Alt 14.09.12, 21:31
Standard US-Daten verderben die Partylaune etwas
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Die Party an den US-Börsen ging zum Wochenausklang nach den angekündigten geldpolitischen Maßnahmen der US-Notenbank zwar weiter, doch ließ die Stimmung im Verlauf etwas nach. Die zu Handelsbeginn noch beiseite geschobenen US-Konjunkturdaten erwiesen sich dann doch noch als leichte Belastung für das Sentiment. Die positive Entwicklung des Marktes sei aber weiterhin intakt, so Teilnehmer. Die Rally nach den Entscheidungen der US-Notenbank vom Vortag dürfte noch weitergehen. Weiter nach oben ging es auch für die Apple-Aktie, die sich der Marke von 700 Dollar knapp näherte. Bei 696,98 Dollar wurde wieder ein neues Allzeithoch markiert. Das Unternehmen nimmt Vorbestellungen für das neue iPhone 5 entgegen, die über den Erwartungen liegen.

Der Dow-Jones-Index kletterte um 0,4 Prozent auf 13.593 Punkte, nachdem der Index bei 13.653 Punkten im Verlauf erneut ein Fünfjahreshoch markiert hatte. Der S&P-500 erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 1.466 Punkte. Der Nasdaq-Composite gewann 0,9 Prozent auf 3.184 Punkte. Die Umsätze zogen auf 0,90 (Donnerstag: 0,80) Milliarden Aktien an. Dabei kamen auf 2.096 (2.384) Kursgewinner 961 (669) -verlierer, unverändert schlossen 101 (93) Titel.

"Das Hauptthema und der Antrieb für den Markt sind aber weiter die Entscheidungen der US-Notenbank vom Vortag", so Neil Massa von John Hancock Asset Management. Diese würden sich von allen früheren Schritten unterscheiden, da die Dauer der Käufe von Hypothekenanleihen an die Erholung des US-Arbeitsmarktes gekoppelt worden sei.

Als leichte Bremse für den Markt erwiesen sich die Einzelhandelsumsätze. Diese legten im Monat August zwar um 0,9 Prozent zu und trafen damit genau die Prognosen der Analysten, doch ohne den Kfz-Bereich wurden die Erwartungen leicht verfehlt. Auch der für Juli ursprünglich gemeldete Anstieg wurde etwas zurückgenommen. Und auch die Industrieproduktion ist im August deutlich stärker gefallen als von Ökonomen erwartet. Die Kapazitätsauslastung ging ebenfalls deutlicher zurück als prognostiziert.

Die Inflation der Verbraucherpreise gibt derzeit aber keinen Anlass zur Sorge. Sie war im vergangenen Monat in der Kernrate, also ohne Preise für Nahrung und Energie, sogar etwas geringer als erwartet. Das dürfte die Befürchtungen hinsichtlich einer steigenden Inflation nach den neuen geldpolitischen Lockerungen der Fed zunächst zerstreuen. Positive Nachrichten gab es auch von der US-Verbraucherstimmung, die sich im September überraschend aufgehellt hat.

Bei den Einzelwerten stand erneut die Apple-Aktie im Fokus, nachdem das Unternehmen nun Vorbestellungen für das neue iPhone 5 entgegen nimmt und diese sehr hoch ausfallen. "Das stimmt uns zuversichtlicher hinsichtlich des Absatzes für das iPhone 5", so Gene Munster von Piper Jaffray. Der Analyst erwartet, dass Apple nicht nur die von Piper Jaffray errechnete Anzahl von sechs bis zehn Millionen Geräten für den Rest des Septembers, sondern auch die prognostizierten 49 Millionen Geräte bis zum Jahresende erreichen könnte. Die Apple-Aktie näherte sich der Marke von 700 Dollar im Verlauf knapp an. Am Schluss stand ein Aufschlag von 1,2 Prozent auf 691,28 Dollar zu Buche.

Der Ölpreis setzt seinen Höhenflug fort und kletterte im Verlauf erstmals seit Mai wieder über die Marke von 100 Dollar. Zum Settlement verzeichnete der Oktober-Kontrakt ein Plus von 0,7 Prozent auf 99 Dollar. Die Aussicht auf eine anspringende Konjunktur durch die Fed-Maßnahmen stützte hier weiter. Dazu kam der schwache Dollar, der zum Euro auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten fiel. Ein schwacher Dollar macht Öl für Anleger außerhalb des Dollarraums günstiger und erhöht die Nachfrage. Und auch die Unruhen in der arabischen Welt, die Versorgungsängste schüren, unterstützten den Anstieg des Ölpreises.

Bei den US-Anleihen kam es zu deutlichen Verlusten. Nach den angekündigten Maßnahmen der US-Notenbank sei verstärkt Liquidität abgezogen worden. "Die Fed hat die Anleger überzeugt, dass es der richtige Schritt ist nun in Anlagen mit höherem Risiko umzuschichten", sagte Thomas Roth von Mitsubishi UFJ Securities. Die Renditen zehn- und dreißigjähriger Papiere stiegen auf die höchsten Stände seit Mai. Die Rendite zehnjähriger Anleihen notierte bei 1,87 Prozent.

Der Euro übersprang die Marke von 1,31 Dollar und ging im späten US-Handel mit 1,3119 Dollar um. Es sei weiter verstärkt aus dem "sicheren Hafen" des Dollar in risikoreichere Anlagen umgeschichtet worden. Auch Gold wurde als Schutz vor einer möglicherweise steigenden Inflation, ausgelöst durch die neuerliche Geldschwemme der Fed, weiter gekauft. Die Feinunze notiert zum Settlement bei 1.772,70 Dollar, ein Plus von 0,3 Prozent.

Die Aktie von Kraft Foods fiel um 0,5 Prozent zurück. Sie wird ab dem Handelsende am 21. September nicht mehr dem Dow-Jones-Index angehören und durch den Versicherer UnitedHealth ersetzt. Hintergrund ist die geplante Aufspaltung von Kraft Foods, die eine Reduzierung der Marktkapitalisierung zur Folge haben wird. Die Titel von UnitedHealth legten dagegen um 0,7 Prozent zu.

Kontakt zum Autor: thomas.rossmann@dowjones.com

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