Alt 03.09.14, 11:02
Standard Japan und China führen Börsen an
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Angeführt von den Börsen in Japan und China ist es mit den Aktienkursen in Südostasien am Mittwoch überwiegend nach oben gegangen. Während in Tokio die Yen-Schwäche hinter den Aufschlägen am Aktienmarkt stand, feierten Anleger in Schanghai und Hongkong positive Wirtschaftsdaten aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Der Nikkei-225 stieg in Tokio um 0,4 Prozent auf 15.728 Punkte und markierte damit ein frisches Siebenmonatshoch. Allerdings bremste die leichte Yen-Erholung im Verlauf den Aufwärtsdrang am Aktienmarkt.

Die Kabinettsumbildung in Tokio verlief weitgehend wie erwartet. Die Berufung von Yasuhisa Shiozaki ins japanische Regierungskabinett war am Markt erwartet worden. Dieser dürfte den Weg für umfangreiche Aktienkäufe durch den riesigen staatlichen Pensionsfonds frei machen. "Die meisten Änderungen fielen so aus, wie von den Medien bereits angekündigt. Dies betrifft vor allem die Berufung von Gesundheits- und Sozialminister Yasuhisa Shiozaki (...)", sagte Aktienstratege Nicholas Smith von CLSA.

An den chinesischen Börsen schüttelten Anleger die jüngsten Krisenszenarien ab, denn positive Einkaufsmanagerindizes deuteten auf wirtschaftliche Prosperität. Der von der HSBC ermittelte Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe war im August auf den höchsten Stand seit 17 Monaten geklettert. Auch der offizielle Einkaufsmanagerindex zog an, beide Indizes stiegen stärker über die Schwelle von 50, die für Wachstum steht. Die Börsen in Hongkong und Schanghai legt daraufhin um 2,3 bzw. 1,0 Prozent zu. Der Schanghai-Composite kletterte zudem auf ein 15-Monatshoch. "Investoren lassen das Thema Wirtschaftsabschwung hinter sich und setzen im Vorfeld des wichtigen Parteitreffens ganz auf Reformen", sagte Berater Guo Feng von Northeast Securities.

In Indien stieg der S&P/BSE-Sensex bei freundlicher Tendenz auf ein Rekordhoch. Niedrige Ölpreise und die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung wurden als Treiber genannt. Vor allem IT-Werte verzeichneten deutliche Aufschläge. Der S&P Bombay Stock Exchange IT index kletterte um 2,2 Prozent. Händler bescheinigten dem Sektor Nachholbedarf.

Am chinesischen Aktienmarkt stellten Titel aus der Medienbranche die Tagesgewinner. Northern United Publishing & Media schnellten nur gebremst vom Tageslimit um 10 Prozent in die Höhe. Zhejiang Daily Media Group erhöhten sich um 5,9 und People.cn um 4,3 Prozent. Händler sprachen von Konsolidierungshoffnungen im Sektor. Immobilienwerte setzten ihren Höhenflug den vierten Tag in Folge fort. Gree Real Estate gewannen 3,5 Prozent, China Vanke 2,7 Prozent und Poly Real Estate 1,7 Prozent.

In Tokio legten Fast Retailing um 1,7 Prozent und Fanuc um 1,8 Prozent zu. Fast Retailing profitierten etwas von guten Umsatzzahlen ihrer Uniqlo-Ladenkette. Die Titel des Halbleiterkonzerns Renesas Electronics schossen nur gebremst vom Tageslimit um 17 Prozent in die Höhe. Laut Medienberichten könnte das Unternehmen den Stellenabbau deutlich ausbauen. Zudem gingen Spekulationen um, die staatliche Innovation Network Corp. of Japan könnte ihre Beteiligung an Renesas abbauen. Yokogawa Electric zogen um 9,1 Prozent an, nachdem das Unternehmen ein freiwilliges Abfindungsprogramm angekündigt hatte. J.P. Morgan stuft die Aktie daraufhin hoch.

In Sydney gerieten mit fallenden Eisenerzpreisen auch die entsprechenden Sektorwerte unter die Räder. BHP Billiton gaben 1,9 und Fortescue 2,4 Prozent ab.

Am Devisenmarkt hielt sich der US-Dollar zunächst klar über der Marke von 105 Yen, rutschte aber zum Handelsschluss bei Aktien knapp unter diese Marke. Am Vortag hatte der Greenback erstmals seit Mitte Januar diese Hürde genommen. Der Ölpreis der europäischen Referenzsorte Brent stieg um 0,5 Prozent auf 100,80 Dollar und hielt sich damit weiter in der Nähe der 100-Dollarmarke. Ein Grund für die trotz der Krisenherde gute Versorgungslage sahen Marktbeobachter in dem Umstand, dass der chinesische Ölverbrauch im ersten Halbjahr so niedrig wie zuletzt während der Finanzkrise war. Ölanalyst Ivan Szpakowski von der Citigroup rechnet jedoch mit einem Anziehen der Nachfrage aus China.

Der Goldpreis geriet mit der Waffenruhe in der Ostukraine unter Druck, erholte sich aber anschließend wieder etwas. Die Feinunze kostete zuletzt 1.267 Dollar nach einem Tageshoch von 1.270 Dollar.

Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com

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