Alt 17.02.14, 12:01
Standard Rally läuft heiß - Goldpreis steigt weiter
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Nach vier Tagen steigender Kurse in Folge legen die Börsen in Europa am Montag noch eine kleine Schippe drauf. Nach einem Aufschwung von fast 400 Punkten liegt der DAX mit einem mageren Kursplus von 7 Punkten auf 9.669 Punkte dabei eher am Ende der europäischen Indizes. Bis zu seinem Rekordhoch sind es inzwischen nur noch 125 Punkte. In London, Stockholm und Amsterdam legen die Aktienbarometer etwas stärker zu. "Wir werden uns heute wohl in engen Spannen bewegen", sagt Brenda Kelly vom Londoner Broker IG. Ohne Konjunkturzahlen und ohne die Wall Street - in den USA wird wegen des President's Day nicht gehandelt - fehlten die Impulse. Der Euro-Stoxx-50 rückt um 0,1 Prozent auf 3.121 vor.

Gefragt ist nach wie vor das Gold. Der Preis für die Feinunze ist am frühen Montag auf knapp 1.330 US-Dollar gestiegen. Das ist der höchste Stand seit Ende Oktober. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis nach einem desaströsen Jahr 2013 um mehr als 10 Prozent zugelegt. An den Aktienmärkten sind die Goldproduzenten gesucht, die Kurse der in London gelisteten Minengesellschaften legen überdurchschnittlich zu.

Tom Pugh von Capital Economics führt die Kursgewinne beim Gold indirekt vor allem auf den harten Winter in den USA zurück. Dieser habe die Konjunktur belastet. Damit aber stiegen die Erwartungen, dass die US-Notenbank die Anleihekäufe nicht so stark drosselt wie ursprünglich beabsichtigt. "Das hat auf die US-Zinsen gedrückt und auf den Dollar, und beides ist gut für den Goldpreis", sagt der Analyst.

Der Euro hat im frühen Handel zum US-Dollar mit 1,3725 auf den höchsten Stand seit drei Wochen aufgewertet und setzt sich damit über 1,37 Dollar fest. Schwache Wachstumszahlen aus Japan lasten derweil auf dem Yen. Der Dollar kostet 101,93 Yen, verglichen mit Tagestiefs von 101,45. Das Wirschaftswachstum Japans hat im vierten Quartal 2013 nur um eine Jahresrate von 1,0 Prozent zugelegt. Experten hatten mit einem fast dreimal so hohen Wachstum von 2,8 Prozent gerechnet.

Das maue Wachstum wirft die Frage auf, ob der Sanierungskurs von Ministerpräsident Shinzo Abe, der Japan nach zwei Jahrzehnten der Konjunkturschwäche wiederbeleben will, tatsächlich das Vertrauen von Verbrauchern und Unternehmern gestärkt hat. Zudem schüren die Daten Bedenken an der japanischen Exportkraft.

Eine Kurs-Rally von mehr als 11 Prozent legen am deutschen Aktienmarkt die Papiere von SGL Carbon hin. Die Wiesbadener rechnen mit einer höheren Nachfrage nach dem für seine Leichtigkeit geschätzten Kohlefaser-Werkstoff. "Wir erweitern derzeit unsere Produktionsflächen", sagte ein SGL-Sprecher. Laut Handelsblatt wollen BMW und SGL Carbon die gemeinsame Produktion von Kohlefaser verdoppeln.

Im DAX liegen die Aktien von Lanxess begünstigt von positiven charttechnischen Signalen mit einem Plus von 2,3 Prozent an der Spitze. Im vergangenen Jahr zählte die Aktie des Gummiproduzenten noch zu den Schlusslichtern. ThyssenKrupp sind mit einem Abschlag von 1,6 Prozent der größte Kursverlierer im DAX. Hier drückt eine Abstufung auf "Verkaufen" von der Citigroup auf den Kurs.

Metro steigen um 2,2 Prozent. Händler begründen dies mit einer guten Aufnahme des Börsengangs der russischen Handelskette Lenta. Auch die Metro plant einen Teilbörsengang der Tochter Cash & Carry Russland, deren Geschäft sich in den vergangenen beiden Jahren gut entwickelt hat.

Aktien des Telekomdiestleisters QSC büßen unterdessen 6,5 Prozent ein. Der Finanzchefin des Unternehmens zufolge dürfte das laufende Jahr eine "Herausforderung" werden.

Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@wsj.com

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