Alt 18.09.12, 16:28
Standard Apple-Aktie klettert erstmals über 700 Dollar
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Siebenhundert Dollar: erstmals ist eine Apple-Aktie so teuer. Am Dienstag hat der Titel die Marke überwunden und ist in der Spitze bis auf 701,44 Dollar geklettert. Ansonsten tendieren die Kurse an Wall Street leicht im Minus. Die Rally nach den jüngsten geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank scheint vorbei zu sein. Der Blick des Marktes richtet sich wieder verstärkt auf das globale Wachstum, und da sehen die Aussichten eher düster aus. Die Veröffentlichung schwacher Daten, vor allem aus China, habe sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Monate gezogen, heißt es aus dem Handel.

Der Dow-Jones-Index tendiert unverändert, der S&P-500-Index gibt 0,2 Prozent nach, der Nasdaq-Composite verliert 0,1 Prozent. Insgesamt eher freundliche Signale kommen von Konjunkturseite. Das vorbörslich veröffentlichte US-Leistungsbilanzdefizit für das zweite Quartal bleibt gering, und der NAHB-Hauspreisindex ist stärker gestiegen als erwartet. Newedge spricht von einem vorsichtigen Optimismus am US-Häusermarkt. Signifikante Risiken blieben aber bestehen.

Dies zumal am Montag hatte der Empire State Manufacturing Index enttäuscht hatte. "Schwache Wirtschaftsdaten aus den USA schüren die Sorge vor einer sinkenden globalen Wirtschaftsleistung", sagt Kintai Cheung, Analyst bei Credit Agricole. Morgan Stanley weist zudem darauf hin, dass sich die Börsenentwicklung in den vergangenen Monaten von der schwachen Entwicklung der Weltwirtschaft abgekoppelt habe. Grund hierfür seien die Aktionen der Zentralbanken gewesen. Zugleich warnen sie davor, dass die Rally nur aufrecht erhalten werden könne, wenn sich auch der Wirtschaftsausblick in den kommenden zwei Monaten verbessere.

Der Euro kommt in diesem Umfeld wieder leicht unter Druck und fällt unter die Marke von 1,31 Dollar. Damit hat die Gemeinschaftswährung seit Montagnachmittag rund einen Cent an Wert verloren. Im Fokus am Devisenmarkt steht nun die zweitägige Sitzung der japanischen Notenbank. Beobachter erwarten, dass auch die Japaner am Mittwoch ihre Geldpolitik lockern werden, um der Aufwertung des Yen zu begegnen. Aktuell notiert der Euro bei 1,3051 Dollar.

Der Ölpreis setzt seine Abwärtsbewegung fort. Ein Barrel der Sorte WTI notiert bei 96,36 Dollar, nach 96,62 Dollar zum Settlement am Vortag. In nur einer Minute sackte der Ölpreis am Montag um drei Dollar ab und damit auf den tiefsten Stand seit dem 7. September. Für den plötzlichen Rückgang kursieren diverse Begründungen am Markt: Eine Fehleingabe oder aber ein Computerfehler an der Nymex, die Spekulation über die Auflösung strategischer Ölreserven durch die USA sowie Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten Preisanstieg.

Der Goldpreis rückt weiter vor und notiert bei 1.770,90 Dollar, ein leichtes Plus von 0,5 Prozent. Auf kurze Sicht könnte der Goldpreis durchaus neue Höchststände markieren, heißt es aus dem Handel.

Die Apple-Aktie zieht weiter das Interesse auf sich. Grund für die Euphorie sind die Vorbestellungen für das neue iPhone 5, die alle Erwartungen übertreffen. Sie seien schon doppelt so hoch wie beim Vorgängermodell iPhone 4S, heißt es von dem Unternehmen. Und auch die Analysten stimmen in das freudige Konzert ein. So hat die Bank of America-Merrill Lynch ihr Kursziel auf 850 von zuvor 770 Dollar erhöht und die Kaufempfehlung bekräftigt.

Die Titel von AMD verlieren 7,6 Prozent. Am Vortag war der deutsche Finanzvorstand des Chipherstellers, Thomas Seifert, zurückgetreten. AMD teilte mit, dass er "anderen Interessen nachgehen" wolle und es keine Differenzen mit Blick auf die Bilanz des Unternehmens gebe. Seiferts Abtritt unterstreiche die jüngsten "Herausforderungen", vor denen AMD stehe, so Patrick Wang, Analyst bei Evercore Partners. Fedex-Titel fallen um 1,7 Prozent. Das Logistikunternehmen hat von Margendruck im ersten Quartal berichtet und die Gewinnziele für das Fiskaljahr 2013 nach unten korrigiert.

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