der Greenback zu 105,25 Yen um. Händler erklärten die Dollarstärke mit der anstehenden Zinswende in den USA, während in der Eurozone und in Japan die Geldpolitik locker bleibe.

Die Yenschwäche verschafft der japanischen Exportindustrie Wettbewerbsvorteile, die Aktienkurse in Tokio stiegen daher zunächst, drehten dann aber knapp ins Minus. Der Nikkei-225 verlor 0,1 Prozent auf 15.669 Punkte - auf Wochensicht verbuchte der japanische Leitindex einen Aufschlag von 1,6 Prozent. Im Tageshoch war der Nikkei bis auf rund 15.800 Zähler geklettert. "Die Stimmung ist von der typischen Zurückhaltung vor den Arbeitsmarktdaten geprägt gewesen", sagte Marktstratege Hiroyuki Fukunaga von Investrust.

Die chinesischen Börsen zeigten sich wie schon am Vortag uneinheitlich. Der Schanghai-Composite präsentierte sich freundlich - gestützt von wachsender Hoffnung auf wirtschaftspolitische Reformen durch die KP des Landes. In Hongkong verzeichneten die Kurse eine knapp behauptete Tendenz. Gesucht waren in China Transportwerte, die von Reformen profitieren dürften. Ningbo Port und Shanghai International Port schnellten jeweils um das Tageslimit von rund 10 Prozent empor. Auch auf Taiwan sprachen Händler von Gewinnmitnahmen vor den Feiertagen zur Herbstmitte. Gewinnmitnahmen verzeichneten auch Titel der Apple-Zulieferer vor der erwarteten Einführung des neuen iPhones.

In Sydney büßten Minenwerte ein, nachdem der Eisenerzpreis erneut auf ein Fünfjahrestief gefallen war. BHP Billiton sanken um 1 Prozent, Rio Tinto um 1,4 und Fortescue Metals um 4 Prozent. In Tokio zwangen Gewinnmitnahmen das Schwergewicht Sony um 1,9 Prozent in die Knie, zwischen dem 8. August und dem 3. September waren die Titel um 18 Prozent gestiegen.

Die Ölpreise zogen moderat an, obwohl Saudi-Arabien den Verkaufspreis für Öl zur Lieferung im Oktober gesenkt hatte. Das Land reagiere damit auf den zuletzt deutlich gefallenen Brentpreis, hieß es im Handel. Der Goldpreis war bereits am Vortag mit der EZB-Entscheidung unter Druck geraten, was Händler mit der Dollarrally erklärten. Zuletzt kostete die Feinunze 1.264 Dollar nach Preisen von in der Spitze um 1.274 Dollar am Vortag.

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